Kirche Sogn Pieder

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Unten die Kapelle Sogn Pieder, auf dem Hügel die Antoniuskapelle

Die denkmalgeschützte Kirche Sogn Pieder (rätoromanisch für Sankt Peter) steht in Domat/Ems im Kanton Graubünden östlich unterhalb der Tuma Casté.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sogn Pieder war die erste Pfarrkirche von Ems. Sie ist eine der wenigen erhaltenen karolingischen Sakralbauten Graubündens. 774 wurde sie grösstenteils auf den Resten einer früheren Kirche erbaut. Nördlich der Kirche liegen Fundamentreste eines grösseren rechteckigen Baus, der möglicherweise zu einem Mönchshof gehörte, den König Otto am 16. Mai 960 dem Kloster Disentis schenkte.[1]

Bau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Chor

Sogn Pieder ist ein einfacher Rechtecksbau mit einer hufeisenförmigen Apsis, die durch ein kleines Rundbogenfenster belichtet wird. Das steile Dach und der Turm im Westen mit seinem achteckigen Aufbau stammen aus dem Jahr 1698 und wurden anlässlich einer Renovation erbaut.

Gleichzeitig entstanden im Schiff die flache Leistendecke sowie die Deckenmalereien in 16 Feldern. Sie zeigen Szenen aus dem Leben von Petrus und stammen vom Disentiser Pater Fridolin Eggert (1655–1709).

Auch die sechs Apostelfiguren an den Wänden des Kirchenschiffs, die zwei Figuren der Schlüsselübergabe an der Chorbogenwand und das Kruzifix an der Westwand stammen aus dieser Zeit. An den Wänden des Langhauses haben sich Fragmente von Malereien erhalten.

Renovationen fanden 1932 und 1975–79 statt.

Bei der Renovation 1975–1979 erhielt das Ostfenster in der Apsis wieder seine ursprüngliche Form. Das Glasbild mit dem Namen Jerusalem, die neue Stadt, geschaffen 1979, stammt von Gian Casty. Ein sehr ähnliches Fenster findet sich auch im Aufbewahrungsraum des Spital Oberengadin in Samedan.[2]

Galerie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kapelle St. Antonius[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem ehemaligen Burghügel steht die 1725 erbaute Kapelle St. Antonius (Caplutta Sogn Antoni) mit zwei Altären. Die Tafelbilder stammen aus dem 18./19. Jahrhundert. Die Kapelle wurde 1995 restauriert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludmila Seifert, Leza Dosch: Kunstführer durch Graubünden; Scheidegger & Spiess, Zürich 2008, S. 221
  • Die Kirchen von Domat/Ems; Peda-Kunstführer Nr. 349/1995
  • Lorena Burkhardt: Domat/Ems, Sogn Pieder, Archäologischer Dienst Graubünden, Verlag Somedia 2020, ISBN 978-3-907095-28-7

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sogn Pieder (Domat/Ems) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Webseite Domat/Ems (Memento des Originals vom 14. Juli 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.domat-ems.ch
  2. Ulrich Wismer: Glasmaler Gian Casty - Aus dem Dunkeln leuchten. Hrsg.: Ulrich Wismer. Verlag Wälchli, Aarwangen 2011, ISBN 978-3-9520580-2-2, S. 220–223.

Koordinaten: 46° 50′ 7,2″ N, 9° 26′ 55″ O; CH1903: 753325 / 189095