HK 94–100

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Heeresfeldbahn HK 94 bis 100
Nummerierung: HK 94–105
EKB 7sm, HVB 27, SEG/MEG 105, NWE 41II, RLE 10II–12II, Albtalbahn 6II
DR 99 5906
Anzahl: 7
Hersteller: Karlsruhe
Baujahr(e): 1918
Ausmusterung: s. Text
Bauart: B'B n4vt
Gattung: K 44.9
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Länge über Puffer: 9.400 mm
Höhe: 3.800 mm
Breite: 2.700 mm
Drehgestellachsstand: 1.400 mm
Gesamtradstand: 4.670 mm
Leermasse: 28,5 t
Dienstmasse: 36 t
Reibungsmasse: 36 t
Radsatzfahrmasse: 8,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 30 km/h
Indizierte Leistung: 270 PSi
200 kW
Anfahrzugkraft: 47.76 kN
Treibraddurchmesser: 1.000 mm
Steuerungsart: Heusinger
Zylinderanzahl: 4
HD-Zylinderdurchmesser: 280 mm
ND-Zylinderdurchmesser: 425 mm
Kolbenhub: 500 mm
Kesselüberdruck: 12 bar / 1,2 MPa
Anzahl der Heizrohre: 133
Rostfläche: 1,36 m²
Strahlungsheizfläche: 5,57 m²
Verdampfungsheizfläche: 67,87 m²
Wasservorrat: 3,77 m³
Brennstoffvorrat: 1,1 t Kohle
Lokbremse: Druckluft m. Z.
Kupplungstyp: Balancierhebelkupplung

Die HK 94–100 sind vierachsige Malletlokomotiven mit 1.000 mm Spurweite.

Geschichte

Die Maschinenbau-Gesellschaft Karlsruhe baute 1918 sieben Malletlokomotiven für den Einsatz auf vom Heer betriebenen Bahnen, da die bereits beschlagnahmten Lokomotiven nicht ausreichten. Dabei wurde der Schnelligkeit wegen auf ältere Entwürfe zurückgegriffen. Die Loks wurden von der Heeresprüfkommission für Feldbahnen (HK) abgenommen und als HK 94 bis 100 bezeichnet. Die Lokomotiven kamen allerdings wegen des Kriegsendes nicht mehr zum Einsatz und wurden an verschiedene Privatbahnen, teilweise als Ersatz für im Krieg beschlagnahmte Lokomotiven, abgegeben. Drei Lokomotiven gingen an die AG Ruhr-Lippe-Eisenbahnen, jeweils eine an die Euskirchener Kreisbahnen, die Kleinbahn Haspe-Voerde-Breckerfeld, die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft (NWE) und die Albtalbahn. Sie wurden, bis auf zwei, Ende der 1950er, Anfang der 1960er Jahre ausgemustert.

Die Lok aus Haspe war 1928 nach der Umstellung der Bahn auf elektrischen Betrieb an die Süddeutsche Eisenbahn-Gesellschaft für die Bahnstrecke Zell im Wiesental–Todtnau verkauft worden. Von dort gelangte sie 1968 an die Museumsbahn Blonay-Chamby in der Schweiz, wo sie 2008 unter ihrer alten Nummer 105 im Einsatz ist.[1][2]

Zur Ergänzung für die Malletlokomotiven (NWE Nr. 11 bis 22) wurde 1920 von der NWE die NWE 41II beschafft (es hatte bereits eine Lok NWE 41 gegeben). Von der Deutschen Reichsbahn erhielt sie die Nummer 99 5906. 1955 wurde auch sie mit den anderen Malletlokomotiven zur Selketalbahn gegeben.

Die Lokomotive hat äußerlich sehr große Ähnlichkeiten mit den anderen Mallet-Maschinen, allerdings fällt sofort das andere Führerhaus auf. Die Lok ist betriebsfähig und wird von den Harzer Schmalspurbahnen meist auf der Selketalbahn vor Planzügen eingesetzt.

Konstruktion

Das hintere Triebwerk mit dem Hochdruckzylinder ist fest im Blechrahmen gelagert. Das vordere Triebwerk mit dem Niederdruckzylinder ist mit einem Königszapfen mit dem hinteren Triebwerk verbunden, der genietete Kessel liegt mit Gleitplatten auf ihm auf. Seitliche Blattfedern halten das Triebwerk in einer mittigen Stellung. Beide Triebwerke haben einen Innenrahmen.

Der Dampf wird erst zu den hinteren Zylindern geleitet, von dort gelangt er über flexible Leitungen in die vorderen Zylinder. Alle Zylinder verfügen über Flachschieber und außenliegender Heusinger-Steuerung mit Hängeeisen und Kuhnscher Schleife.

Die Loks verfügen über eine Wurfhebel-Handbremse und eine Dampfbremse als Zusatzbremse. Je nach Bahn wurden später Saugluft- oder Druckluftbremse als Zugbremse nachgerüstet.

Auf dem Kessel sitzen zwei Sanddome, einer für jedes Triebwerk.

Literatur

  • Horst J. Obermayer: Taschenbuch Deutsche Schmalspur-Dampflokomotiven. Franckh, Stuttgart 1971, ISBN 3-440-03818-1
  • Hans Röper, Helmut Becker, Werner Dill, Gerhard Zieglgänsberger: Die Harzquer- und Brockenbahn. 3., erweiterte Auflage, Transpress Verlagsgesellschaft, Berlin 1992 ISBN 3-344-70747-7

Einzelnachweise

  1. Lokportrait auf Homepage des Freundeskreises Selketalbahn
  2. Homepage der Museumsbahn Blonay-Chamby

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