Johann Jacob Römer

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Johann Jacob Römer

Johann Jacob Römer (* 8. Januar 1763 in Zürich, Schweiz; † 15. Januar 1819 ebenda; auch Roemer geschrieben) war ein Schweizer Arzt, Entomologe und Botaniker. Sein offizielles botanisches Autorenkürzel lautet „Roem.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Römer war Professor für Botanik und Direktor des Alten Botanischen Gartens «zur Katz» der Universität Zürich.

Ab 1784 studierte er Medizin und Biologie an der Universität Göttingen und promovierte 1786 mit einer Dissertation über ein gynäkologisches Thema zum Dr. med. 1788 wurde Römer Mitglied der Schweizerischen naturwissenschaftlichen Gesellschaft und praktizierte danach in Zürich als Arzt, wobei allerdings der Erfolg ausblieb. Es folgte eine Anstellung als Arzt am Zürcher Siechenhaus. Während der Revolutionsjahre 1799 bis 1803 schied Römer aus dem Lehrkörper dieser Anstalt aus und übernahm 1804 erneut eine Professor, als diese Einrichtung Kantonalinstitut wurde. Dort praktizierte er bis zu seinem Tode.

Mit dem österreichischen Botaniker Josef August Schultes publizierte er die 16. Ausgabe der Systema Vegetabilium von Carl von Linné. Die Pflanze Adenium obesum ssp. obesum wurde zwar bereits von Pehr Forsskål beschrieben und benannt, aber erst Römer und Schultes gelang es, diese in die heute gültige Systematik einzuordnen.

1793 wurde Römer zum auswärtigen Mitglied der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften gewählt, 1808 zum korrespondierenden Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Gemeinsam mit Paul Usteri gab Römer das Magazin für die Botanik heraus. 1797 wurde Römer Direktor des Botanischen Gartens in Zürich und stand schließlich dem Präsidium der botanischen Kommission der Naturforschenden Gesellschaft Zürich vor.[1]

Ehrungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Pflanzengattung Roemeria Medik. aus der Familie der Mohngewächse (Papaveraceae) ist nach ihm benannt worden.[2]

Werke[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Magazin für die Botanik Bände 1–4; 1787–1791. Fortgesetzt als Neues Magazin für die Botanik.
  • Ueber den Nutzen und Gebrauch der Eidechsen in Krebsschäden der Lustseuche und in verschiedenen Krankheiten. Leipzig 1788 (Digitalisat).
  • Genera insectorum Linnaei et Fabricii iconibus illustrata. Vitoduri Helvetorum (Winterthur), apud Henric. Steiner, 1789, urn:nbn:de:gbv:8:2-757358
  • Flora Europaea inchoata, Norimbergae [Nürnberg], 14 fasc. 1797–1811.
  • Encyclopädie für Gärtner und Liebhaber der Gärtnerei, 1797
  • Collecteana ad Omnem rem Botanicam Spectantia Partim e Propriis, Partim ex Amicorum Schedis Manuscriptis Concinnavit et Edidit J. J. Roemer, M.D. Turici [Zurich] (1806–1810).
  • Versuch eines möglichst vollständigen Wörterbuchs der botanischen Terminologie. 1816.
  • Systema vegetabilium (ed. 16) 7 vols. – 1817–1830 (Mantissa in volumen secundum systematis vegetabilium Caroli a Linné, zusammen mit Joseph August Schultes).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Geschichte der Naturforschenden Gesellschaft in Zürich, 1947 (PDF; 1,0 MB)
  2. Lotte Burkhardt: Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen – Erweiterte Edition. Teil I und II. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018, ISBN 978-3-946292-26-5 doi:10.3372/epolist2018.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Johann Jakob Roemer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien