Industriestraße 7 (Magdeburg)

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Industriestraße 7 im Jahr 2020
Blick von Südosten
Verwaltungsgebäude in den 1920er Jahren
Blick von Süden über das Betriebsgelände von Schubert-Bockwa in den 1920ern

Industriestraße 7 ist die im örtlichen Denkmalverzeichnis eingetragene Bezeichnung für ein denkmalgeschütztes ehemaliges Sägewerk in Magdeburg.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anlage befindet sich im Stadtteil Magdeburg-Industriehafen am nördlichen Ende der Industriestraße. Östlich mündet die Straße Agneswerder ein.

Architektur und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Sägewerk wurde ab 1923 für das Zwickauer Unternehmen Hermann Schubert - Bockwa AG errichtet. Der Bau der zur Bauzeit sehr modernen Anlage erfolgte durch das aus Stuttgart stammende Unternehmen Kübler.

Es entstand ein dreigeschossiger Verwaltungsbau in einer expressionistischen Gestaltung des Neuen Bauens. An der südwestlichen Ecke des auf rechteckigem Grundriss errichteten Gebäudes befindet sich auf der Langseite vor den beiden oberen Geschossen ein dreieckiger Erker, der im obersten Geschoss als Balkon ausgeführt ist. Bedeckt ist der Bau mit einem Satteldach.

Dazu entstand eine offene Lagerhalle mit Satteldach zur Lagerung von Holz. Sie verfügt (Stand 2009) über eine vorgefertigte frei tragende Stützen-Rahmenbinderkonstruktion und gilt als frühes Beispiel einer solchen Bauweise.

In der Zeit um 1940 wurde das Werk ausgebaut. Hierbei wurde eine Waschkaue sowie ein Löschteich erbaut. So entstand etwas nördlich ein zweigeschossiger aus Backsteinen errichteter mit einem Walmdach bedeckter Bau. Diesem Gebäude schließt sich westlich eine Hofbebauung an (Stand 2009). Mit rundbogigen Arkaden sind Gebäude für Wasch-, Dusch- und Toilettenräume um einen kleinen Innenhof gruppiert. Die Gestaltung der Anlage erinnert an dem Kreuzgang eines Klosters. Im Inneren des Hofs ist der Feuerlöschteich angelegt. Der Teich wurde in späterer Zeit als Freibad genutzt.

Im örtlichen Denkmalverzeichnis ist das Sägewerk unter der Erfassungsnummer 094 70979 als Baudenkmal verzeichnet.[1]

Heute (Stand 2020) wird das Gelände des ehemaligen Sägewerks durch die im Bereich der Windenergieanlagenfertigung tätige Magdeburger Generatorenfertigung GmbH genutzt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Band 14, Landeshauptstadt Magdeburg, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Michael Imhof Verlag, Petersberg 2009, ISBN 978-3-86568-531-5, Seite 324.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kleine Anfrage und Antwort Olaf Meister (Bündnis 90/Die Grünen), Prof. Dr. Claudia Dalbert (Bündnis 90/Die Grünen), Kultusministerium 19. 03. 2015 Drucksache 6/3905 (KA 6/8670) Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt, Seite 2652

Koordinaten: 52° 9′ 57,5″ N, 11° 40′ 30,8″ O