Intuit: The Center for Intuitive and Outsider Art

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Intuit: The Center for Intuitive and Outsider Art, auch bekannt als Intuit Art Center oder nur Intuit, ist ein Kunstmuseum in Chicago, das sich der Outsider Art (Art brut) widmet. Es bietet Ausstellungen und Bildungsprogramme, die sich mit zeitgenössischer autodidaktischer Kunst befassen.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gegründet wurde das Intuit, zunächst unter dem Namen Society for Outsider, Intuitive and Visionary Art (SOIVA) im Juni 1991 als Non-Profit-Organisation durch eine Gruppe von Kunstenthusiasten, Künstlern, Kunsthändlern und Sammlern aus Chicago, darunter Susann Craig, Robert A. Roth sowie Marjorie und Harvey Freed mit dem Ziel „der Förderung des öffentlichen Bewusstseins, des Verständnisses und der Wertschätzung von intuitiver Kunst und Outsider-Kunst durch ein Bildungs- und Ausstellungsprogramm“ („to promote public awareness, understanding, and appreciation of intuitive and outsider art through a program of education and exhibition“).[1] 1995 erhielt das Museum Räumlichkeiten im „Roger Brown Home and Studio“. 1999 zog das Museum in ein größeres Gebäude um, ein Backsteingebäude aus dem Jahr 1874 in der Milwaukee Avenue, in dem früher die „Randolph Street Gallery“ untergebracht war. 2006 wurde die Ausstellungsfläche erweitert und um das „Robert A. Roth Study Center“ ergänzt.[2][3]

Sammlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Intuit ist eines der wenigen Museen weltweit, das ausschließlich Außenseiterkunst zeigt. Der Schwerpunkt der Sammlung liegt auf Outsider Art und zeitgenössischer autodidaktischer Kunst. Die ständige, etwa 1.300 Kunstwerke umfassende Sammlung[4] beinhaltet unter anderem Werke von Künstlern wie Miles Carpenter, William Dawson, Minnie Evans, Howard Finster, Lee Godie, Johann Hauser, William Hawkins, Dwight Mackintosh, Justin McCarthy, Mr. Imagination, Michel Nejar, Inez Nathaniel-Walker, David Philpot, Oswald Tschirtner, Pauline Simon, P.M. Wentworth, Willie White, Wesley Willis, Joseph Yoakum, Purvis Young,[5] Laura Craig McNellis, Leroy Person[6] und Ody Saban.[7] Wie viele Außenseiterkünstler waren auch die in den Sammlungen des Intuit vertretenen Künstler oft mit großen Herausforderungen in ihrem Leben konfrontiert, z. B. mit psychischen Erkrankungen, Obdachlosigkeit oder Heimeinweisungen.[3][8]

Im Jahr 2000 erwarb das Museum den Inhalt der Wohnung des Künstlers Henry Darger und eröffnete 2008 eine Dauerausstellung zu seinem Werk, die seinen Lebens- und Arbeitsraum nachbildet, einschließlich seiner Aufzeichnungen, Zeitungsausschnitte, Bücher und persönlichen Dokumente.[9]

Aktivitäten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Intuit arbeitet im Rahmen mehrerer seiner sozialen Programme mit Schulen, Bibliotheken und anderen Organisationen zusammen, um Kunst in der Bildung zu fördern. „IntuiTeens“ ist ein jährliches Sommerprogramm, bei dem Teenager mit Mentoren, professionellen Künstlern und kommunalen Organisationen zusammenarbeiten, um ihre künstlerischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln. Das „Teacher Fellowship Program“ vermittelt Lehrenden an öffentlichen Schulen in Chicago Fertigkeiten, ihre Schüler an nicht-traditionelle Materialien und Methoden heranzuführen. Zu den Intuit-Programmen gehören auch Workshops für Menschen mit Demenz, Sehbehinderung, Blindheit und Entwicklungsstörungen. Das „Robert A. Roth Study Center“ steht Studierenden und Wissenschaftlern zur Verfügung für Forschungen über intuitive, autodidaktische und Outsider-Kunst und zu Künstlern aus diesen Bereichen. Die Bestände des Studienzentrums umfassen eine Bibliothek mit Büchern, Katalogen, Zeitschriften, Dias, Fotografien, Filmen und Archivmaterial.[2][10]

Das Museum veranstaltet mit der jährlichen „Intuit Show of Folk and Outsider Art“ eine Kunstmesse für Outsider Art im Mittleren Westen und gibt seit 2015 die jährliche Zeitschrift „The Outsider“ heraus.[11]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Kristin G. Congdon, Kara Kelley Hallmark: American Folk Art. A Regional Reference. Band 1, ABC-CLIO 2012, ISBN 978-0-313-34936-2, S. 685
  2. a b Andrew R. L. Cayton, Chris Zacher, Richard Sisson (Hrsg.): The American Midwest. An Interpretive Encyclopedia. Indiana University Press 2006, ISBN 978-0-253-00349-2, S. 667
  3. a b c Gerard C. Wertkin (Hrsg.): Encyclopedia of American Folk Art. Taylor & Francis 2004, ISBN 978-1-135-95615-8, S. 297
  4. Intuit: The Center for Intuitive and Outsider Art: History and Mission. Abgerufen am 14. Januar 2023
  5. Intuit: The Center for Intuitive and Outsider Art: Permanent Collection. Abgerufen am 14. Januar 2023
  6. Charles Reagan Wilson, Carol Crown, Cheryl Rivers (Hrsg.): The New Encyclopedia of Southern Culture. Band 23: Folk Art, University of North Carolina Press 2013, ISBN 978-1-4696-0799-3, S. 216, 379
  7. Le Musee Prive: Ody Saban Galerie Hervé Courtaigne. Abgerufen am 21. Mai 2023
  8. a b Smithsonian Magazine: Intuit: The Center for Intuitive and Outsider Art. Abgerufen am 14. Januar 2023
  9. June Skinner Sawyers: Chicago Portraits. Northwestern University Press 2012, ISBN 978-0-8101-2649-7, S. 85
  10. Intuit: The Center for Intuitive and Outsider Art: Robert A. Roth Study Center. Abgerufen am 14. Januar 2023
  11. Intuit: The Center for Intuitive and Outsider Art: The Outsider Magazine. Abgerufen am 14. Januar 2023
  12. Artnews: Susan Te Kahurangi King at Intuit: The Center for Intuitive and Outsider Art, Chicago. 12. März 2019. Abgerufen am 26. Januar 2023
  13. Intuit: The Center for Intuitive and Outsider Art: Past Exhibitions. Abgerufen am 14. Januar 2023
  14. artfacts.net: Laura Craig McNellis: Inside Out 1970–2003. Abgerufen am 18. Januar 2023

Koordinaten: 41° 53′ 43,8″ N, 87° 39′ 13″ W