K.B.Sts.B. Blatt 333

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H.z. nach Blatt 333
Nummerierung: 70 073 bis 70 092
(nicht alle Nummern)
Anzahl: 20
Baujahr(e): 1867 / 1868
Bauart: Schemelwagen ohne Bordwände
Gattung: Hz
Spurweite: 1435 mm (Normalspur)
Länge über Puffer: 5.894 mm
Länge: 4.670 mm
Höhe: mm
Breite: 2.482 mm
Fester Radstand: 2.510 mm
Leermasse: 5,0 – 5,5 t
Dienstmasse: 10,0 – 10,5 t
Höchstgeschwindigkeit: 65 km/h
Raddurchmesser: 984 mm
Kupplungstyp: Doppelhakenkupplung nach VDEV
Fußbodenhöhe: 1.258 mm
Ladelänge: 4.670 mm
Ladebreite: 2.432 mm
Ladehöhe: 1800 mm
Ladefläche: 11,6 m²

Der K.Bay.Sts.B. Blatt 333 ist ein Bayerischer Güterwagen. Dabei handelt es sich um einen zweiachsigen Schemelwagen der Gattung Hz nach dem Musterblatt 333 für die Bayerischen Staatseisenbahnen gemäß Wagenstandsverzeichnis von 1913 (im WV[Anm. 1] von 1879 hat er die Blatt-Nr. 95, im WV von 1897 die Blatt-Nr. 221). Der Wagentyp wurde ausschließlich ohne Bremsen und ohne Bordwände gebaut.

Beschaffung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren zwischen 1863 und 1871 beschafften die K.Bay.Sts.B. insgesamt ca. 520[1] Schemelwagen der Gattungen Hz und Hrz. Darunter auch die in den Jahren 1866 und 1868 gebauten 20 Wagen ohne Bremseinrichtung nach der Blatt-Nr. 333 (gemäß WV von 1913).

Verbleib[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Verzeichnung von 1913 waren die Wagen alle schon mit dem Vermerk "die Wagen werden aus dem Betrieb gezogen" versehen. Die Ausmusterung der restlichen 1913 noch im Bestand geführten 10 Wagen war bis 1915 abgeschlossen.[2]

Konstruktive Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Untergestell[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Untergestell der Wagen war noch aus einer Kombination von Profileisen und Holz aufgebaut. Die äußeren Längsträger sowie alle inneren Quer- und Diagonalprofile waren aus Eisen, die Pufferträger oder "Kopfstücke" aus Holz. Die äußeren Längsträger hatten ein Doppel-T-Profil und eine Höhe von 235 mm. Im Gegensatz zu anderen Untergestellbauarten waren bei diesem auf Grund der Belastung durch den Drehschemel keine durchgehenden, inneren Längsträger vorhanden. Vielmehr wurden die diagonalen Pufferstützen bis zur Wagenmitte geführt, wo sie auf zwei links und rechts von der Mitte vorhandene, verstärkte Querträger trafen (siehe auch die Wagenskizze). Als Zugeinrichtung hatten die Wagen Schraubenkupplungen mit Sicherheitsbügel. Die Zugstange war wegen der besonderen Befestigung des Drehschemels nicht durchgehend, sondern wurde um diesen im Bogen herumgeführt. Sie war mittig gefedert. Als Stoßeinrichtung besaßen die Wagen Stangenpuffer mit einer Einbaulänge von 612 mm. Die Pufferteller hatten einen Durchmesser von 370 mm.

Laufwerk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Wagen hatten aus Flacheisen geschmiedete Fachwerk-Achshalter der kurzen, geraden Bauform. Gelagert waren die Achsen in geteilten Gleitachslagern bayerischer Bauform. Die Räder hatten Speichenradkörper der Bauart 38 mit einem Raddurchmesser von 986 mm. Die Federung bestand jeweils aus acht 1.130 mm langen Federblättern mit einem Querschnitt von 76 x 13 mm.

Wagenkasten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wagenkasten war komplett aus Holz mit eisernen Profilverstärkungen aufgebaut. Die Wagen hatten alle keine Bordwände. Im Gegensatz zu späteren Bauarten konnte hier der mittig angebrachte, aus Eisenprofilen bestehende, Drehschemel nicht durchgedreht werden. Das Auflager der Drehschemel war mit Eisenzinken versehen um ein verrutschen der Ladung zu verhindern. Zusätzlich gab es noch Sicherungsketten mit Einschlaghaken die ebenfalls dass Verrutschen der Ladung verhindern sollten. Die beiden eisernen Steckrungen des Drehschemels waren mit Spannketten verbunden. Die Bodenplanken waren 40 mm stark.

Skizzen, Musterblätter, Fotos[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wagennummern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Daten sind den WV[Anm. 1] der Kgl.Bayer.Staatseisenbahnen, aufgestellt nach dem Stande vom 1. Juni 1879, dem 31. März 1897 und dem 1. März 1913 entnommen.

Herstelldaten Wagennummern je Epoche Abmessungen Fahrwerk Wände Fassungsraum Gewichte Zusatzinfos
Bau-
jahr
Her-
stel-
ler
ab 1875 ab 1895 ab 1909
(1907)
DR
(ab 1923)
Aus-
gemu-
stert
Anz.
Achs.
Rad-
stand
LüP Unt.
Gest.
LA. Brem-
sen
Stirn Seite Lade-
länge
[mm]
Lade-
breite
[mm]
Boden-
fläche
m2
Lade-
raum
m3
Lade-
gewicht
[t]
Eigen-
gewicht
[t]
Bemerkungen
Blatt-Nr.
aus WV von
Gattung
95
1879
H.
221
1897
H.
333
1913
H.z.
Hz Bay 67 (siehe Legende) umklapp-
bar
Drehschemel mit zwei Kipfstangen[Anm. 2]
1867/68 7 469 70 073 <1913 2 2.520 5.784 H
/E
4.670 2.482 11,6 10,0 5,0
7 470 70 074 Re 70 074
7 471 70 075 Re 70 075
7 472 70 076 <1913
7 473 70 077 <1913
7 474 70 078 <1913
7 475 70 079 <1913
7 476 <1897
7 477 70 081 <1913
7 478 70 082 Re 70 082
7 479 70 083 Re 70 083
7 480 70 084 <1913
7 481 70 085 Re 70 085 <1916
7 482 70 086 Re 70 086
7 483 70 087 Re 70 087
7 484 70 088 <1913
7 485 70 089 Re 70 089
7 486 70 090 <1913
7 487 70 091 Re 70 091
7 488 70 092 Re 70 092

Anmerkungen / Hinweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b WV steht als Abkürzung für Wagenstandsverzeichnis
  2. Bayerischer Ausdruck für Steckrungen

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Carstens, Güterwagen Band 5, Seite 120
  2. Carstens, Güterwagen Band 5

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 1. Juni 1879. 1879.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1897. 1897.
  • Wagenpark-Verzeichnis der Kgl. Bayer. Staatseisenbahnen. Aufgestellt nach dem Stande vom 31. März 1913. 1913.
  • Stefan Carstens: Güterwagen, Band 5, Rungen, Schienen und Flachwagen. 1. Auflage. Verlagsgruppe Bahn, Nürnberg 2008, ISBN 978-3-89610-248-5.