Karmeliterkloster (Brüssel)

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Klosterkirche vor der Bombardierung von Brüssel von 1695
Klosterkirche wiederaufgebaut nach der Bombardierung von Brüssel von 1695
Turm der Klosterkirche

Das Karmeliterkloster in Brüssel bestand von 1249 bis 1796.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1249 wurde eine Kapelle erbaut. 1441 wurde sie vergrößert und mit einem Turm versehen. Johanna von Brabant hatte den Karmeliter Jan de Hertoghe als Beichtvater und wurde in der Klosterkirche bestattet (1406), wo auch ihr Grabmal errichtet wurde.

In der Zeit der Brüsseler Republik wurde die Kirche von Calvinisten für ihre Gottesdienste benutzt.

Die französische Bombardierung von Brüssel von 1695 zerstörte das Karmeliterkloster. Es wurde jedoch im frühen 18. Jahrhundert wieder aufgebaut. Als Belgien im Jahr 1795 durch Frankreich annektiert wurde, hat man den Orden am 25. Oktober 1796 aufgehoben und das Kloster am 9. November 1796 geschlossen. 1797 wurde alle Gebäude abgebrochen und neue Straßen angelegt: Die Rue des Moineaux / Mussenstraat und die Rue des Grands Carmes / Lievevrouwbroersstraat.

Buntglasfenster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In dieser Kirche wurde Jan von Enghien-Kestergat auf einem Buntglasfenster abgebildet, das bei der Bombardierung von Brüssel zerstört wurde. Abbildungen befinden sich jedoch in der Königlichen Bibliothek von Belgien.[1]

Hochaltar[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hochaltar
Gemälde des Hochaltars

Jan Baptist Maes oder Masius (1586 – 27. Juni 1667), Jurist und Verwalter der habsburgischen Niederlande, stiftete den Hochaltar, der ein Gemälde von Gaspar de Crayer (1640) hatte. Der Altar war der Heiligen Dorothea gewidmet und wurde zum Mittelpunkt eines jährlichen Blumenfestes, das von der Bruderschaft der Hl. Dorothea organisiert wurde und deren Vorsitzender Jan Baptist Maes oder Masius war.[2][3]

Ausstattung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In der Kirche hingen unter anderem folgende Gemälde:

Grabmäler[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eelco Nagelsmit: Venite & Videte: Art and Architecture in Brussels as Agents of Change during the Counter Reformation, c. 1609–1659. Diss., Universität Leiden 2014, S. 145–149 und 158–161 (Digitalisat).
  • Alexandre Henne, Alphonse Wauters: Histoire de la ville de Bruxelles, Band 3, Brüssel 1845, S. 154–159 (Digitalisat) der Bayerischen Staatsbibliothek.
  • Alain Jacobs, Pierre Loze: Les églises, chapelles et couvents disparus. Bruxelles autrefois. Brüssel 2019, S. 116–127.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Monastery of the calced carmelites in Brussels – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. So jedenfalls eine nicht allzu verlässliche Quelle, nämlich der Kommentar einer älteren Rabelais-Werkausgabe: Oeuvres de Rabelais, herausgegeben von François Henri Stanislas de L’Aulnaye, Bd. III, 1823, S. 91.
  2. Abraham Santvoort, nach einer Vorlage von Alexander van Fornenberg: The high altar of the Brussels church of the Calced Carmelites during the feast of St Dorothea, 1640. Brüssel, Bibliothèque Royale de Belgique.
  3. Eelco Nagelsmit: Winter blooms in Brussels. Performing the miraculous at St Dorothea’s flower festival, c. 1640–60. In: Simiolus, Jg. 38 (2016), S. 159–172 (Digitalisat).