Himera

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 8. April 2014 um 12:45 Uhr durch Kalima (Diskussion | Beiträge) (diverses). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Der Viktoriatempel vom Antiquarium aus gesehen

Himera war eine antike griechische Stadt an der Nordküste Siziliens.

Geschichte

Der Viktoriatempel

Himera war eine chalkidisch-dorische Mischkolonie, diese wurde um 648 von Zankle und den aus Syrakus vertriebenen Myletiden an der Nord-Küste von Sizilien gegründet [1]. Himera liegt bei der 2005 stillgelegten Station Buonfornello der Bahnstrecke Messina-Fiumetorto, 47 km östlich von Palermo, 10 km von Termini Imerese entfernt zwischen dem Fluss Fiume Grande (Imera Meridionale) und dem Fiume Torto am Tyrrhenischen Meer. Hinter der über 1 km breiten Strandebene steigt der Stadthügel ziemlich steil etwa 100 m westlich des nordlichen Himeraflusses unmittelbar auf.[2]

Der Ort war (außer Mylai) die einzige alte griechische Kolonie an der Nordküste Siziliens.

Das große Jahr Himeras war 480 v. Chr.: Von dem durch Theron von Akragas bedrohten Tyrannen Terillos gerufen, landeten die Karthager – im Einvernehmen mit dem im Osten angreifenden Xerxes – bei Himera, wurden aber von Theron im Bunde mit Gelon von Syrakus vernichtend geschlagen. Innere Kämpfe führten 476 zu einem großen Blutbad und Auffüllung der Bürgerschaft mit neuen Siedlern.[3]

Im Peloponnesischen Krieg stand Himera treu zu Syrakus. 409 v. Chr. fiel Himera einer großen karthagischen Offensive zum Opfer und wurde zur Rache für die Rolle, die Himera in der Schlacht 480 v. Chr gespielt hatte, total zerstört; die Überlebenden wurden in der karthagischen Kolonie Thermai Himeraiai, dem heutigen Termini Imerese, angesiedelt.[4]

Die Zerstörung bedeutete das Ende der Stadt.

Wasserspeier des Tempels von Himera im archäologischen Museum in Palermo

Erforschung

Entdeckt wurde die Stadt Himera im 16. Jahrhundert. Die Ausgrabungen begannen um 1926 herum und dauerten bis 1930 an. In der Zeit wurde der Viktoriatempel ausgegraben. Ab 1963 wurde die Stadt systematisch erforscht. Dabei wurden auch Teile der Oberstadt ausgegraben.

Besichtigung

Zu besichtigen sind die Oberstadt und der Viktoriatempel (37° 58′ 26,2″ N, 13° 49′ 26,9″ O). Im Antiquarium der archäologischen Zone sind Fundstücke aus Himera und der Umgebung zu besichtigen, so auch Fundstücke aus den Nekropolen von Cefalù. Herausragende Ausstellungsstücke sind das Hochzeitsgrab, der Löwenkopf als Wasserspeier des Viktoriatempel und ein prähistorischer Behälter aus dem 13. Jahrhundert vor Christus.

Weitere Fundstücke aus Himera befinden sich im städtischen Museum von Termini Imerese und im archäologischen Museum Antonino Salinas in Palermo.

Literaturhinweis

  • Dieter Mertens: Städte und Bauten der Westgriechen. Von der Kolonisationszeit bis zur Krise um 400 vor Christus. Hirmer Verlag, München 2006, ISBN 3-7774-2755-1.

Einzelnachweise

  1. LAW 1 (1965), Sp.1300
  2. [RE 8 (1913), Sp.1613]
  3. Diod.11,48f. , [KlP 2( ), Sp.1148]
  4. (Diod.13,79,8; 13,114,1), [DNP 5 (1998), Sp.560]

Koordinaten: 37° 58′ 0″ N, 13° 49′ 0″ O