Haimakouria

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Haimakouria (griechisch αἱμακουρία) bezeichnet ein Blutopfer für die Toten in der griechischen Religion. Sie ist Teil eines größeren und umfangreicheren Opfers wie zum Beispiel einer Thysia. Der Begriff ist selten überliefert. Der älteste Beleg stammt von Pindar aus dem 5. Jahrhundert v. Chr.

Definition[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Haimakouria ist ein Blutopfer für die Toten.[1]

Pindar verwendet den Begriff Haimakouria in seiner Olympischen Ode an Pelops.[2] In den Scholien zu Pindar[3] wird er als boiotischer Begriff für ein Blut-Enagisma erklärt.[4] Gunnel Ekroth interpretiert die Textstelle bei Pindar so, dass dort eine eigentliche Thysia mit einer ergänzenden Theoxenie und einer Haimakouria beschrieben sei.[5]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haimakouria ist ein selten überlieferter Begriff. Außer bei Pindar ist er nur noch bei Plutarch[6] und in spätantiken Lexika[7] erwähnt.[8]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Gunnel Ekroth: The Sacrificial Rituals of Greek Hero-Cults in the Archaic to the Early Hellenistic Period. Liége 2002, S. 102 (Kapitel I, Absatz 173).
  2. Pindar, Olympische Oden 1,90.
  3. Scholion zu Pindar, Olympische Oden 1,146a–d und 1,150a.
  4. „a Boiotian term for enagismata to the dead and enagismoi of blood“. Gunnel Ekroth: The Sacrificial Rituals of Greek Hero-Cults in the Archaic to the Early Hellenistic Period. Liége 2002, S. 118 (Kapitel I, Absatz 199).
  5. Gunnel Ekroth: The Sacrificial Rituals of Greek Hero-Cults in the Archaic to the Early Hellenistic Period. Liége 2002, S. 191 f. (Kapitel II, Absatz 166).
  6. Plutarch, Aristeides 21,5.
  7. Hesych s. v. αἱμακουρία; Etymologicum magnum s. v. αἱμακουρία.
  8. Gunnel Ekroth: The Sacrificial Rituals of Greek Hero-Cults in the Archaic to the Early Hellenistic Period. Liége 2002, S. 171 f. (Kapitel II, Absatz 117).