Hic sunt dracones

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Juni 2015 um 17:22 Uhr durch 88.64.255.189 (Diskussion) (weitere moderne Verwendung hinzugefügt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Kartenbild des Hunt-Lenox Globus, ganz rechts, direkt unter dem Äquator, steht hic sunt dracones

hic sunt dracones (in Inschriften „HC SVNT DRACONES“) ist eine lateinische Textphrase, die auf Deutsch „Hier sind Drachen bedeutet.

Frühe Weltkarten illustrierten den Raum jenseits der bekannten Welt häufig mit Fabeltieren wie Seeschlangen und Seemonstern.[1] Auf dem Hunt-Lenox Globus, der zu den ältesten noch erhaltenen Globen gehört und in die Zeit der Jahre 1503 bis 1510 datiert wird,[2] ist die Formulierung HC SVNT DRACONES für die Gebiete östlich von Asien belegt.

Die Formulierung hat im Lateinischen sowie in der englischen Übersetzung „here be dragons“ vor allem in der Popkultur zahlreiche Referenzen erlangt. Der Chaos Computer Club hat für den 26. Chaos Communication Congress here be dragons zum Kongressmotto erhoben.[3] OpenStreetMap benennt seine Server nach fiktionalen Drachen.[4] Im englischen Original der Serie Raumschiff Enterprise: Das nächste Jahrhundert in Folge 28 „Where Silence Has Lease“ kommentiert Captain Picard das kommende Unbekannte mit: „Beyond this place there be dragons“. Zudem ist in dem Videospiel Divinity 2: Ego Draconis ein Pergament auffindbar, welches die Schrift „Hic sunt Dracones“ trägt, und in dem Videospiel Eternal Darkness ist ein Schriftstück mit den Worten „Hic sunt dracones“ auffindbar. Auch in der BBC-Serie Sherlock wird die Formulierung verwendet: Gegenüber seinem Bruder, den er als Drachentöter bezeichnet, begründet Mycroft Holmes seine Aussage, Sherlock wäre in England von größerem Nutzen als auf einer potenziell tödlichen Geheimdienstmission in Osteuropa, mit "Here be dragons."

Vergleichbar ist die Bedeutung „Hic sunt leones“. Diese Variante wird der doppelten Bedeutung wegen in Umberto Ecos Der Name der Rose von William von Baskerville zitiert, als er das „finis africae“ findet.

Einzelnachweise

  1. A partial List of early european Maps containing Dragons and similar Beasts (abgerufen am 26. Oktober 2009)
  2. Denis Cosgrove (Hrsg.), Mappings (Critical Views), Verlag Reaktion Books, 1999, S. 80
  3. 26th Chaos Communication Congress (abgerufen am 26. Oktober 2009)
  4. OpenStreetMap Serverliste (abgerufen am 9. Oktober 2012)