Lüftlmalerei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. August 2018 um 18:54 Uhr durch Rollroboter (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Mittenwald, Ballenhausgasse 13/15

Lüftlmalerei (auch Lüftelmalerei geschrieben) bezeichnet die im süddeutschen und österreichischen kleinstädtisch-ländlichen Raum heimische Kunstform der Fassadenmalerei, insbesondere in Oberbayern (Werdenfelser Land) und in Tirol.

Stilkunde

Lüftlmalerei zeigt verschiedene Torfstecherarbeiten (1948)

Die Herkunft der Bezeichnung ist umstritten, wahrscheinlich stammt sie aber vom Heimathaus des Fassadenmalers Franz Seraph Zwinck (1748–1792) aus Oberammergau, Zum Lüftl.

Die Lüftlmalerei ist eine volkstümliche Variante des Trompe-l’œil (Scheinmalerei) aus dem Barock und imitiert Architekturelemente. Eingebettet sind, wie in der Hocharchitektur, auch bildliche Kartuschen, Spiegel und Felder. Deren Sprachschatz erstreckt sich vom Hauspatron oder Hauszeichen über biblische Darstellungen bis hin zu den klassischen Motiven der Bauernmalerei aus dem ländlichen Alltag und der Jagd. Auch Spruchbänder mit Wahlsprüchen sind verbreitet. Weiters ist die Sonnenuhr beliebtes Element.

Die Bilder werden dabei in einer Freskotechnik auf den frischen Kalkputz aufgetragen, wobei die Farben in einer chemischen Reaktion mit dem Putz verkieseln und die Gemälde lange Zeit überdauern können. Heute werden auch andere wetterfeste Malmittel verwendet.

Architekturbeispiele

Literatur

  • Herbert Meider, Franz Stoltefaut: Lüftlmalerei an Isar, Partnach, Loisach und Ammer. Medien-Verlag Schubert, 2003, ISBN 3929229927.
  • Paul Ernst Rattelmüller: Lüftlmalerei in Oberbayern. Süddeutscher Verlag, München 1981.

Weblinks

Commons: Lüftlmalerei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien