„Kuwait“ – Versionsunterschied

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{{Dieser Artikel|befasst sich mit dem Staat Kuwait; zur Hauptstadt Kuwaits siehe [[Kuwait-Stadt]].}}
{{Infobox Staat
|NAME-AMTSSPRACHE = <span style="font-size:2em">'''دولة الكويت'''</span>
|TRANSKRIPTION = <span style="font-size:1.4em">'''Daulat al-Kuwait'''</span>
|NAME-DEUTSCH = '''Staat Kuwait'''
|BILD-FLAGGE = Flag of Kuwait.svg
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|ARTIKEL-FLAGGE = Flagge Kuwaits
|BILD-WAPPEN = Coat of Arms of Kuwait-2.svg
|BILD-WAPPEN-BREITE = 120px
|ARTIKEL-WAPPEN = Wappen Kuwaits
|WAHLSPRUCH =
|AMTSSPRACHE = [[Arabische Sprache|Arabisch]]
|HAUPTSTADT = [[Kuwait-Stadt]]
|STAATSFORM = [[Konstitutionelle Monarchie|Konstitutionelle Erbmonarchie]]
|STAATSOBERHAUPT = [[Liste der Emire von Kuwait|Emir]]<br />[[Scheich]] [[Sabah al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah]]
|REGIERUNGSCHEF = [[Ministerpräsident|Premierminister]]<br />[[Scheich]] [[Dschabir Mubarak al-Hamad as-Sabah]]
|FLÄCHE = 17.818
|EINWOHNER = 3.000.000 <small>(F 2005)</small><ref>State of Kuwait: [http://www.da.gov.kw/eng/kuwaitInfo/ ''General Information about Kuwait'']</ref>
|BEV-ZUNAHME = {{Steigen}} +2,38 %<ref>http://www.wolframalpha.com/input/?i=Kuwait</ref>
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|BIP = 2011<ref>[http://www.imf.org/external/pubs/ft/weo/2012/01/weodata/index.aspx World Economic Outlook Database, April 2012] des [[Internationaler Währungsfonds|Internationalen Währungsfonds]]</ref>
* $ 176,6 Milliarden <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|52.]])</small>
* $ 153,5 Milliarden <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt|59.]])</small>
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|BIP-ERWEITERT =* Total (nominal)
* Total ([[Kaufkraftparität|KKP]])
* BIP/Einw. (nominal)
* BIP/Einw. (KKP)
|HDI = {{Gestiegen}} 0,790 <small>(54.)</small><ref>[http://hdr.undp.org/en/statistics/ Human Development Index], abgerufen am 14. Oktober 2013</ref>
|BIP/EINWOHNER = <small>([[Liste der Länder nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf|24.]])</small> 31.482 [[US-$]] <small>(2009)</small>
|WÄHRUNG = 1 [[Kuwait-Dinar]] (KD.) = 1000 Fils
|UNABHÄNGIGKEIT = 19. Juni 1961 (von [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]])|NATIONALHYMNE = ''[[An-Naschid al-Watani]]''
|NATIONALFEIERTAG = 25. Februar (Rückeroberung Kuwaits im Zweiten Golfkrieg)
|ZEITZONE = [[Koordinierte Weltzeit|UTC]][[UTC+3|+3]]
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|BILD-LAGE-IMAGEMAP = MittlererOsten3
|BILD1 = Kuwait Karte.png
}}

Das [[Emirat]] '''Kuwait''' ({{ArS|الكويت|d=al-Kuwait}}, deutsch auch: ''Kuweit'') ist ein Staat in [[Vorderasien]] auf der [[Arabische Halbinsel|Arabischen Halbinsel]]. Es grenzt im Norden und Westen an den [[Irak]] (240 Kilometer gemeinsamer Grenzverlauf), im Süden an [[Saudi-Arabien]] (222 Kilometer) und im Osten an den [[Persischer Golf|Persischen Golf]] (499 Kilometer).

== Geographie ==
Der Großteil des Landes gehört zur Wüste ad-Dibdiba. Abgesehen von dem küstennahen Höhenstreifen der Zaur-Berge an der Bucht von Kuwait und vereinzelten Hügeln ist das Gelände fast eben. Im Inneren befinden sich einige [[Oase]]n. Die 40 Kilometer lange Bucht von Kuwait teilt die Küste in zwei Teile. Nach Norden ziehen sich die Schwemmlandablagerungen zum [[Schatt al-Arab]]. An der Südspitze der Bucht liegt die Hauptstadt mit ihrem geschützten Naturhafen. Südlich davon befinden sich die großen [[Erdöl]]felder, die mit den [[Saudi-Arabien|saudischen]] Vorkommen in Verbindung stehen. Nach Südwesten steigt das Land allmählich an. Die höchste Erhebung (290 Meter) liegt im Sandsteinplateau an der Westspitze des Staatsgebiets. Die Westgrenze zum [[Irak]] zieht sich entlang des [[Wadi]] al-Batin, eines nur zeitweilig wasserführenden Trockenflusstales. Zu Kuwait gehören neun Inseln. [[Bubiyan]], die größte Insel, ist durch eine 2400 Meter lange Brücke mit dem Festland verbunden. Nach der Befreiung im Jahre 1991 wurde die Insel in eine Militärbasis umgewandelt. Zivilisten haben zur Zeit keinen Zugang zu Bubiyan. Die restlichen acht Inseln heißen: [[Auha]], [[Failaka]], [[Kubbar]], [[Miskan]], [[Qaruh]], [[Umm al-Maradim]], [[Umm an-Namil]] und [[Al-Warba|Warba]].

Kuwait möchte auf dem Südzipfel einer Halbinsel etwa 30 Kilometer nördlich von Kuwait-Stadt die Planstadt [[Madinat al-Hareer]] (Stadt der Seide) für 700.000 Einwohner auf einer Fläche von 250 Quadratkilometern bauen. Spektakulärer Mittelpunkt der durch viele Wasserflächen aufgelockerten Urbanisation soll der 1001 Meter hohe Wolkenkratzer [[Burj Mubarak al-Kabir]] werden; die Planung hat Kuhne & Associates übernommen, die Stadt soll bis 2030 vollendet sein.

=== Klima ===
In der heißen Jahreszeit (Mai bis September) herrschen mittlere Temperaturen um 30&nbsp;°C; es kann aber bis zu 50&nbsp;°C heiß werden. In den Wintermonaten ist es dagegen milder (13 bis 15&nbsp;°C), tagsüber bis zu 25&nbsp;°C, nachts bis unter 0&nbsp;°C. In dieser Zeit fallen auch die kargen Niederschläge von 10 bis 220 Millimetern im Jahr. Die Wassertemperaturen in der Bucht betragen im Sommer um 30&nbsp;°C, im Winter 20&nbsp;°C.

{{Klimatabelle
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200
| QUELLE = [http://worldweather.wmo.int/113/c01498.htm Kuwait Meteorological Service]
| Überschrift =
| Ort = Kuwait-Stadt
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| hmjan = 19.5
| hmfeb = 21.8
| hmmär = 26.9
| hmapr = 33.9
| hmmai = 40.9
| hmjun = 45.5
| hmjul = 46.7
| hmaug = 46.9
| hmsep = 43.7
| hmokt = 36.6
| hmnov = 27.8
| hmdez = 21.9
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| lmjan = 8.5
| lmfeb = 10.0
| lmmär = 14.0
| lmapr = 19.5
| lmmai = 25.4
| lmjun = 28.9
| lmjul = 30.7
| lmaug = 29.5
| lmsep = 26.2
| lmokt = 21.5
| lmnov = 14.5
| lmdez = 9.9
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 30.2
| nbfeb = 10.5
| nbmär = 18.2
| nbapr = 11.5
| nbmai = 0.4
| nbjun = 0.0
| nbjul = 0.0
| nbaug = 0.0
| nbsep = 0.0
| nbokt = 1.4
| nbnov = 18.5
| nbdez = 25.5
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->
| rdjan = 5
| rdfeb = 3
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| rdmai = 1
| rdjun = 0
| rdjul = 0
| rdaug = 0
| rdsep = 0
| rdokt = 1
| rdnov = 3
| rddez = 3
}}

=== Flora und Fauna ===
Abgesehen von einigen [[Oase]]n, in denen [[Dattelpalme]]n gedeihen, ist das Land Wüste ohne nennenswertes Tierleben und mit nur spärlicher Strauchvegetation. Nur nach den winterlichen Regenfällen wächst für kurze Zeit auch Gras. Die reichen Fischgründe und die [[Krabbe]]nbänke in den Küstengewässern waren durch die Ölpest Anfang der 1990er Jahre bedroht.

== Bevölkerung ==
Die Bevölkerungsstruktur Kuwaits ist von dem sehr hohen Anteil ausländischer Arbeitskräfte und ihrer Angehörigen geprägt (rund 60 % aller Einwohner). Der Anteil der Männer übersteigt mit 57 % den der Frauen erheblich; 24,5 % der Bevölkerung war 2004 unter 15 Jahre alt. Kuwait ist eines der Länder mit dem höchsten Verstädterungsgrad (2004: 96 %); die Lebenserwartung lag 2004 bei 77 Jahren. Das Bevölkerungswachstum lag zwischen 1994 und 2004 im Durchschnitt bei 4,1 %. [[Amtssprache]] ist [[Arabische Sprache|Arabisch]], [[Umgangssprache]] der Kuwaitis untereinander ist [[Irakisch-Arabisch]]. [[Persische Sprache|Persisch]] wird in Kuwait als [[Zweitsprache]] verwendet. Handelssprache ist [[Englische Sprache|Englisch]].

Von den rund drei Millionen Einwohnern sind nur etwa 33 % Kuwaiter. 150.000 bis 180.000 [[Beduinen]] und die übrigen Einwohner, die aus dem [[Iran]], [[Indien]], [[Pakistan]], und vielen anderen – hauptsächlich [[Araber|arabischen]] und [[Südostasien|südostasiatischen]] – Ländern zugewandert sind, besitzen nicht die kuwaitische Staatsbürgerschaft. Die [[Beduinen]] und die Zuwanderer sind den Staatsbürgern gegenüber gesellschaftlich benachteiligt.<ref>[http://www.gfbv.de/inhaltsDok.php?id=2347&stayInsideTree=1 Gesellschaft für bedrohte Völker, ''Staatsbürgerschaft anerkennen'']. Februar 2012.</ref>

Die Staatsbürger sind durch ein umfassendes [[Sozialversicherung]]ssystem abgesichert; das kostenlose Gesundheitssystem gilt als eines der besten der Welt. Es besteht allgemeine Schulpflicht für 6- bis 14-Jährige bei kostenlosem Unterricht. Die [[Analphabet]]enrate ist rückläufig (1980: 40 %, 2004: 6 bis 9 %). Die erste der zwei Universitäten des Landes wurde 1954 gegründet.

Die Bevölkerung ist überwiegend [[muslimisch]], davon sind 65 % [[Sunniten]] und 35 % [[Schiiten]]. Der Islam ist [[Staatsreligion]]. Der [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholischen]] Kirche gehören 6 % der Bevölkerung an. Die restlichen 9 % umfassen vorwiegend andere [[christlich]]e Konfessionen, [[Hinduismus|Hindus]] und [[Parsen]].

{{Siehe auch|Christentum in Kuwait|Römisch-katholische Kirche in Kuwait}}

== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte Kuwaits}}

Die Geschichte des Wüstenstaates liegt bis zum Beginn der [[Neuzeit]] weitgehend im Dunkeln. Archäologische Funde lassen jedoch vermuten, dass die Insel [[Failaka]] schon im 3. Jahrtausend v. Chr. ein Handelsstützpunkt war und vom 3. Jh. v. Chr. an in der Einflusssphäre des [[Seleukidenreich]]es lag. Im 3. Jh. n. Chr. wurde das heutige Kuwait dem [[Persisches Reich|Persischen Reich]] einverleibt; ab 630 gehörte es zum Kalifat der [[Umayyaden]], später der [[Abbasiden]] und wurde [[islam]]isiert. Mitte des 13. Jh. zerfiel das Reich nach dem [[Mongolen]]einfall. Im frühen 16. Jh. gelangten [[Portugiesen]] in die Region.

=== Türkische Herrschaft ===
Im selben Jahrhundert wurde das Gebiet ein wegen seiner Randlage kaum beachteter Teil des [[Osmanisches Reich|Osmanischen Reiches]]. 1756 gelangte die bis heute herrschende Familie As-Sabah aus dem Inneren der [[Arabische Halbinsel|Arabischen Halbinsel]] an die Herrschaft; Kuwait wurde ein von den [[Türken]] zunehmend unabhängiges [[Scheichtum]]. Aufgrund seiner geopolitischen Lage gewann das [[Emirat]] in der Folgezeit eine von Türken und [[Vereinigtes Königreich von Großbritannien und Irland|Briten]] umworbene Stellung am [[Persischer Golf|Persischen Golf]]. Als die Bedrohung durch die Osmanen zu groß wurde, stellte [[Scheich]] [[Mubarak as-Sabah]] 1899 sein Land unter britischen Schutz. Der Preis war die Zusicherung, Beziehungen zu anderen Staaten nur mit britischer Zustimmung anzuknüpfen. Damit erreichte [[London]], dass das [[Deutschland|deutsch]]-türkische Projekt der [[Bagdad-Bahn]] (1903 begonnen) nicht bis zum Golf weitergeführt werden konnte.

=== Britische Herrschaft ===
Nach der Niederlage der Osmanen im [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] erklärten die Briten Kuwait zu ''einem selbständigen Emirat unter Britischer Schutzherrschaft''. Ab 1919 gab es mehrere Feldzüge der [[Wahhabiten]] gegen Kuwait, zudem gab es immer wieder Grenzkonflikte mit dem [[Nadschd]]. Die endgültigen Grenzen wurden 1922 im [[Abkommen von Uqair]] festgelegt, im Jahre 1940 erkannte Saudi-Arabien Kuwait als unabhängigen Staat an. Ab 1922 schirmte die neugeschaffene [[Al-Hasa|Neutrale Zone]], die auf Veranlassung der Briten zustande gekommen war, das Emirat von Saudi-Arabien und vom Irak ab. 1938 wurde das erste [[Erdöl]] gefunden, und von 1946 an entwickelte sich Kuwait zu einem der größten Erdölproduzenten am Persischen Golf. Große Teile der enormen Einnahmen wurden zur Modernisierung, z. B. zum Ausbau sozialer Einrichtungen, verwendet. 1960 war Kuwait Gründungsmitglied der [[OPEC]].

=== Unabhängigkeit ===
Am 19. Juni 1961 wurde das Land unabhängig. Gebietsansprüche des benachbarten Irak führten zum Abschluss eines Militärabkommens mit Großbritannien (von Kuwait 1971 gekündigt) und 1973 zur Einführung der allgemeinen [[Wehrpflicht]]. Der Irak erkannte die Unabhängigkeitserklärung Kuwaits nicht an und erklärte das Emirat zu einem Teil des Irakischen Staates. Der irakische [[Ministerpräsident]] [[Abd al-Karim Qasim]] drohte im Sommer 1961 mit einem Einmarsch, weshalb [[Vereinigtes Königreich|Großbritannien]] wieder Soldaten nach Kuwait entsandte, um eine irakische [[Invasion (Militär)|Invasion]] zu verhindern. Diese Truppen wurden später durch Truppen arabischer Staaten ersetzt. Die Aufnahme des Emirats in der [[Arabische Liga|Arabischen Liga]] erfolgte unter heftigem Protest der Iraker, welche bis 1963 mit Hilfe der [[Sowjetunion]] einen [[UN]]-Beitritt verhinderten. Die Anerkennung Kuwaits durch den Irak erfolgte erst nach dem Sturz Qasims im Jahre 1963, im selben Jahr wurde ein Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen unterzeichnet. 1966, 1969, 1973 und 1976 kam es zu verschiedenen Grenzkonflikten, bei dem irakische Truppen kuwaitisches [[Staatsgebiet|Territorium]] besetzten, 1977 wurde zwischen beiden Ländern ein neues Grenzabkommen unterzeichnet. Vom Beginn der 1960er Jahre an erstarkten auch in Kuwait [[panarabisch]]e Gruppierungen, deren politische Aktivitäten in der Folgezeit jedoch ebenso unterbunden werden konnten wie die anderer radikaler Gruppen, z. B. der [[Palästinenser]]. Viele von ihnen wurden ausgewiesen. Nach dem [[Sechstagekrieg]] 1967 wandte das Emirat große Summen zur Unterstützung der [[israel]]ischen Kriegsgegner [[Ägypten]] und [[Jordanien]] auf.

Der [[Erster Golfkrieg|iranisch-irakische Krieg]], der 1980 ausgebrochen war, bedrohte im Laufe der Zeit zunehmend den lebenswichtigen Ölexport Kuwaits. Nach wiederholten iranischen Luftangriffen auf kuwaitische Schiffe ließ das Land 1987 seine Tanker „umflaggen“: Sie fuhren bis zum Ende des [[Erster Golfkrieg|Ersten Golfkrieges]], in dem Kuwait den Irak unterstützte und weshalb das Land im Oktober 1981 Ziel mehrerer iranischer Luftangriffe war, unter der Flagge der [[Vereinigte Staaten|USA]]. 1981 war das Land Gründungsmitglied des [[Golf-Kooperationsrat]]es.

=== Zweiter Golfkrieg ===
Nach einem politischen Streit um ein an der irakisch-kuwaitischen Grenze gelegenes Ölfeld marschierten am 2. August 1990 irakische Truppen in Kuwait ein. Nach der Absetzung des Emirs und der Regierung wurde das kuwaitische Staatsgebiet, ungeachtet der einhelligen Verurteilung durch den [[UN-Sicherheitsrat]], annektiert. Vorrangiger Grund für die Besetzung des ölreichen Staates war der - durch die aufgrund des Ersten Golfkriegs bestehende hohe Verschuldung des Iraks (80 Milliarden US-Dollar) entstandene - Konflikt zwischen beiden Staaten. Zunächst wurde eine [[Marionettenregierung]] unter [[Alaa Hussein Ali]] gebildet, jedoch wurde Kuwait wenige Tage später vom Irak [[Annexion|annektiert]].

Als Reaktion auf die irakische Besetzung beschlossen die [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] ein Wirtschafts[[embargo]] gegen den Irak, dem vor allem amerikanische Marineeinheiten durch eine Seeblockade Nachdruck verliehen. Trotz Lösungsvorschlägen seitens des Irak (beispielsweise dem Rückzug aus Kuwait und im Gegenzug Wiederaufnahme der Verhandlungen zwischen Israel und den Palästinensern) scheiterte der diplomatische Weg, woraufhin im Namen der [[UN]] die Aufstellung einer multinationalen Streitmacht beschlossen und diese in Saudi-Arabien stationiert wurde. Als ein bis zum 15. Januar 1991 befristetes UN-[[Ultimatum]] zum irakischen Rückzug ergebnislos verstrich, wurde Kuwait im Verlauf des fünfwöchigen [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkriegs]] am 27. Februar 1991 befreit. Nach dem Einmarsch der Iraker waren in Kuwait zahlreiche Todesopfer zu beklagen; die [[Infrastruktur]] und das industrielle Potential des Emirats wurden weitgehend zerstört. Das Ausmaß der durch die Brände auf den Ölfeldern und die Ölpest im Golf entstehenden Umweltschäden war zeitlich begrenzt. Der Irak erkannte im November 1994 die Unabhängigkeit des Landes an.
Die Unterstützung des Iraks durch die Palästinenser während des [[Zweiter Golfkrieg|Zweiten Golfkrieges]] hatte die [[Vertreibung der Palästinenser aus Kuwait 1991]] zur Folge. Binnen weniger Tage wurden etwa 450.000 Palästinenser aus Kuwait vertrieben. Die mit der [[Nakba]] vergleichbare aber deutlich weniger beachtete Vertreibung hatte erhebliche Folgen für die PLO wie die Bevölkerung Kuwaits.<ref name="locpostwar">{{cite web|last=Crystal|first=Jill|title=Kuwait: Post-War Society|url=http://countrystudies.us/persian-gulf-states/33.htm|work=The Persian Gulf States: A Country Study|publisher=Library of Congress|accessdate=2011-03-05}}</ref>

2003 war Kuwait der Ausgangspunkt für die [[Irakkrieg|Invasion der US-Truppen in den Irak]].

== Politik ==
=== Politisches System ===
[[Datei:Sheikh Sabah IV.jpg|miniatur|Emir [[Sabah al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah]]]]
Bis 1991 war Kuwait eine absolute [[Monarchie]] unter der Herrschaft der Familie as-Sabah.

Gemäß der Verfassung von 1962, zuletzt geändert 1997, ist Kuwait jetzt eine [[Konstitutionelle Monarchie|konstitutionelle Erbmonarchie]]. Der [[Emir]] ist sowohl weltliches als auch geistliches Staatsoberhaupt. Er ernennt und entlässt die Regierung und kann außerdem das Parlament auflösen.

Das Rechtssystem orientiert sich am islamischen Recht ([[Scharia]]) und an britischen Vorbildern.

Erst zwischen 1991 und 1996 wurde ein [[Madschlis al-Umma (Kuwait)|Parlament]] (Nationalversammlung) gebildet. Das Parlament besteht aus 50 Mitgliedern, die alle vier Jahre gewählt werden. Wahlberechtigt sind alle Kuwaiter im Alter ab 21 Jahren, ausgenommen sind Angehörige des Militärs und der Sicherheitskräfte. Die Regierung ist auf ein gewisses Vertrauen im Parlament angewiesen.

Kuwait ist Mitglied der [[Vereinte Nationen|UN]], der [[Arabische Liga|Arabischen Liga]], des [[Allgemeines Zoll- und Handelsabkommen|GATT]], der [[Organisation erdölexportierender Länder|OPEC]] und der [[Organisation der arabischen Erdöl exportierenden Staaten|OAPEC]].

=== Innenpolitik ===
Im Alter von 77 Jahren verstarb am 15. Januar 2006 Emir [[Dschabir al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah]], der schon seit einigen Jahren nach einem [[Schlaganfall]] seinen Amtspflichten nicht mehr nachkommen konnte. In Übereinstimmung mit der Verfassung wurde zuerst der 76-jährige Kronprinz [[Scheich]] [[Sa'ad al-Abdallah as-Salim as-Sabah]], ein Cousin des Verstorbenen, von der Regierung zum neuen Emir proklamiert. Da dessen Gesundheit ebenfalls stark angeschlagen war, hatte die Mehrheit der Herrscherfamilie vorgeschlagen, dass Scheich [[Sabah al-Ahmad al-Dschabir as-Sabah]], ein Halbbruder des verstorbenen Emirs, die Herrschaft übernehmen sollte. Sa'ad war sogar zu schwach, um seinen [[Amtseid]] vor dem Parlament abzulegen. Auf Antrag der Regierung trat das Parlament am 24. Januar 2006 zusammen und beschloss im [[Konsens]], Scheich Sa'ad seines Amtes zu entheben. Am 29. Januar wurde Scheich Sabah vom Parlament als Emir bestätigt und legte seinen Amtseid ab. Dieser Vorgang war ein Bruch des bisherigen Usus in der Dynastie as-Sabah, dass das Amt zwischen den beiden Zweigen (al-Dschabir und as-Salim) der Herrscherfamilie wechseln sollte.

Darüber hinaus war die Absetzung eines amtsunfähigen Herrschers durch das Parlament ein Novum nicht nur in der Geschichte Kuwaits, sondern in der ganzen Golfregion. Am 20. Februar bestätigte das Parlament das Kabinett des Emirs. Dieser löste dann am 21. Mai das Parlament auf und setzte Neuwahlen für den 29. Juni an. Diesem Schritt war ein heftiger Streit zwischen Regierung und Parlament um die Neueinteilung der Wahlkreise vorangegangen. Eine Gruppe oppositioneller Abgeordneter hatte sich der von der Regierung vorgeschlagenen Reduzierung der Wahlkreise von 25 auf 10 widersetzt und stattdessen eine Reduzierung auf nur noch fünf vorgeschlagen. Dadurch sollte die Bevorzugung bestimmter Bevölkerungsteile, die aus dem Missverhältnis zwischen der Zahl der Einwohner und der Abgeordneten je Wahlkreis erwachsen war, etwas vermindert werden. Doch weder die Vorlage der Regierung noch jene der [[Opposition (Politik)|Opposition]] fand im Parlament die notwendige Mehrheit, so dass die Regierung den Emir um die Auflösung gebeten hatte.

Einen solchen [[Präzedenzfall]], der den Vorrang des Herrscherhauses gegenüber den Parlamentariern geschmälert hätte, wollte man in jedem Fall vermeiden. Bei den Wahlen gelang es den oppositionellen Kräften, die Zahl ihrer Mandate von bisher 26 auf 33 in der 50 Sitze zählenden Kammer zu erhöhen. Von diesen werden rund 15 den [[Islamisten]] zugerechnet, sieben gelten als [[Liberale]], zehn als [[Reformisten]]. 17 Abgeordnete gelten als der Regierung gegenüber [[Loyalität|loyal]] gesinnt. Da die Kabinettsmitglieder im Parlament stimmberechtigt sind, ist das Kräfteverhältnis dort günstiger für die Regierung als es auf den ersten Blick scheinen will. Am 16. Mai 2005 hatte das Parlament mit 35:23 Stimmen bei einer Enthaltung beschlossen, dass Frauen das aktive und passive Wahlrecht erhalten. ''„Ich will, dass unsere Frauen uns beim Bau unseres Landes und unserer Zukunft helfen.“'' sagte Ministerpräsident Scheich Sabah al-Ahmad as-Sabah. Bei den Wahlen im Juni 2006 zog keine der 28 Kandidatinnen ins Parlament ein, obwohl Frauen 57 Prozent der Wählerschaft stellen.<ref>Deutsche Welle: [http://www.qantara.de/webcom/show_article.php/_c-468/_nr-564/i.html Samar Heinein: ''Parlamentswahl in Kuwait - Warum die Frauen leer ausgingen''], 7. Juli 2006</ref><ref>[http://kuepeli.blogsport.de/images/kuepeli_kuwait_frauenwahlrecht.pdf Ismail Küpeli: ''Kuwait: Frauen dürfen jetzt wählen''], In: ''Direkte Aktion'' Nr. 177, Sept. / Okt. 2006), S. 9–10 (PDF 113kB)</ref>

Bei den darauffolgenden Parlamentswahlen im Mai 2009 zogen schließlich vier Frauen in das Parlament ein.<ref>Focus Online: [http://www.focus.de/politik/ausland/parlamentseinzug-kuwaits-frauen-im-freudentaumel_aid_400079.html ''Parlamentseinzug: Kuwaits Frauen im Freudentaumel''], 17. Mai 2009</ref>

=== Außenpolitik ===
[[File:US Navy 080204-N-4774B-504 Landing Craft Utility (LCU) 1630 leaves the well deck of the amphibious assault ship USS Tarawa (LHA 1) during small boat operations.jpg|thumb|US-Militärpräsenz]]
Die Außenpolitik des Landes wird von der Geschichte und der geopolitischen Lage des Landes zwischen Saudi-Arabien, dem Irak und dem Iran bestimmt. Eine enge Sicherheitspartnerschaft besteht mit den [[Vereinigte Staaten|Vereinigten Staaten]], die als Garant für die staatliche Unabhängigkeit Kuwaits fungieren. 2004 wurde Kuwait zum [[Major non-NATO ally]] ernannt.

Die diplomatischen Beziehungen zum nördlichen Nachbarn Irak wurden am 2. August 2004 wieder aufgenommen, im Juli 2008 entsendete Kuwait erstmals seit 1990 wieder einen Botschafter nach [[Bagdad]], der irakische Botschafter nahm im März 2010 seine Arbeit auf. Das Verhältnis der beiden Länder bleibt jedoch weiterhin belastet, Hauptursachen hierfür sind die noch ausstehenden irakischen [[Reparationszahlung]]en von 23,3 Milliarden US-Dollar sowie der von den [[Vereinte Nationen|Vereinten Nationen]] festgelegte Grenzverlauf. Diesen hatte Saddam Hussein zwar 1994 anerkannt, die Anerkennung wurde von der neuen Regierung allerdings nicht erneut bestätigt.<ref>ORF: [http://oe1.orf.at/artikel/251931 ''20 Jahre nach Angriff auf Kuwait''] vom 2. August 2010.</ref>

=== Menschenrechte ===
==== Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit ====
Die Rechte auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit werden laut [[amnesty international]] in Kuwait empfindlich eingeschränkt.<ref>Amnesty International Report 2013</ref> Besonders betroffen sind tausende staatenloser [[Bidun]] mit Wohnsitz in Kuwait. Sie erhalten keine Staatsbürgerschaft und haben damit keinen gleichberechtigten Zugang zum Gesundheits- und Bildungssystem sowie zum Arbeitsmarkt. Teilweise geht die Bereitschaftspolizei mit exzessiver Gewalt gegen diese Minderheit vor.

==== Frauenrechte ====
Frauen werden laut Amnesty durch Gesetze sowie im täglichen Leben diskriminiert. 2011 hatten Jura-Absolventinnen Klagen gegen das Justizministerium 2011 auf Einstellung eingereicht. Das Ministerium hatte Stellen mit dem Hinweis ausgeschrieben, sie seien Männern vorbehalten. Im September 2012 kündigte der Oberste Justizrat an, Frauen könnten sich auf eine Reihe von Stellen bei der kuwaitischen [[Staatsanwaltschaft]] und im Justizwesen bewerben und reagierte damit auf die anhängigen Klagen der Frauen.<ref>http://www.amnesty.de/jahresbericht/2013/kuwait?destination=node%2F2966</ref>

==== Rechtsstaatlichkeit ====
Mindestens ein Häftling starb 2012 in Gewahrsam, nachdem er offenbar gefoltert und anderweitig misshandelt worden war. Kuwait verhängt die Todesstrafe. Jedoch wurden neun im Jahr 2012 verhängten Todesurteilen vier in Haftstrafen umgewandelt. Hinrichtungen fanden nach vorliegenden Informationen von Amnesty 2012 nicht statt.

==== Arbeitnehmerrechte ====
Besonders die Situation von [[Arbeitsmigration|Arbeitsmigranten]] aus Asien ist in Kuwait unzureichend. Immer wieder kommt es in Kuwait zum Übergriff auf weiblichen Haushaltshilfen. Sie werden teilweise von ihren kuwaitischen Arbeitgebern geschlagen, seelisch terrorisiert oder sexuell missbraucht. Die Philippinen, Nepal und Indonesien haben 2011 und 2012 es ihren Staatsbürgerinnen verboten, sich von Kuwait und anderen arabischen Staaten anwerben zu lassen. Nach Einschätzung des US-Außenministeriums ist die Misshandlung von Haushaltshilfen in Kuwait so verbreitet, dass dies den Tatbestand des [[Menschenhandel]]s erfüllt ist.<ref>http://www.zeit.de/sport/2013-10/katar-sklaven-zwangsarbeit-wm-2022/seite-2</ref>

Der ''UN-Ausschuss für die Beseitigung der Rassendiskriminierung'' empfahl Kuwait 2012 Gesetze zu erlassen, um ausländische Arbeitskräfte und Hausangestellte zu schützen und ihre Rechte gemäß internationalen Standards zu gewährleisten. Kuwait ist Mitglied der [[Internationale Arbeitsorganisation|Internationalen Arbeitsorganisation (ILO)]] erfüllt aber deren Übereinkommen nicht.

== Verwaltung ==
{{Hauptartikel|Gouvernements in Kuwait}}

Kuwait gliedert sich in sechs Gouvernements: [[Gouvernement al-Ahmadi|al-Ahmadi]], [[Gouvernement al-Asima (Kuwait)|al-Asima]], [[Gouvernement al-Farwaniyya|al-Farwaniyya]], [[Gouvernement al-Dschahra|al-Dschahra]], [[Gouvernement Hawalli|Hawalli]] und [[Gouvernement Mubarak al-Kabir|Mubarak al-Kabir]].

{{Siehe auch|Liste der Städte in Kuwait}}

Die größten Städte sind (Volkszählung 2005): [[Dschalib as-Schuyuch]] 179.264 Einwohner, [[as-Salimiyya]] 145.328 Einwohner und [[Hawalli]] 106.992 Einwohner. Die Hauptstadt [[Kuwait-Stadt]] liegt mit ca. 63.000 Einwohnern nur auf Platz 18 der größten Städte des Landes. Insgesamt konzentrieren sich 94 Prozent der Bevölkerung Kuwaits in der [[Agglomeration]] Kuwait-Stadt.

== Wirtschaft ==
[[File:Kuwaittower1.jpg|thumb|Kuwaittowers]]
2004 wuchs das [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) um 7,2 %. Vom BIP entfielen 0,4 % auf die Landwirtschaft, 60,5 % auf die Industrie und 39,1 % auf Dienstleistungen. Die [[Inflation]] lag im Durchschnitt 2005 bei 1,8 %. Zur Arbeitslosigkeit gibt es keine offiziellen Angaben.

=== Bodenschätze, Energie ===
Der Reichtum des Landes basiert auf [[Erdöl]], das seit 1946 gefördert wird. Kuwait ist Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder ([[OPEC]]). 94 Prozent der Einnahmen sind von Erdöl abhängig, von dem täglich etwa 2,6 Millionen [[Barrel]] gefördert werden. Ein Großteil davon kommt aus dem [[Burgan]]-Feld, welches das zweitgrößte Ölfeld der Welt ist. Der Süden Kuwaits liegt auf der geteilten [[Neutrale Zone (Kuwait)|neutralen Zone]] mit Saudi Arabien. Alle Kosten und Einnahmen aus Bodenschätzen in der gesamten neutralen Zone, also sowohl auf kuwaitischer als auch auf saudischer Seite, werden zu gleichen Teilen mit Saudi Arabien geteilt.

Etwa eine Million Barrel werden in den drei Raffinerien des Landes täglich verarbeitet. Am 6. März 2006 gab die Regierung bekannt, dass im Norden des Landes neue bedeutende Erdöl- und Erdgasvorkommen entdeckt worden seien. In zwei Lagerstätten werden insgesamt eine Billion Kubikmeter Gas vermutet; außerdem wurden neue Erdölfelder mit Ressourcen zwischen 10 und 13 Milliarden Barrel erkundet. Damit würde Kuwait erstmals zu einem bedeutenden Erdgasproduzenten werden und könnte zudem seine Erdölreserven um zehn Prozent steigern. Kuwait ist eines der Länder, die in der so genannten [[Strategische Ellipse|strategischen Ellipse]] liegen.

=== Landwirtschaft ===
1 Prozent aller Erwerbstätigen waren 2003 in der Landwirtschaft beschäftigt. Die Landwirtschaft ist aufgrund der klimatischen Verhältnisse, der Bodenbeschaffenheit und des Wassermangels nur bedingt expansionsfähig. Nur 0,2 Prozent der Staatsfläche werden derzeit über künstliche Bewässerung kultiviert. Angebaut werden für den heimischen Markt [[Dattelpalmen|Datteln]], [[Melone]]n und Futter[[klee]]. Zur Fleischversorgung werden vor allem [[Hausschaf|Schafe]], [[Hausziege|Ziegen]] und [[Hausrind|Rinder]] gehalten.

=== Außenhandel ===
Die [[Import]]e betrugen 2008 24,91 Milliarden US-Dollar und kamen größtenteils aus den [[Vereinigte Staaten|USA]], ferner aus [[Japan]], [[Deutschland]], der [[Volksrepublik China]], [[Saudi-Arabien]], [[Südkorea]] und [[Italien]]. Unter den Gütern waren zu 42 Prozent Maschinen und Transportausrüstungen, zu 18 Prozent Vorerzeugnisse, zu 14 Prozent Fertigerzeugnisse und zu 13 Prozent Nahrungsmittel.

Die [[Export]]e betrugen 2004 89,4 Milliarden US-Dollar, Hauptabnehmer waren Japan (21 %), Südkorea (15 %), die USA (10 %) und Singapur (9 %). Wichtigste Exportgüter waren mit über 90 % Anteil Erdöl und Erdölprodukte.

=== Staatshaushalt ===
Der [[Haushaltsplan|Staatshaushalt]] umfasste 2009 Ausgaben von umgerechnet 58,4 Mrd. [[US-Dollar]], dem standen Einnahmen von umgerechnet 70,2 Mrd. US-Dollar gegenüber. Daraus ergibt sich ein [[Haushaltssaldo|Haushaltsüberschuss]] in Höhe von 10,2 % des [[Bruttoinlandsprodukt|BIP]].<ref name="CIA">[https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/xx.html The World Factbook]</ref><br />
Die [[Staatsverschuldung]] betrug 2009 9,6 Milliarden US-Dollar oder 8,3 % des BIP.<ref name="CIA"/>

2006 betrug der Anteil der Staatsausgaben (in % des BIP) folgender Bereiche:
* [[Gesundheitssystem|Gesundheit]]:<ref name="Fischer">Der Fischer Weltalmanach 2010: Zahlen Daten Fakten, Fischer, Frankfurt, 8. September 2009, ISBN 978-3-596-72910-4</ref> 2,2 %
* [[Bildungssystem|Bildung]]:<ref name="CIA"/> 3,8 %
* [[Militär]]:<ref name="CIA"/> 5,3 %

== Infrastruktur ==
Das sehr gut ausgebaute Straßennetz umfasst etwa 3.600 Kilometer. Kuwait verfügt über einen Industriehafen sowie vier Erdölhäfen. Der internationale [[Flughafen Kuwait|Flughafen]] liegt nahe der Hauptstadt. Mit den milliardenschweren Einnahmen aus dem Ölsektor und ermutigt durch den Sturz [[Saddam Hussein]]s hat das Land eine Diversifizierung der Wirtschaft in Angriff genommen. Ein moderner Containerhafen soll gebaut und eine Insel in einen Touristenkomplex umgewandelt werden.

Es gibt Pläne zum Bau einer [[U-Bahn]] in Kuwait, deren Strecken sich auf vier Linien aufteilen und 171 Kilometer lang sein sollen. Das jährliche [[Fahrgastaufkommen]] wird auf 69,1 Millionen Passagiere geschätzt.
Geplant ist der Baubeginn für den Herbst 2011, die Fertigstellung für das Frühjahr 2016.<ref>constructionweekonline.com: [http://www.constructionweekonline.com/projects-658-kuwait-metro/ ''Kuwait Metro''], zuletzt abgerufen am 31. Januar 2011</ref>
<!--

bitte deutlicher unterscheiden (Gesamtnetz ≠ hier angesprochener Bau?), so ist ein Widerspruch drin:
„Dann werden ca. 65 % des Netzes fertiggestellt sein.“

-->
Die Gesamtkosten werden auf 11,3 Milliarden US-Dollar beziffert, die zu 24 % vom kuwaitischen Staat, 26 % vom Auftragnehmer und die restlichen 50 % durch einen [[Börsengang]] aufgebracht werden sollen. Dieser Ansatz ist Teil der von Kuwait angedachten Strategie, für [[Innovation]]en bei öffentlichen Projekten privates Kapital zu nutzen.

Kuwait U-Bahn-Vorschläge:
* Linie 1: Länge 23,7&nbsp;km, 19 Stationen
* Linie 2: Länge 21,0&nbsp;km, 27 Stationen
* Linie 3: Länge 24,0&nbsp;km, 15 Stationen
* Linie 4: Länge 22,7&nbsp;km, 16 Stationen

In späteren Ausbauphasen soll dann die Linie 1 um 23,6 auf 57,3 Kilometer und die Linie 2 um 16,4 auf 37,4 Kilometer verlängert werden.

Außerdem gibt es Pläne von Saudi-Arabien und den [[Vereinigte Arabische Emirate|Vereinigten Arabischen Emiraten]] ein etwa 2000 Kilometer langes [[Eisenbahnnetz]] in der Golfregion zu errichten.
Davon würden um die 505 Kilometer zweigleisiger Strecke, elektrifiziert mit 50 kV [[Wechselstrom]], in Kuwait verlaufen.

== Literatur ==
* Christian Koch: ''Interessengruppen und politische Entwicklung in einem arabischen Golfstaat. Das Emirat Kuwait'' (Islamkundliche Untersuchungen; Bd. 232). Verlag Schwarz, Berlin 2000, ISBN 3-87997-285-0 (zugl. Dissertation, Universität Erlangen 1999).
* Hanns-Uve Schwedler: ''Arbeitsmigration und urbaner Wandel. Eine Studie über Arbeitskräftewanderung und räumliche Segregation in orientalischen Städten am Beispiel Kuwaits''. Reimer Verlag, Berlin 1985, ISBN 3-496-00837-7 (zugl. Dissertation, TU Berlin 1985).
* Hanns-Uve Schwedler: ''Stadtstaat in der Krise?''. In: Fred Scholz (Hrsg.): ''Die kleinen Golfstaaten''. 2. Aufl. Klett-Perthes Verlag, Gotha 1999, ISBN 3-623-00695-5, S. 117–147.
* Hanns-Uve Schwedler: ''Kuwait. Stadtentwicklung im Wandel der Zeiten''. In: Günther Meyer (Hrsg.): ''Die Arabische Welt im Spiegel der Kulturgeographie''. Zentrum für Forschung zur Arabischen Welt, Mainz 2004, ISBN 3-88250-330-0, S. 92–101.

== Weblinks ==
{{Wiktionary|Kuwait}}
{{Commonscat}}
{{Wikivoyage}}
* {{GIGAGEO|RG03.13}}
* [http://www.gksoft.com/govt/en/kw.html Linksammlung Kuwait] (englisch)
* [http://www.arabisch.tv/sender/kuwait.shtml Kuwaitisches Staatsfernsehen (live)]
* [https://www.cia.gov/library/publications/the-world-factbook/geos/ku.html Kuwait im CIA World Factbook] (englisch)
* [http://www.diplo.de/Kuwait Informationen des Auswärtigen Amtes]
* [http://www.goruma.de/Staedte/K/Kuwait_City/Kurzinfo.html Kuwait-Stadt bei goruma]
* [http://www.kuwaitarchaeology.org/ Kuwaiti-Slovak Archaeological Mission (KSAM)] (englisch)
* [http://www.248am.com/images/kuwaitcitymetro.jpg Karte Metro Kuwait] (englisch)
* [[Wolfgang G. Schwanitz]]: ''German-Kuwaiti Relations''. Webversion [http://www.trafoberlin.de/pdf-dateien/2009_03_27/Wolfgang%20G%20Schwanitz%20German%20Kuwaiti%20Relations.pdf 3-2009] (englisch; PDF; 2,7&nbsp;MB)

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Staat in Asien]]
[[Kategorie:Kuwait| ]]
[[Kategorie:Monarchie (Staat)]]
[[Kategorie:Mitgliedstaat der Vereinten Nationen]]

Version vom 29. November 2013, 11:54 Uhr

alle die das lesen sind hurensöhne