István Örkény

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István Örkény (* 5. April 1912 in Budapest; † 24. Juni 1979 in Budapest) war ein ungarischer Schriftsteller und Dramatiker.

Biographie

Örkény wurde im Jahr 1912 als Sohn eines Apothekers in Budapest geboren. Nach dem Schulabschluss studierte er Chemieingenieur und wechselte anschließend zur Pharmazie. Er schloss dieses Studium im Jahr 1934 ab. Nach einigen Jahren im Ausland (u.a. Paris und London) kehrte er 1940 nach Ungarn zurück, wo er das begonnene Chemieingenieur-Studium ebenfalls abschloss.

Im Jahr 1942 wurde er als Jude eingezogen und musste während des Krieges in einem Arbeitsbataillon an der russischen Front dienen. 1946 kehrte er nach Budapest zurück, wo er zu schreiben begann. Seine Kurzgeschichte "Violette Tinte" wurde vom sozialistischen Ideologen József Révai angegriffen und kritisiert. Als schließlich in Ungarn die Revolution ausbrach, kritisierte er das ungarische Radio mit folgender Aussage: „wir haben des Tags gelogen, wir haben des Nachts gelogen, wir haben auf jeder Wellenlänge gelogen“. Dort wurde er Mitte der fünfziger Jahre mit einem Schreibverbot belegt. Zusammen mit anderen Schriftstellern wie Déry, Gyula Illyés, László Benjámin und Zoltán Zelk suchte er dann Asyl bei der polnischen Botschaft, das Asylgesuch wurde aber abgelehnt. Als die Sowjetrussen schließlich den Aufstand niedergeschlagen hatten, veröffentlichte er mit fünf Verbündeten eine selbstkritische Schrift, um ihre Tätigkeiten während des Aufstandes zu vertuschen. Dennoch wurde er 1957 mit einem Schreibverbot belegt. 1960 schließlich wurde dieses aufgehoben und er konnte verschiedene Erfolge feiern. 1979 starb Örkény in Budapest.

Werk

Das bekannteste Werk von Örkény sind seine Minutennovellen. Mit diesen begründete er eine neue Gattung in der Literatur. Die Minutennovellen entstanden eigentlich als Lockerungsübungen während seiner Arbeit an den Romanen. Sie zu lesen dauert höchstens eine Minute, weshalb sie für die heutige moderne und schnellebige Zeit wie geschaffen scheinen. In seinen Kurzgeschichten schildert Örkény das Alltägliche, das Banale, führt dieses aber regelmäßig ins Absurde. Gleichzeitig wird der Leser herausgefordert, weiterzudenken, da die Minutennovellen oft mit einem offenen Ende versehen sind, das zum Weiterspinnen der Geschichte anregt. Eine erste Tranche dieser über 400 Minutennovellen erschien im Jahr 1967. Weitere wichtige Werke sind der Roman "Eheleute" (1956)", "die Prinzessin von Jerusalem" (1966) "Die Familie Tót" (1967), ein absurdes Drama, Blutsverwandte (1975) und der Roman "Katzen-Spiel".

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Quellen