Holzforschung Austria – Österreichische Gesellschaft für Holzforschung

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Holzforschung Austria – Österreichische Gesellschaft für Holzforschung
Rechtsform Gemeinnütziger Verein (ZVR: 850936522)
Gründung 1948
Sitz Wien, Arsenal, Österreich
Schwerpunkt Forschungseinrichtung
Methode angewandte Forschung; Prüfung, Inspektion & Zertifizierung; Eichung; Wissenstransfer
Vorsitz Georg C. Niedersüß (Präsident)
Franz Kirnbauer (Vizepräsident)
Geschäftsführung Gerhard Grüll
Beschäftigte 100 (Stand 2023)
Website www.holzforschung.at

Die Holzforschung Austria – Österreichische Gesellschaft für Holzforschung (HFA) ist eine gemeinnützige außeruniversitäre Forschungseinrichtung und die größte Prüf- und Zertifizierungsstelle für Holz und Holzprodukte in Österreich.[1][2][3] Sie befasst sich fachlich mit der gesamten Wertschöpfungskette – beginnend von der Holzlagerung im Wald über die industrielle Holzverarbeitung bis hin zu den unterschiedlichsten Produkten und Dienstleistungen.[4][5]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Österreichische Gesellschaft für Holzforschung (ÖGH) wurde 1948 gegründet.[6] 1951 wurde dem Verein die Aufgabe zur Koordination und Errichtung eines zentralen Holzforschungsinstitutes übertragen.[7] Mit Unterstützung der öffentlichen Hand und der holzverarbeitenden Industrie konnte 1953 das heute unter dem Namen Holzforschung Austria (bis 1998 Österreichisches Holzforschungsinstitut – ÖHFI) bekannte Forschungsinstitut im Arsenal in Wien eröffnet werden. Der Aufbau des kooperativen Brancheninstitutes wurde durch Mittel des Marshallplanes unterstützt und nach dem Beispiel des damals größten Holzforschungsinstitutes der Welt, dem Forest Products Laboratory in Madison, USA ausgestaltet.[8] Das alle Disziplinen umfassende Zentrallaboratorium arbeitete eng mit der Industrie und der Holzbranche zusammen.[9] 2013 wurde die Institutsbezeichnung Holzforschung Austria der Vereinsbezeichnung Österreichische Gesellschaft für Holzforschung vorangestellt.[10] Das Institut ist ein Gründungsmitglied des 1954 gegründeten „Vereinigung der kooperativen Forschungsinstitute der gewerblichen Wirtschaft Österreichs“ (VKF) – heute Austrian Cooperative Research (ACR).[11]

Mitglieder und Präsidium[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Präsidium des Vereins setzt sich aus Vertretern von Forstwirtschaft, Holzindustrie, Holzverarbeitendes Gewerbe, Holzhandel, Papierindustrie, Chemische Industrie/Gewerbe, Verbänden und Wissenschaft zusammen. Die rund 120 Mitglieder des Vereins sind Einzelpersonen, Institutionen und Unternehmen aus der Wertschöpfungskette der Forst- und Holzwirtschaft.[12]

Standorte und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hauptstandort befindet sich im Wiener Arsenal in der Franz Grill-Straße 7 im 3. Wiener Gemeindebezirk, wo die Holzforschung Austria neben anderen außeruniversitären Instituten errichtet wurde.[13] Inzwischen wurde in der Nachbarschaft das Science Center der Technischen Universität Wien angesiedelt.[14] Seit 2010 besteht in Stetten (Niederösterreich) ein zweiter Standort, der die Fachbereiche Fenster und Türen, sowie Bauphysik beherbergt.[15] An beiden Standorten sind derzeit knapp 100 Beschäftigte, mit einem überwiegenden Anteil an wissenschaftlichem Personal, tätig.[16]

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das zentrale Betätigungsfeld der Holzforschung Austria ist die angewandte Forschung mit einem starken Fokus auf kooperative Projekte mit Unternehmenspartnern, von KMU bis zu Leitbetrieben.[17] Darüber hinaus ist das Institut für alle relevanten Prüf-, Inspektions- und Zertifizierungsverfahren im Bereich der Holzverarbeitung akkreditiert und notifiziert. Eine weitere Aufgabe des Vereins ist die Vermittlung von Fachwissen an die Allgemeinheit. Zu diesem Zweck werden Seminare und Weiterbildungsveranstaltungen durchgeführt, Fachbroschüren und das Magazin für den Holzbereich herausgegeben, sowie zwei Internetplattformen betrieben.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Daniela Mathis: Vom Wald in die Röhre, in: Die Presse, Printausgabe, 11. Oktober 2014
  2. 50 Jahre Forschung | Holzpfad im Museum weist die Zukunft, in: Holzkurier, 31. Oktober 2003
  3. JAS und US-Norm | Forschungsinstitut goes international, in: Holzkurier, 16. Oktober 2002
  4. Holzforschung Austria | Österreichische Gesellschaft für Holzforschung, auf holzforschung.at
  5. Festschrift: Holzforschung Austria (Hg.), 75 Jahre für Holz, Wien, 2023, abgerufen am 19. Januar 2024.
  6. Wiener Stadt und Landesarchiv: Österreichische Gesellschaft für Holzforschung, Signatur: 1.3.2.119.A32.18935/1946
  7. Außerordentliche Mitglieder-Vollversammlung der Österreichischen Gesellschaft für Holzforschung – Umbildung der Vereinsorganisation, in: Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Holzforschung, Band 3, Juni 1951, Folge 3, S. 47.
  8. Österreichische Gesellschaft für Holzforschung, 50 Jahre Holzforschung Austria 1953 – 2002, Wien, S. 14–17; Direktor George M. Hunt, Madison/U.S.A., als FAO-Experte in Wien, in: Mitteilungen der Österreichischen Gesellschaft für Holzforschung, Band 5, Juni 1953, Folge 3, S. 46–47.
  9. Stadtbauamt Wien (Hg.), Der Aufbau, Heft 2, Wien, 1952, S. 70–74.
  10. Manfred Brandstätter, 60 Jahre ÖGH – Ein Rückblick – wichtige Stationen und Ereignisse, in: Holzforschung Austria – Österreichische Gesellschaft für Holzforschung, Holzforschung Austria – Magazin für den Holzbereich, Heft 3, Sonderausgabe 60 Jahre Österreichische Gesellschaft für Holzforschung, Wien, 2008, S. 15.
  11. Rupert Pichler, Reinhold Hofer, Geschichte der kooperativen Forschung in Österreich - Die kooperativen Institute und ihre Dachorganisation zwischen Wissenschaft, Unternehmen und Politik, Innsbruck, 2014, S. 173 = Rupert Pichler, Michael Stampfer, Wolfgang Polt (Hg.): Innovationsmuster in der österreichischen Wirtschaftsgeschichte, Band 9.; https://www.acr.ac.at/
  12. Statuten der Holzforschung Austria – Österreichische Gesellschaft für Holzforschung, Fassung vom 21. 11. 2013; https://www.holzforschung.at/ueber-uns/verein/
  13. Bundesministerium für Handel und Wiederaufbau (Hg.), 10 Jahre bauen – Im Dienste von Staat und Wirtschaft, Wien 1955, S. 116–117.
  14. Die Presse: TU-Science Center im Arsenal ab 2019 komplett, Online-Ausgabe: TU Campus Wien vom 10. März 2015, abgerufen am 28. Mai 2021.
  15. Johann Rabitsch, Der nächste große Schritt, in: Holzforschung Austria – Österreichische Gesellschaft für Holzforschung, Holzforschung Austria – Magazin für den Holzbereich, Heft 2, Wien, 2010, S. 3–4.
  16. Über uns, auf holzforschung.at
  17. Projekte, auf holzforschung.at