Hubertusorden

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Die Collane und verschiedene Bruststerne des Ordens
Stern und Orden aus Bayern, frühes 19. Jahrhundert

Der Orden des Heiligen Hubertus (kurz: Hubertusorden), auch Orden vom Horn genannt, ist ein bayerischer Orden.

Geschichte

Der Hubertusorden wurde als weltlicher Ritterorden am 3. November 1444 von Herzog Gerhard II. von Jülich-Berg zur Erinnerung an den Sieg in der Schlacht bei Linnich gestiftet, der an einem Hubertustag (benannt nach dem heiligen Hubertus) im gleichen Jahr erfochten worden war. Dieser Sieg bestätigte dem Herzog seinen Besitz gegen die Ansprüche seines Vetters Arnold von Geldern.

Erst Gerhards Sohn Wilhelm gab dem Orden Statuten. Da die Ritter zunächst eine goldene Kette von Jagdhörnern trugen, hatte der Orden noch die zweite Bezeichnung Orden vom Horn. Als 1609 mit Johann Wilhelm I. von Jülich-Kleve-Berg dieses Geschlecht erlosch und erneute Erbstreitigkeiten entbrannten, geriet der Orden in Vergessenheit. Erst am 29. September 1708 rief Kurfürst Johann Wilhelm II. von der Pfalz-Neuburg, Herzog von Jülich-Berg den Orden feierlich in Düsseldorf wieder ins Leben zurück. Mit Bestätigung und Erweiterung der Statuten durch den Kurfürsten Karl Theodor ist er 1744 zu einem bayerischen Orden geworden und König Maximillian I. von Bayern erhob ihn zum ersten und höchsten Orden des Bayerischen Landes. Er besteht seit seiner Stiftung aus einer Klasse und soll zwölf Grafen und Freiherrn zu seinen Mitgliedern zählen. Souveräne, Mitglieder fürstlicher Familien und Ausländer konnten in unbeschränkter Zahl nach Belieben des Großmeisters zusätzlich aufgenommen werden. Für diese war der Orden dann nur eine Dekoration.

Der Gründung des Ritterordens von 1444 folgten weitere Jagdorden gleichen Namens.

Material und Aussehen

Das Ordenszeichen besteht aus einem weißemaillierten, goldgeränderten Malteserkreuz mit einer goldenen Kugel auf jeder der acht Spitzen. Die Arme sind mit goldenen Flämmchen besät. In den Winkeln sind je drei goldene Strahlen angebracht und über dem Kreuz befindet sich die goldene Königskrone. Auf der Vorderseite zeigt das Medaillon auf grünem Grund die in Gold dargestellte Bekehrungsgeschichte des heiligen Hubertus. Der rote Reif, der das Medaillon einfaßt, trägt in Perlen die Devise „In traw vast“ (In Treue fest). Die Rückseite zeigt hingegen einen birnenförmigen Schild, in dessen Mitte auf rotem Grund ein goldener Reichsapfel mit dem Kreuz ruht und dessen weißemaillierte bandartige Einfassung die Inschrift „In momoriam recuperatae dignitatis avitae 1708“ (Zur Erinnerung der wiedererworbenen, angestammten Würde 1708) trägt.

Das Ordensband ist rot mit je einem grünen Seitenstreifen.

Literatur

  • Helmut Lahrkamp, Beiträge zur Geschichte des Hubertusordens der Herzöge von Jülich-Berg und verwandter Gründungen, in: Düsseldorfer Jahrbuch, Bd. 49, 1959
  • Heinrich Oidtmann, Die Hubertusschlacht bei Linnich in Dichtung, Sage und Geschichte, Jülich 1904