Hügelgräberfeld Mauthausen-Hart

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Das Hügelgräberfeld Mauthausen-Hart in der Gemeinde Mauthausen im Bezirk Perg in Oberösterreich ist ein mittelbronzezeitliches Hügelgräberfeld mit etwa 40 erhaltenen Grabhügeln, das seit dem Jahr 2015 unter Denkmalschutz steht (Listeneintrag).

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hügelgräberfeld liegt in einem flachen Waldstück westlich der Mauthausener Ortschaften Althart und Neuhart. Wahrscheinlich erstreckte sich das Gräberfeld ursprünglich auch auf die umliegenden Äcker, wurde aber durch landwirtschaftliche Tätigkeit eingeebnet. Innerhalb des Waldgebietes sind rund 40 Bodenerhebungen aufgrund ihrer kreisrunden Form im Airborne Laserscanning gut erkennbar.[1] In vorgeschichtlicher Zeit lag diese Örtlichkeit auf einem der Süd-Nordwege durch das oberösterreichische Mühlviertel in das südböhmische Gebiet.[2]

Forschungsgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Versuchsgrabungen im Jahr 1964 ergaben noch keine Datierungsansätze.[3] Wegen starken Windbruchs im Waldbestand, vor allem der Umwidmung der umliegenden Wiesenparzellen in Ackerland wurden in den Jahren 1990 bis 1992 Rettungsgrabungen durchgeführt. Dabei konnten die Gräber in die mittlere Bronzezeit datiert werden.[4] Außerdem wurden zwei Flachgräber, die zwischen 0,5 und 1,65 Meter in den Boden eingetieft waren, und Reste von Brandbestattungen entdeckt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Gruber: Die mittelbronzezeitlichen Grabfunde aus Linz und Oberösterreich. In: Linzer Archäologische Forschungen. Linz 1999, S. 119–122.
  • Heinz Gruber: Die mittlere und späte Bronzezeit (Stufen Bz B–D) in Oberösterreich. Entwicklung und Fortschritte der Forschung 1990–2010. In: Archäologische Arbeitsgemeinschaft Ostbayern, West- und Südböhmen und Oberösterreich (Hrsg.): Fines Transire. Jahrgang 20, Verlag Marie Leidorf GmbH, Rahden 2011, S. 253–265, „Nekropole von Mauthausen-Hart“ S. 254–255 (academia.edu; mit zwei Landkarten der in Oberösterreich bekannten Flach- und Hügelgräber aus der mittleren Bronzezeit bzw. aus der späten Bronzezeit und Urnenfelderkultur).
  • Karina Grömer: Das Neolithikum im oberösterreichischen Mühlviertel. In: Archeol. výzkumy v jižních Čechách (Archäologische Forschungen in Südböhmen). Band 15, 2002, S. 10–11 (nhm-wien.ac.at PDF).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. DORIS webOffice. In: Digitales Oberösterreichisches Raum-Informations-System. Abgerufen am 30. Dezember 2022.
  2. Karina Grömer: Nord-Südwege durch das oberösterreichische Mühlviertel in der Urzeit. Um 2005, S. 2 (PDF auf turntobel.com).
  3. Josef Reitinger: Die ur- und frühgeschichtlichen Funde in Oberösterreich (= Schriftenreihe des oberösterreichischen Musealvereines. Band 3). Linz 1968, S. 293.
  4. Manfred Pertlwieser, Vlasta Tovornik: Oberösterreichisches Landesmuseum. Abteilung Ur- u. Frühgeschichte. In: Jahrbuch des Oberösterreichischen Musealvereines. Band 136b, Linz 1991, S. 13 (zobodat.at [PDF]).

Koordinaten: 48° 15′ 11,6″ N, 14° 33′ 42,4″ O