Johannes Rothmann

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johannes Rothmann (* um 1560 in Bernburg) war ein Arzt und Verfasser eines Buches zur Handlesekunst.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Rothmann war ein Bruder des bekannten Mathematikers und Astronomen Christoph Rothmann und stammte wie dieser aus Bernburg. Er nahm zusammen mit seinem Bruder Christoph (und dem dritten Bruder Berthold) an den astronomischen Beobachtungen bei Landgraf Wilhelm IV in Kassel teil. Rothmann studierte in Leipzig und promovierte in Wittenberg (1590) und Basel (1592). Danach ließ er sich als Arzt in Erfurt nieder.

Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Johannes Rothmanns eigener Ruhm speist sich aus seinem Buch über die Chiromantie oder Handlesekunst, das 1595 zuerst auf Latein und dann 1596 auch auf Deutsch erschien. 1652 erschien eine englische Übersetzung[1]. Das Buch wird bis in die jüngste Vergangenheit zitiert und neu aufgelegt.[2] Noch bis 1619 publizierte Rothmann weitere Schriften zu Themen der Chiromantie und der Meteorologie.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Oratio de inflvxv ac potestate sidervm. Wittenberg 1590 (Dissertation).
  • Theses philosophicae medicae de Morborum causis ex coeli ac siderum influxu. Basel 1592 (Dissertation).
  • Crassities errorum, imposturarum et futilitatum astrologicarum, quas Leonhardus Thurneisser historiae suae, de quibus plantis, interseruit. Görlitz 1593.
  • Chiromantiae theorica, practica, concordantia genethliaca, vestustis novitate addita. Erfurt 1595. Digital abrufbar bem MDZ.
  • Chiromancia Sampt jhrer Theorick, Practick/ und Astronomischer Concordantz und Vergleichung der Nativiteten/ oder Geburtsfiguren/ in etlichen Exempeln. Erfurt 1596. Digital abrufbar beim MDZ.
  • Tabulae Chiromanticæ, lineis, montibus et tuberculis manus constitutionem hominum, & fortunæ vires ostendentes. Frankfurt a. M. 1613.
  • Meteorologiæ synopsis, hoc est Compendium doctrinae de meteoris in tres partes tributum ...: Collectum a Ioanne Rottmanno. Frankfurt a. M. 1619.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Jürgen Hamel: Die astronomischen Forschungen in Kassel unter Wilhelm IV. Mit einer Teiledition der deutschen Übersetzung des Hauptwerkes von Copernicus um 1586 (= Acta Historie Astronomie. Band 2). 2. Auflage. Harri Deutsch, Frankfurt a. M. 2002, S. 29.
  • Nils Lenke, Nicolas Roudet: Johannes, Christoph und Bartholomaeus Rothmann: Einige biographische Ergänzungen zu den Gebrüdern Rothmann. In: Wolfgang R. Dick, Dietmar Fürst (Hrsg.): Lebensläufe und Himmelsbahnen (= Acta Historica Astronomiae. Band 52). Akademieverlag, Leipzig 2014, S. 223–242.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. George Wharton: Keiromantia: or, the Art of Divining by the Lines and Signatures Engraven in the Hand of Man by the Hand of Nature. Brooke, London 1652.
  2. Manfred Magg: Traditionelles Handlesen: die Chiromantie und Astrologie von Johannes Rothmann. Chiron, Tübingen 2020.