Klingnersches Haus

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Das Klingnersche Haus um 1760
Das Klingnersche Haus während des Wiederaufbaus im Juni 2023

Das Klingnersche Haus ist ein Bürgerhaus am Alten Markt in Potsdam aus dem Jahr 1750, das in den 2020er Jahren im Rahmen des Potsdamer Leitbautenkonzeptes mit seiner charakteristischen Fassade und Skulpturen wiederaufgebaut wurde.

Baugeschichte und Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Klingnersche Haus wurde 1750 nach einem Entwurf des Architekten Georg Wenzeslaus von Knobelsdorff unter der Bauleitung von Jan Bouman errichtet. Zusammen mit dem Knobelsdorffhaus bildete der Architekt so ein städtebauliches Pärchen. Die Bezeichnung Klingnersches Haus referiert, wie im Barock üblich, auf den Erstbewohner des Hauses. Nach dem Architekten und Schriftsteller Heinrich Ludwig Manger war Klingner ein Grenadier der Leibgarde Friedrich des Großen.[1]

Rekonstruierte Attikafiguren

In dem Bauwerk war vermutlich zuerst ein Gasthaus untergebracht, worauf die aufwändigen Stukkaturen mit Weinranken schließen lassen. Die Attika wird von drei leichtbekleideten Frauenfiguren geschmückt, deren Originale von Johann Peter Benkert geschaffen, während des Zweiten Weltkriegs aber zerstört wurden. Ab 2022 fertigten die Berliner Bildhauer Ada und Frank Kösler die Figuren nach Fotografien neu, die dann 2023 auf dem Nachbau aufgestellt wurden.

Wiederaufbau[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Abriss des Instituts für Lehrerbildung Potsdam schrieb die Stadt die Parzelle des Klingnerschen Hauses als Leitfassade[2] unter enger Begleitung durch die Denkmalpflege zur Rekonstruktion aus, obschon keine Originalteile vorhanden waren. Dieser verfügte im Rahmen des Denkmalbereiches Potsdamer Stadtkern[3] beim Wiederaufbau die Veränderungen aus der Kaiserzeit, allen voran die Vergrößerung und Formänderung der einstmals ovalen Mezzaninfenster, rückgängig zu machen und die barocke Form wiederzuerrichten[4]. Diese Entscheidung steht in der Tradition der Gestaltungssatzung der Residenzstadt Potsdam von 1925, die bei Rekonstruktionen stets die Wiederherstellung des „Zustandes höchster künstlerischen Ausprägung“ verlangt.

Der Bau wird seine grüne Farbe wieder erhalten, die auf einem Gemälde von Johann Friedrich Meyer erkennbar ist. Die Eröffnung des neuen Hauses, das wieder eine Gaststätte beherbergen soll, soll im Jahr 2023 erfolgen.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Heinrich Ludewig Manger`s Baugeschichte von Potsdam, besonders unter der Regierung König Friedrichs des Zweiten, Leipzig 1987, Band III, Seite 117.
  2. https://potsdamermitte.de/integriertes-leitbautenkonzept
  3. https://www.potsdam.de/de/satzung-zum-schutz-des-denkmalbereichs-stadtkern-der-landeshauptstadt-potsdam-denkmalbereichssatzung
  4. https://potsdamermitte.de/bieter-21093

Koordinaten: 52° 23′ 45,3″ N, 13° 3′ 37,3″ O