Kloster St. Lucia (Köln)

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St. Lucia 1844
Erhaltener Teil der Klostermauer hinter dem Chor der Trinitatiskirche

St. Lucia war ein Kloster der Servitinnen in der Kölner Rheinvorstadt.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Umstände der Entstehung des Kölner Servitinnenklosters sind nicht bekannt. 1629 überließen sie ihr Haus auf der Marzellenstraße gegenüber der Kirche St. Achatius den Jesuiten im Tausch gegen ein Grundstück Unter Goldschmied 32/34, wo 1632 Baumaßnahmen nachweisbar sind. 1639 jedoch erwarben sie von den Klarissen, die zum Neumarkt übersiedelten, deren Kloster am Filzengraben. Der Kommissar des Kölner Erzbischofs, dem die Servitinnen unterstanden, führte am 15. Januar 1641 im Kloster die Klausur ein, woraufhin eine Blütezeit des Konvents erfolgte.

Die von den Klarissen übernommene Kapelle St. Lucia war ein 1612/13 errichteter Saalbau, der zur Straße hin durch fünf spitzbogige Maßwerkfenster und darüber befindliche Ovalfenster belichtet wurde. Der Kapellensaal maß 18 Meter Länge und acht Meter Breite.

1802 erfolgte im Zuge der Säkularisation die Aufhebung des Klosters und 1805 die Schließung der Kapelle. In den Klostergebäuden wurde eine Wollfabrik eingerichtet, die Kapelle aber von der Besitzerfamilie Hirn als Privatkapelle weitergenutzt. Die Familie Hirn versteckte hier bis 1814 heimlich Trappisten aus Darfeld. 1857 wurden die St. Luciakapelle und die Klosterbauten niedergelegt und an ihrer Stelle die evangelische Trinitatiskirche errichtet. Im dortigen Pfarrgarten hat sich ein Teil der alten Klostermauer erhalten.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Colonia Romanica XI (1996), S. 44.
  • Paul Clemen (Hrsg.): Die ehemaligen Kirchen, Klöster, Hospitäler und Schulbauten der Stadt Köln, Düsseldorf 1937.
  • Manfred Groten/Georg Mölich/Gisela Muschiol/Joachim Oepen (Hg.): Nordrheinisches Klosterbuch. Lexikon der Stifte und Klöster bis 1815, Band 3: Köln (Studien zur Kölner Kirchengeschichte 37,3), Siegburg 2022, S. 446–450.

Koordinaten: 50° 56′ 0″ N, 6° 57′ 38″ O