Kinyoun-Färbung
Die Kinyoun-Färbung ist eine histologische Färbung von Mikroorganismen mit säurefester Zellwand, insbesondere Mycobakterien, Nocardien und einige Protozoen.
Sie ist nach dem ersten Direktor des US-amerikanischen Hygienelabors auf Staten Island Joseph J. Kinyoun (1860–1919) benannt.
Eigenschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Kinyoun-Färbung ist ähnlich wie die Ziehl-Neelsen-Färbung, erfordert jedoch kein Erhitzen der Objektträger. Die Rotfärbung wird mit Carbolfuchsin erzielt, gefolgt von einer Entfärbung in einer sauren alkoholischen Lösung und einer zweiten Färbung mit Methylenblau.[1] Die Verwendung von Carbolfuchsin an Stelle von basischem Fuchsin erfordert keine Erwärmung. Die Rotfärbung kennzeichnet Organismen mit säurefester Zellwand, während alle übrigen Zellen mit Methylenblau gegengefärbt sind. Alternativ zur einprozentigen Schwefelsäure kann eine dreiprozentige Salzsäurelösung verwendet werden. Mit Schwefelsäure erfolgt die Entfärbung langsamer, weshalb sie zur Identifikation schwach säurefester Mikroorganismen wie Nocardien verwendet wird. Alternativ zum Methylenblau kann Brillantgrün als zweite Färbung verwendet werden. Die Kinyoun-Färbung kann mit der Gram-Färbung kombiniert werden (Gram-Chromotrop-Kinyoun-Färbung, GCK).[2]
Alternativ zur Kinyoun-Färbung kann teilweise eine Auramin-Phenol-Färbung durchgeführt werden.[3]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Margaret Bartelt: Diagnostic Bacteriology: A Study Guide. 1. Auflage. F.A. Davis Company, 1999, ISBN 978-0-8036-0301-1, S. 500 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ D. Zhao, X. M. Yang, Q. Y. Chen, X. S. Zhang, C. J. Guo, X. Y. Che: A modified acid-fast staining method for rapid detection of Mycobacterium tuberculosis. In: Journal of microbiological methods. Band 91, Nummer 1, Oktober 2012, S. 128–132, ISSN 1872-8359. doi:10.1016/j.mimet.2012.07.024. PMID 22902528.
- ↑ F. M. Salleh, A. M. Al-Mekhlafi, A. Nordin, '. M. Yasin, H. M. Al-Mekhlafi, N. Moktar: Evaluation of gram-chromotrope kinyoun staining technique: its effectiveness in detecting microsporidial spores in fecal specimens. In: Diagnostic microbiology and infectious disease. Band 69, Nummer 1, Januar 2011, S. 82–85, ISSN 1879-0070. doi:10.1016/j.diagmicrobio.2010.08.028. PMID 21146718.
- ↑ I. F. Abou El-Naga, M. R. Gaafar: Auramine-phenol vs. modified Kinyoun's acid-fast stains for detection of coccidia parasites. In: Laboratory medicine. Band 45, Nummer 1, 2014, S. 65–73, ISSN 0007-5027. PMID 24719990.