Kallistratos von Aphidnai

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Kallistratos von Aphidnai (altgriechisch Καλλίστρατος Kallístratos; * um 410 v. Chr.; † wohl 355 v. Chr.) war ein Redner, Politiker und Feldherr des 4. Jahrhunderts v. Chr. in Athen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kallistratos war Sohn eines Kallikrates und stammte aus dem attischen Demos Aphidnai.

Er spielte eine wichtige Rolle in der Politik Athens während der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. „Während Kallistratos’ ungezügelte persönliche Leidenschaften in den Quellen karikiert werden, wird seine Handhabung politischer Angelegenheiten als sehr gewissenhaft bezeichnet. Kallistratos von Aphidnai gestaltete die Politik Athens seiner Zeit auf besondere Weise und beeinflusste damit auch die Geschicke ganz Griechenlands wesentlich, sodass er zu Recht als eigentlicher Baumeister einer neuen Wirtschafts- und Außenpolitik in der ersten Hälfte des 4. Jahrhunderts v. Chr. betrachtet wird.“[1]

Mehrmals war Kallistratos neben Timotheos, Chabrias und Iphikrates als Feldherr tätig. 371 v. Chr. reiste er an der Spitze einer Gesandtschaft nach Sparta und sprach dort mit Erfolg für die Verständigung Spartas mit Athen. Seine Rede über Oropos, den Zankapfel zwischen Athen und Theben, begeisterte Demosthenes für die Beredsamkeit. Er war ein entschiedener Gegner Thebens, und als seine antiböotische Politik dem Staat empfindliche Verluste verursachte, wurde er angeklagt, und trotz seiner Beredsamkeit konnte er dem Tod nur durch freiwillige Verbannung nach Makedonien entgehen (361 v. Chr.). Ohne Erlaubnis aus der Verbannung nach Athen zurückgekehrt, wurde er wohl im Jahr 355 v. Chr. hingerichtet.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Barbara Hochschulz: Kallistratos von Aphidnai. 2007, S. 2 f.