Institut für Parlamentarismusforschung

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Büro des IParl in Berlin-Mitte

Das Institut für Parlamentarismusforschung (IParl) wurde im April 2016 von Suzanne S. Schüttemeyer in Halle/Saale gegründet, die bis Oktober 2018 den Lehrstuhl für Regierungslehre und Policyforschung an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg innehatte. Das IParl ist eine Einrichtung der Stiftung Wissenschaft und Demokratie (SWuD).[1] Mit seinem Fokus auf den Parlamentarismus knüpft es an den Schwerpunkt der politikwissenschaftlichen Arbeit des Stifters Eberhard Schütt-Wetschky an.[2] Seit November 2018 ist das IParl in Berlin-Mitte ansässig. Von 2016 bis 2022 war Benjamin Höhne stellvertretender Leiter des IParl.

Das IParl widmet sich der theoretischen und empirischen Erforschung demokratischer Repräsentation und Legitimation. Neben der Parlamentarismusforschung bildet die Parteienforschung ein zentrales Aufgabengebiet. Es versteht sich als Vermittlungs- und Austauschplattform zwischen Forschung, Praxis und Öffentlichkeit.[3] Kernanliegen sei es, „die demokratische Ordnung in der Gesellschaft zu verankern und fortzuentwickeln“.[4]

Projekt zur Kandidatenaufstellung

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Das Auftaktprojekt des IParl untersucht die Kandidatenaufstellung zur Bundestagswahl 2017. Dazu wurden über 150 Aufstellungsversammlungen der Parteien CDU, CSU, SPD, DIE LINKE, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN, FDP und AfD wissenschaftlich beobachtet. Knapp 20.000 Parteimitglieder wurden auf diesen Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut policy matters befragt.[5] Die dafür aufgewendeten Forschungsressourcen ermöglichten erstmals eine solche weitreichende Untersuchung der Kandidatenaufstellung in Deutschland.[6][7]

  • Benjamin Höhne: Engagement beugt Politikverdruss (nicht immer) vor: Demokratievertrauen und Parlamentszufriedenheit von aktiven Parteimitgliedern, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen, 49. Jg., H. 4/2018, S. 919–932.
  • Suzanne S. Schüttemeyer, Anastasia Pyschny: Kandidatenaufstellung zur Bundestagswahl 2017. Untersuchungen zu personellen und partizipatorischen Grundlagen demokratischer Ordnung, in: Zeitschrift für Parlamentsfragen (ZParl), 51. Jg., H. 1, S. 189–211.
  • Benjamin Höhne: Wie stellen Parteien ihre Parlamentsbewerber auf? Das Personalmanagement vor der Bundestagswahl 2017, in: Carsten Koschmieder (Hrsg.): Parteien, Parteiensysteme und politische Orientierungen. Aktuelle Beiträge aus der Parteienforschung, Wiesbaden 2017, S. 227–253.

Einzelnachweise

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  1. Das Institut für Parlamentarismusforschung. Abgerufen am 15. Dezember 2018.
  2. Sandy Schulze: Politik mit vielen Fragen. In: Mitteldeutsche Zeitung. 18. April 2017, S. 12.
  3. Institut für Parlamentarismusforschung (IParl) - iparl.de. Abgerufen am 15. Dezember 2018.
  4. Walter Zöller: Ochsentour in den Bundestag. In: Mitteldeutsche Zeitung. 21. November 2016, S. 5.
  5. Sören Christian Reimer: Das Nadelöhr der Demokratie. In: Das Parlament. Abgerufen am 15. Dezember 2018.
  6. Matthias Bartsch, Anna Clauß, Markus Deggerich: Demokratie: Mit allen Mitteln. In: Der Spiegel. Band 20, 13. Mai 2017 (spiegel.de [abgerufen am 15. Dezember 2018]).
  7. Christoph Richter: Bundestagswahl - Wie Parteien über Kandidaten entscheiden. In: deutschlandfunk.de. Abgerufen am 15. Dezember 2018.