Hotel Schwarzes Roß (Prag)

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Gasthaus zum schwarzen Roß, um 1820

Das Hotel Schwarzes Roß (vorher Gasthaus zum schwarzen Rößel; tschechisch Hotel Černý kůň, U černého koně) war ein Hotel in Prag.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Hotel befand sich in der Straße Am Graben (vorher Alte Allee, Kolowratstraße, tschechisch Na příkopě) 861, in der Nähe des Deutschen Hauses und des Hotels Blauer Stern (Nr. 864) in der Prager Neustadt.[1] Heute befindet sich dort ein Teil der Tschechischen Nationalbank.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits im 18. Jahrhundert gab es an dieser Stelle ein Gasthaus zum schwarzen Rößel.[2] Im frühen 19. Jahrhundert war es das vornehmste Hotel in Prag.[3][4]

„Des prachtvollen Hauses Lage ist angenehm, die Stuben reinlich und groß, die Bedienung prompt und an der table d' hôte findet man durchaus anständige Gesellschaft. (...)“

In dieser Zeit wohnten dort unter anderem Ludwig van Beethoven (1812) und Frédéric Chopin (1829).[5] Danach sank dessen Bedeutung und es wurde eines von mehreren vornehmen Hotels in der Stadt. Die Umgangssprache war immer meist deutsch.

In den 1920er Jahren wurde das Gebäude von der Živnostenská banka aufgekauft und danach abgerissen. Danach entstand dort ein neues Bankgebäude, in dem sich jetzt die Tschechische Nationalbank befindet.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Schematismus des Königreichs Böhmen für das Jahr 1839, S. 587, Eintrag
  2. Jaroslaus Schaller: Beschreibung der königlichen Haupt- und Residenzstadt Prag, Vierter Theil, 1797, S. 417, erwähnt einen Hauskauf 1749
  3. Adolph von Schaden: Kritischer Bockssprung von Dresden nach Prag, Schneeberg 1822, S. 197; dort auch das folgende Zitat
  4. Jaroslaus Schaller: Kurzgefaßte Beschreibung der königlichen. Haupt- und Residenzstadt Prag, 1820, erwähnte es als einziges nennenswertes; Karl Wladislaw Zap: Kleiner Wegweiser durch Prag, 1854, S. 20f., nannte es noch als erstes; bei späteren Reiseführern wurde es dann an hinterer Stelle aufgezählt
  5. Prager Oberpostamts-Zeitung vom 3. Juli 1812, S. 765, zählte als Gäste des Tages auf: „Hr. Baron Wilison, Lieutenant v. E. H. Ludwig, von Wien, (woh. im rothen Haus.) Hr. v. Beethoven, Compositeur, von Wien, (woh. im schwarzen Roß.)“, zitiert nach Kopitz, 2001, S. 137