James Wani Igga

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James Wani Igga (geb. 1949) ist ein südsudanesischer Politiker. Er ist einer der Vizepräsidenten des Südsudan.[1] Er war Sprecher der National Legislative Assembly von 2011 bis 2013[2] und Generalsekretär des Sudan People’s Liberation Movement (SPLM).[3]

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jugend[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Igga wurde 1949 geboren.[4] Er wird verschiedentlich als Stammesangehöriger der Bari[5] und Zande[6] bezeichnet und er ist römisch-katholisch. Er studierte Wirtschaft in Kairo.[5]

Bürgerkriegsjahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Igga schloss sich den südsudanesischen Rebellen 1985 an und erhielt militärische Ausbildung in Kuba und Äthiopien. Er schaffte einen schnellen Aufstieg in der Sudan People’s Liberation Army (SPLA)[5] und hatte 1987 den Rang eines Majors. Er kommandierte das Shakus Battalion.[7] Im selben Jahr diente er als Zonal Commander von Central Equatoria und als Mitglied der SPLA High Command.[8] Igga war ein respektierter Führer auch unter der Zivilbevölkerung.[9]

Er trat auch als einer der führenden Repräsentanten der SPLA während der Gespräche mit der SPLA-Nasir-Fraktion auf und vertrat John Garang als Leiter der SPLA-Torit Delegation bei Friedensgesprächen in Nairobi im November 1991.[10] 1993 begleitete Igga Garang nach Nairobi zu einem Seminar zur Friedensarbeit im Juni 1993 und nach Kampala zu einem Dialog mit der Nasir-Fraktion, welcher von der Intergovernmental Authority on Development (IGAD) moderiert wurde.[10] Igga kannte Lam Akol, einen der Führer der Nasir seit ihrer gemeinsamen Zeit in dem kubanischen Trainingscamp.[6]

Als Vorsitzender der SPLM Political Affairs Commission begründete Igga das Technical Committee of Intellectuals im Februar 2000. Dieses Committee sollte eine zivile Verwaltung des Südsudan planen.[11]

Nachkriegs-Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Unterzeichnung des Naivasha-Abkommens (Comprehensive Peace Agreement) 2005, durch welches die Autonome Region Südsudan (حكومة جنوب السودان‎, Ḥukūmat Janūb as-Sūdān; Dinka: Lɔ̈k Bïkrotmac Paguot Thudän) begründet wurde, erhielt Igga die Aufgabe die SPLM von einer strategischen Führungsgruppe Aufständischer in eine politische Partei umzuformen. Er wurde 2005 als Sprecher der Southern Sudan Legislative Assembly berufen[12] und er blieb in diesem Amt bis zur Unabhängigkeit 2011. Außerdem wurde Igga zum kommissarischen Gouverneur (caretaker governor) des Bundesstaates Upper Nile für die Übergangszeit bestimmt.[11]

Igga verlas die Unabhängigkeitserklärung, als der Sudan geteilt wurde.[5] Und wurde dann Sprecher der National Legislative Assembly von 2011 bis 2013.[13]

Präsident Salva Kiir Mayardit ernannte Igga am 23. August 2013 zum Vizepräsident als Ersatz für Riek Machar, den er einen Monat vorher entlassen hatte. Er musste daraufhin als Sprecher zurücktreten.[14] Igga wurde von der National Assembly am 26. August einstimmig gewählt.[15]

Am 19. August 2020 wurden sechs von Iggas Bodyguards in einem Straßenhinterhalt in Iggas Heimatstadt Lobonok von Rebellen der National Salvation Front (NAS) getötet. Igga war zu dieser Zeit nicht mit diesen Bodyguards unterwegs.[16]

Trivia[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 30. Mai 2020 wurde Igga positiv auf COVID-19 getestet.[17]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. James Wani Igga appointed South Sudan vice-president. BBC News, bbc.co.uk vom 23. August 2013.
  2. SPLM maintains popularity in the whole country-Igga. Sudan Tribune. sudantribune.com vom 23. August 2013.
  3. Jonah Fisher: Southern Sudan’s frontline town. BBC News, news.bbc.co.uk vom 20. April 2005.
  4. Biography of H.E. Dr. James Wani Igga (PhD). presidency.gov.ss.
  5. a b c d South Sudan president names James Wani Igga as deputy: state radio. AFP vom 23. August 2013.
  6. a b Renato Kizito Sesana: I am a Nuba. Paulines Publications Africa, Nairobi 2006. ISBN 9966081798
  7. Steven Wöndu: From bush to Bush: journey to liberty in South Sudan. Kenway Publications, Nairobi, Kenia 2011. ISBN 9966257942
  8. Richard Fardon (Graham Furniss): African broadcast cultures: radio in transition. Currey [u. a.] Oxford 2000. ISBN 0275970604
  9. Douglas H. Johnson, James Currey: The root causes of Sudan’s civil wars: peace or truce. Woodbridge, Suffolk 2011. ISBN 978-1847010292
  10. a b Lam Akol: SPLM/SPLA: the Nasir Declaration. iUniverse, Inc. New York 2003. ISBN 0595284590
  11. a b Lual A. Deng: Power of creative reasoning: the Ideas and Vision of John Garang. iUnivers, Bloomingdale, IN 2013. ISBN 978-1475960280
  12. Naseem Badiey: The State of Post-conflict Reconstruction: Land, Urban Development and State-building in Juba, Southern Sudan. 2014. ISBN 9781847010940
  13. Hilde F. Johnson: South Sudan: The Untold Story from Independence to the Civil War. 9. Juni 2016. ISBN 9781786720054
  14. Kiir appoints speaker James Wani Igga as new vice-president. Sudan Tribune. sudantribune.com vom 23. August 2013.
  15. S. Sudan lawmakers unanimously endorse Wani Igga as new VP. Sudan Tribune, sudantribune.com vom 26. August 2013.
  16. Six bodyguards of VP Igga killed in road ambush. Radio Tamazuj. radiotamazuj.org 2020-08-22.
  17. VP Igga tests positive for COVID-19. Radio Tamazuj, radiotamazuj.org 2020-05-30.
VorgängerAmtNachfolger
-Sprecher der Southern Sudan Legislative Assembly
2005–2011
--National Legislative Assembly
2011–2013
Manasseh Rundial