Irene Becker (Serienmörderin)

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Irene Becker (* 1952 in Berlin-Hermsdorf[1]) ist eine deutsche Serienmörderin, die in den Jahren 2005 und 2006 als Krankenschwester auf einer kardiologischen Station der Charité mindestens fünf Menschen durch Verabreichung von Medikamenten[2] tötete.[3] In den Medien wurde sie als „Todesengel aus der Charité“, „Schwester Tod“ oder „Todspritzerin“ bezeichnet.[1][3]

Becker hatte 35 Jahre lang als Krankenschwester auf Intensivstationen gearbeitet und galt als pflichtbewusst.[3]

Ihre Taten wurden aufgedeckt, nachdem ein Krankenpfleger eine Ampulle im Klinikmüll gefunden und die Klinikleitung von seinem Verdacht hinsichtlich der außergewöhnlich hohen Sterberate auf der Station in Kenntnis gesetzt hatte.[3]

Becker wurde am 29. Juni 2007 vom Landgericht Berlin wegen Mordes in fünf von acht angeklagten Fällen zu lebenslanger Freiheitsstrafe verurteilt.[2][3] Das Gericht sah hierbei das Mordmerkmal der sonstigen niedrigen Beweggründe als erfüllt an und war der Auffassung, dass sie durch die Taten ihrer Machtbesessenheit Ausdruck verliehen habe.[3]

Auf Revision der Verteidigung änderte der Bundesgerichtshof den Schuldspruch in dreifachen Mord und zweifachen Totschlag, was am Strafmaß nichts änderte.[1]

Eine besondere Schwere der Schuld wurde nicht festgestellt. Der Strafrest kann somit gemäß § 57a StGB nach Verbüßung von 15 Jahren ab 2021 zur Bewährung ausgesetzt werden.

Einzelnachweise

  1. a b c Karoline Beyer: Der „Todesengel“ der Charité – Besuch bei einer Mörderin. In: www.morgenpost.de. Berliner Morgenpost, 5. Mai 2013, abgerufen am 9. Juni 2019.
  2. a b JB: Wie es dazu kam: eine Chronologie des medizinischen Mords. In: www.anstageslicht.de. DokZentrum ansTageslicht.de, 9. Februar 2016, abgerufen am 9. Juni 2019.
  3. a b c d e f Julia Jüttner: "Todesengel" aus der Charité: "Ich bereue nichts". In: www.spiegel.de. Spiegel Online, 11. April 2010, abgerufen am 9. Juni 2019.