Johann Bernhard von Fünfkirchen

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Johann Bernhard von Fünfkirchen

Freiherr Johann Bernhard von Fünfkirchen (* 1561 in Wien; † 1621 in Zbirof, Festungshaft) war Protestant und eifriger Anhänger der Stände in ihrem Widerstand gegen den beginnenden Absolutismus der habsburgischen Landesherren. 1575 verloren die Fünfkirchner Falkenstein, die Burg wurde vom Landesfürsten an die Trautson verkauft.

1597 verkaufte Johann Bernhard zahlreiche seiner Besitzungen um einer drohenden Enteignung wegen seines Protestantentums zuvorzukommen und kaufte neue Ländereien in Böhmen und Schlesien.

1602 begann er mit dem Bau einer neuen Residenz, Schloss Fünfkirchen, ein Jahr darauf wurde Johann Bernhard von Kaiser Rudolf II. in den Freiherrenstand erhoben. Im Bruderzwist zwischen Rudolf II. und Matthias war Johann Bernhard ein Parteigänger des Kaisers und verweigerte Matthias 1608 die Huldigung als neuen Landesfürsten.

1616 überschrieb er seine gesamten niederösterreichischen Besitzungen und auch das neue Schloss an seine Gattin Barbara von Teuffenbach und ging nach Böhmen. Er unterstützte 1618 den Aufstand der böhmischen Stände gegen die katholischen Habsburger, der Überlieferung nach beteiligte er sich eigenhändig am Prager Fenstersturz. Nach der Schlacht am Weißen Berg 1620 wurden seine Güter eingezogen und er zu lebenslanger Festungshaft verurteilt, er starb in Haft auf der Festung Zbirof in Böhmen. Die Familie wurde enteignet, der Besitz der Fünfkirchner, darunter auch das neue Schloss, fiel an die Fürsten Dietrichstein in Nikolsburg und an die Wilfersdorfer Liechtenstein.

Durch Vermittlung ihres Onkels Rudolf von Tiefenbach (oder Teuffenbach) erhielten Johann Bernhards Söhne, wieder zum Katholizismus konvertiert, die Famliengüter und das Stammschloss Steinebrunn zurück.