Karl von Engelbrecht

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Karl von Engelbrecht war ein deutscher Offizier und Diplomat (Militärattaché).

Leben und Wirken

Engelbrecht trat als junger Mann in die preußische Armee ein, in der er schließlich zum Generalstabsoffizier und zum Flügeladjutanten des Kaisers befördert wurde.

1882 wurde Engelbrecht von Kaiser Wilhelm I. als Militärattaché an die deutsche Botschaft in Rom entsandt. Dieses Amt, das Engelbrecht auch nach der Thronbesteigung Kaiser Wilhelms II. 1888 beibehielt, übte er bis 1895 aus.[1] In den Jahren 1887 bis 1890 spielte Engelbrecht eine Rolle bei den politischen Machinationen, die im Sturz des Reichskanzlers Otto von Bismarck führten: Im Auftrag des Generalstabschefs Alfred von Waldersee versorgte Engelbrecht – wie auch die Attachés in Sankt Petersburg, Wien und Paris – diesen mit Berichten, die ein schlechtes Licht auf die Bismarcksche Außenpolitik warfen und Waldersee, der die Berichte dem jungen Kaiser vorlegte, die Möglichkeit gaben, beim Monarchen Stimmung gegen Bismarck zu machen, was mit dazu führte Wilhelm II. gegen seinen Kanzler einzunehmen. Besondere Bedeutung erhielt Engelbrechts Stellung nach der italienischen Niederlage bei Adua aufgrund einer besonderen Vereinbarung Wilhelms II und des italienischen Königs Umberto, die Engelbrecht als ihre ständige Mittelperson bestimmte.[2]

Im Oktober 1895 wurde Engelbrecht schließlich als Militärattaché durch Albano von Jacobi ersetzt. Die ursprüngliche Absicht des Kaisers, Engelbrecht nach dem Ende seiner Attachézeit in Rom zum neuen Botschafter des Deutschen Reiches in Italien zu machen, kam dabei nicht mehr zum Tragen.[3] Später wurde er noch zum General befördert.

Einzelnachweise

  1. Isabel V. Hull: The Entourage of Kaiser Wilhelm II, 1888-1918, 2004, S. 211.
  2. John C.G. Röhl: Wilhelm II. Der Aufbau der persönlichen Monarchie, 1888-1900, 2001, S. 816.
  3. Gerd Fesser: Reichskanzler Fürst von Bülow. Architekt der deutschen Weltpolitik, 2003, S. 43.