Walpurgiskloster (Arnstadt)

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Die freigelegten Grundrisse der Klosterkirche.

Das Walpurgiskloster im Walpernholz ist eine Wüstung in der Flur der Stadt Arnstadt in Thüringen.

Lage

Etwa zwei Kilometer südöstlich der Stadt Arnstadt auf dem 400 Meter über NN liegenden Walpernberg befindet sich die Wüstung des Walpurgisklosters. Es ist die südwestlichste Lage der Wasserleite. Dieser Höhenzug trennt das Umland der Käfernburg vom Geratal.

Geschichte

Das Walpurgiskloster wurde erstmals 1196 urkundlich genannt. 1307 und 1309 verlegte man das Kloster nach Arnstadt und die Gebäude wurden abgebrochen. Bis 1533 konnten die Gläubigen in einer Kapelle noch Gottesdienst abhalten.[1]

Auf der wüsten Fläche vermutete man Reste des 1196 erwähnten Klosters, bei Waldarbeiten wurden mehrfach Mauerreste freigelegt.[2] 1976 begannen Mitglieder des Thüringer Geschichtsvereins auf der wüsten Fläche Umrisse eines Benediktinernonnenklosters freizulegen.[3] Man fanden dort sogar Reste eines Vorgängerbaus. Es waren Fundamente einer Kirchenapsis. 1988 und 1993 wurde eine Zisterne und die Umrisse der Klosterkirche freigelegt.[4][5]

Fazit

  • Die Überreste des Klosters führen in die Frühzeit der Christianisierung Thüringens
  • Auf der strategischen Höhe lag vor dem Kloster eine Wallanlage zum Schutz der Menschen
  • Heute dient der Platz als Bodendenkmal über die damalige Entwicklungsetappe

Literatur

  • Peter Unger, Ulrich Lappe: Thüringen im Mittelalter. Die Schwarzburger. In: Thr. Landesmuseum Heidecksburg (Hrsg.): Beiträge zur schwarzburgischen Kunst- und Kulturgeschichte. Band 3. Rudolstadt 1995, ISBN 3-910013-16-3, Das Walpurgiskloster bei Arnstadt. Historische Überlieferung, Ausgrabungsergebnisse und Funde, S. 217–226.
  • Robert Hermann: Verzeichniß der im preußischen Thüringen bis zur Reformation vorhanden gewesenen Stifter, Klöster und Ordenshäuser. - In: Zeitschrift des Vereins für Thüringische Geschichte und Altertumskunde, Bd. 8 (1871), S. 13–14
Commons: Walpurgiskloster – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ulrich Lappe: Was ist aus dem Benediktiner-Nonnenkloster in Arnstadt geworden? In: Aus der Vergangenheit von Arnstadt und Umgebung. 16 (2007) S. 5–13
  2. Ulrich Lappe: Wüstungen im Kreis Arnstadt. In: Aus der Vergangenheit von Arnstadt und Umgebung. 4 (1994) S. 80ff.
  3. Peter Unger, Ulrich Lappe: Ausgrabungen auf dem Gelände des ehemaligen Walpurgisklosters bei Arnstadt. In: Ausgrabungen und Funde vol. 38 (1993) S. 244–253
  4. H.E. Müllerott: Bonifatius und die Wiege der Grafen von Käfernburg-Schwarzburg im mittleren Thüringer Wald... Thüringer Chronik-Verlag, Arnstadt 1994, ISBN 3-910132-21-9, S, 70
  5. Herbert von Hintzenstern:Gebaut wie für die Ewigkeit- Klosteranlagen in Thüringen... Verlagshaus Erfurt, 1996, ISBN 3-89683-104-6, S. 19–21

Koordinaten: 50° 48′ 37″ N, 10° 56′ 48,6″ O