Judith (Schiff, 1559)

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Judith p1
Schiffsdaten
Flagge England England
Stapellauf um 1559
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 36,60 m (Lüa)
Breite ca. 8,70 m
Tiefgang (max.) 4,25 m
Verdrängung 50 t
 
Besatzung 120 Mann
Takelung und Rigg
Anzahl Masten 3
Bewaffnung
  • 16 × 18-Pfünder-Kolubrinen
  • 10 × 9-Pfünder-Kolubrinen

Die Judith war ein frühneuzeitliches Segelschiff unter englischer Flagge. Der Schiffstyp wird als Pinassschiff oder Barke angegeben. Der Fockmast und Großmast waren jeweils mit zwei Rahsegeln ausgestattet, während der Besanmast ein Lateinersegel führte. Am Bugspriet konnte ein Bugsprietsegel gesetzt werden. Das Bugkastell schloss mit dem Schiffskörper ab und ragte nur vorne spitz und sich verjüngend über den Bugspriet hinaus. Die Bewaffnung bestand aus zwei Batteriedecks, die gegnerische Angriffe abwehren konnten und eigenen Angriffen Nachdruck verliehen. Das Heckkastell schloss zwei Decks höher als das Oberdeck ab.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der damals 20-jährige Francis Drake erhielt im Jahr 1567 das Kommando über die Galeone Judith. Unter dem Kommando von John Hawkins im Verband mit zwei weiteren Galeonen, der Minion und der Jesus of Lübeck, war er vor der Küste Westafrikas auf Beutefahrt, um in dortigen Dörfern die Einwohner gefangen zu nehmen und zu versklaven. Es gelang dem Konvoi einige Sklaven zu nehmen und diese nach San Juan de Ulúa zu verschiffen. Als die spanische Silberflotte zufällig den gleichen Hafen erreichte, kam es schließlich zu einem Feuergefecht, das nur die Minon und die Judith überstanden. Drake und Hawkins gelang mit beiden Schiffen die Flucht nach England.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Attilio Cucari: Segelschiffe. Die Königinnen der Meere – Geschichte und Typologie. Bassermann, München 2008, ISBN 978-3-8094-2346-1 (Italienische Originalausgabe: Velieri. Storia e tipologie dei dominatori del mare. Mondadori Electra S.p.A., Mailand 2004, ISBN 88-370-2477-0).
  • Arthur Nelson: The Tudor Navy. The ship, men and organisation 1485–1603. Conway Maritime Press, London 2001, ISBN 0-85177-785-6.