Kloster Holzkirchen

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Kloster Holzkirchen
Kuppel der Klosterkirche Holzkirchen

Kloster Holzkirchen war eine Benediktinerpropstei in Holzkirchen westlich von Würzburg in Unterfranken.

Geschichte

Drudmunt, ein Sohn des fränkischen Grafen Throand und Gründers des Klosters Holzkirchen im unterfränkischen Waldsassengau, übergab das Kloster im Jahr 775 an Karl den Großen, der es seinerseits der Reichsabtei Fulda übertrug. Das Kloster St. Sixtus stand unter der Vogtei der Grafen von Wertheim. 1552 wurde im Zuge der Reformation das Kloster von Graf Michael III. von Wertheim († 1555) aufgehoben. Schon 1561 wurde der Besitz an das Kloster bzw. dessen Mutterkloster Fulda zurückgegeben; das Klosterleben blieb jedoch erloschen. 1612 zog Fürstbischof Julius Echter das Kloster als erledigtes Lehen für das Hochstift Würzburg ein. Ein neu errichteter Konvent mit zwölf Mönchen wurde 1631 durch den Schwedeneinfall 1674/75 vertrieben.

Unter Propst Bonifatius von Hutten, einem Bruder des Speyerer Fürstbischofs Franz Christoph von Hutten zum Stolzenberg, erbaute Balthasar Neumann von 1728 bis 1730 die Klosterkirche. Erst 1759 wurde durch Ferdinand Zobel von Giebelstadt wieder ein Klosterkonvent errichtet. 1802 wurde das Kloster Holzkirchen säkularisiert. Die Grafen von Castell waren von 1816 bis zur Schenkung der Kirche an die katholische Pfarrgemeinde im Jahr 1909 Eigentümer von Kloster und Kirche.

Das Anwesen stand ab 1995 leer und wird nun seit 2003 unter dem Namen Benediktushof als überkonfessionelle und überreligiöse Seminar- und Tagungseinrichtung genutzt.

Klostergebäude

Die ehemalige Benediktinerpropstei ist auf drei Seiten von Mauern umschlossen; nach Norden bildet der Aalbach die Grenze, an dessen unmittelbarem Rand Kirche und Prälatenbau (Roter Bau) stehen. Jenseits des Aalbachs steht die Klostermühle. Das Kloster selbst bildet eine nach Westen offene, aus Teilen verschiedener Bauzeiten zusammengesetzte Dreiflügelanlage, nach Osten ist dem Kloster ein Wirtschaftshof vorgelagert. Der barocke Kirchenbau Balthasar Neumanns befindet sich an der Nordwestecke; der Zentralbau mit der im 19. Jahrhundert durch Brand zerstörten Kuppelhaube wurde inzwischen wieder rekonstruiert.

Liste der bekannten Pröpste von Holzkirchen

  • Konrad von Hanau (um 1373)
  • Peter von Eisenbach (um 1401)
  • Wolfgang Dietrich von Eusigheim (1539-1544)
  • Wolfgang Dietrich von Eusigheim (1546-1549)
  • Hermann Georg von Neuhof (1631-1638), bereits seit 1635 Abt
  • Joachim Graf von Gravenegg (1638-1644), zuvor Propst von Petersberg, überlappend Propst von Michaelsberg, danach Abt
  • Bernhard Gustav von Baden-Durlach (1668-1671), danach Abt
  • Placidus von Droste (1671-1678), gleichzeitig Propst von Zella, danach Abt
  • Friedrich von Buttlar (um 1700)
  • Bonifatius von Hutten (um 1726)
  • Kasimir von Sickingen (um 1735)
  • Eugen (Eugenius) von Bastheim (10. Dez. 1739 bis ?)
  • Benedikt (Benedictus) von Zievel (10. Sept. 1755 bis ?)
  • Ferdinand (Ferdinandus) Zobel von Giebelstadt (um 1759)
  • Lothar (Lotharius) von Breidbach zu Bürresheim (29. Juni 1766 bis ?)
  • Bonifatius (Bonifacius) Freiherr von Ebersberg genannt von Weyhers und Leyen (30. Sept. 1775 bis um 1788)
  • Heinrich (Henricus) von Reisach (18. Juli 1795 bis mindestens 1798)

Literatur

Weblinks

Commons: Kloster Holzkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 49° 46′ 50,2″ N, 9° 40′ 49,8″ O