Ilda Boccassini

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Ilda Boccassini (Spitzname: Ilda La Rossa ital. für rote Hilde wegen ihrer roten Haare; * 17. Dezember 1949 in Neapel) ist eine italienische Juristin. Sie ist derzeit (Februar 2011) Staatsanwältin der Mailänder Staatsanwaltschaft. Boccassini war und ist für mehrere aufsehenerregende Prozesse verantwortlich. Viele davon stehen im Zusammenhang mit dem italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi.[1]

Fälle

1989 führte sie die Untersuchungen des Eindringens der Sizilianischen Mafia in Mailand, der „Duomo Connection“.[1] 1992 ließ sie sich nach Caltanissetta in Sizilien versetzen, um gegen die Mörder ihres Freundes Giovanni Falcone und eines weiteren Staatsanwalts zu ermitteln.[1]

Sie war Mitte der 90er an der Operation „Mani pulite“ beteiligt die zum Ende der so genannten 1. Republik und zum Zusammenbruch der wichtigsten politischen Parteien Italiens führte.[1] 2007 deckte sie die Anarchistenbewegung die „Neuen Roten Brigaden“ auf, die einen Bombenanschlag auf das Mailänder Büro Berlusconis planten.[1]

Sie vertritt die Anklage in den Korruptionsprozess gegen Berlusconis britischen Anwalt David Mills.[1] sowie in dem Verfahren gegen Berlusconi wegen Amtsmissbrauch und Begünstigung von Prostitution Minderjähriger rund um Ruby Rubacuori.[1]

Anfang 2013 erhielt Boccassini zahlreiche anonyme Briefe mit Morddrohungen. Am 23. Mai teilte die Staatsanwaltschaft mit, dass in ihrem Büro ein Brief einging der eine, explizit auf den Ruby-Prozess bezogene Morddrohung, und zwei Patronen enthielt.[2]

Privat

Ilda Boccassini stand zeitweise unter Personenschutz, gibt keine Interviews und tritt nicht im Fernsehen auf. Sie ist verheiratet und hat zwei jugendliche Kinder.[1]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h Jörg Bremer: Unnachgiebig gegen den „Berlusconismus“. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 15. Februar 2011, abgerufen am 15. Februar 2011.
  2. Morddrohung gegen Staatsanwältin im Ruby-Prozess. In: Der Standard. 24. Mai 2013, abgerufen am 24. Mai 2013.