Ich geh und suche mit Verlangen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. April 2011 um 05:33 Uhr durch Luckas-bot (Diskussion | Beiträge) (r2.7.1) (Bot: Ergänze: it:Ich geh und suche mit Verlangen). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bachkantate
Ich geh und suche mit Verlangen
BWV: 49
Anlass: 20. Sonntag nach Trinitatis
Entstehungsjahr: 1726
Entstehungsort: Leipzig
Gattung:
Solo: S B
Chor:
Instr: Ob d'am; Str;

Vc picc; Org obl; Bc

AD: ca. 29 min
Text
Unbekannter Verfasser; Philipp Nicolai

Ich geh und suche mit Verlangen (BWV 49) ist eine geistliche Kantate von Johann Sebastian Bach.

Entstehung

Das Werk wurde für den 3. November 1726 in Leipzig komponiert. Die einleitende Sinfonie mit ihrem virtuosen Solo-Orgelspiel wurde von Bach der Urform des Finales eines Instrumentalkonzerts entnommen, das wahrscheinlich aus seiner Köthener Zeit stammt und die Urform des Cembalo-Konzerts BWV 1053 darstellt.

Thematik

Das Werk ist die Vertonung eines Zwiegesprächs Jesu (Bass) mit der den gläubigen Christen symbolisierenden Seele (Sopran), wie sie etwa auch das Leitmotiv der Kantate BWV 140 bildet. Dabei wird vornehmlich auf Bilder des Hohenliedes Salomons angespielt, wobei die Liebesdichtung im Barock auf eine Hochzeit zwischen Jesu und der gläubigen Seele umgedeutet wurde.

Besetzung

Besonderheiten

Ungewöhnlich ist der dem Stück innewohnende fröhlich-konzertante Charakter, dem die Orgel besondere Festlichkeit verleiht und der eher an eine bürgerliche Hochzeitsgesellschaft als an eine Kirchenkantate denken lässt. Im Autographen ist das Werk als „Dialogus“ bezeichnet, und so fehlen neben Solo-Alt und -Tenor auch der sonst übliche Chor. Weiterhin ist es eine der wenigen Bachkantaten, bei denen das Violoncello piccolo Verwendung findet. Auffällig ist ebenfalls der aufwändig gestaltete Schlusschoral: Während die Orgel ein Ritornell spielt, entspinnt sich ein reizvoller Dialog zwischen der ariosen Basspartie und der durch den Sopran als Cantus firmus vorgetragenen Chroralmelodie, der 7. Strophe des Liedes Wie schön leuchtet der Morgenstern von Philipp Nicolai (1599).

Literatur

Weblinks