Hämatine

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Hämatin b

Hämatine [Hydroxoeisen(III)-Porphyrin-Koordinationskomplexe] sind Komplexverbindungen der Häme mit dem Eisen-Ion in der Oxidationsstufe +III und einem Hydroxid-Ion als axialem Liganden.

Das Hämatin b des Häm b wird kurz als Hämatin bezeichnet, mit der Summenformel C34H32N4O4·FeOH, der Molmasse 633,49 g/mol und der CAS-Nummer 15489-90-4.

Hämatine sind löslich in Essigsäure, verdünnten Laugen und Ether.

Im Blut findet sich Hämatin (als Derivat von Hämoglobin bzw. als prosthetische Gruppe des Methämoglobins) nur unter pathologischen Bedingungen wie Hyperchromie infolge perniziöser Anämie, bei toxischen Prozessen wie der Phosgen-Vergiftung und anderen mit einer Hämatinämie verbundenen Störungen des Hämoglobinabbaus.[1]

Hämatin ist ein schwarzes Pigment, das beim Zusammentreffen von Hämoglobin und Salzsäure, beispielsweise bei Magenblutungen, entsteht. Seine Ausscheidung zeigt sich als Teerstuhl, Erbrochenes ist ebenfalls schwarz (Kaffeesatzerbrechen).

  1. Hämatin kann zu Gallenfarbstoffen abgebaut werden. Vgl. Konrad Bingold, Walther Stich: Diagnose und Therapie der Hämoglobinstoffwechselstörungen. In: Münchener Medizinische Wochenschrift. Band 95, Nr. 1, 2. Januar 1953, S. 76–79, hier: S. 79.