Landau (Ölfeld)

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Pferdekopfpumpen des Ölfelds

Das Ölfeld Landau ist eine Erdöllagerstätte in der Nähe der Stadt Landau. Es ist mit einer Gesamtförderung von bislang über 4,5 Mio. Tonnen das größte Erdölfeld der Förderregion Oberrheintal. Betreiber des Ölfeld ist seit Anfang 2021 die Firma Oneo, welche es vom vorherigen Betreiber, der Wintershall Dea, gekauft hat.[1] Bis zur Fusion 2019 wurde das Feld durch die Wintershall betrieben.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ölfeld wurde nach reflexionsseismischer Vorerkundung 1955 durch die Bohrung Landau 2 fündig. Das Ölfeld besteht aus mehreren ölführenden Schollen, in welchen sich Erdöle mit sehr ähnlichen Eigenschaften befinden. Markantester Teil ist der Nussdorfer Horst, welcher um bis zu 500 Metern gegenüber den benachbarten Schollen herausgehoben wurde. Weitere Feldbestandteile sind die Knöringer Scholle, Walsheimer Scholle, Nußdorfer Südostscholle, Dammheimer Nordscholle, Dammheimer Südscholle, Bauhorstscholle und die Queichheimer Scholle.[2]

Die Wechselfolge der ölführenden Schichten erreicht eine Gesamtmächtigkeit von bis zu 700 Metern.[3]

In der Nähe des Ölfelds Landau befinden sich die aufgegebenen Erdölfelder Offenbach (1958–1963), Hayna (1957–1963) und Minfeld (1956–1964).

Förderung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ölfeld erreichte sein Fördermaximum im Jahr 1971 mit 175.268 Tonnen Jahresförderung. Diese Menge entsprach 2,36 % der Ölförderung in Westdeutschland desselben Jahres.

Jahr Förderung
in Tonnen
1955 2733
1960 122.836
1965 159.332
1970 171.020
1975 128.276
Jahr Förderung
in Tonnen
1980 78.604
1985 58.308
1990 52.864
1995 44.074
2000 36.883
Jahr Förderung
in Tonnen
2001 33.637
2002 31.905
2003 30.312
2004 28.020
2005 26.376
Jahr Förderung
in Tonnen
2006 24.360
2007 24.166
2008 21.999
2009 22.520
2010 21.142
Jahr Förderung
in Tonnen
2011 21.050
2012 22.012
2013 20.040
2014 19.419
2015 18.303
Jahr Förderung
in Tonnen
2016 16.536
2017 13.915
2018 13.379

Quellen:[4] [5]

Eigenschaften des Landauer Erdöls[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für das geförderte Erdöl wird ein Stockpunkt von 16–33 °Celsius angegeben. Auch zählt es mit einem Paraffingehalt von 8–18,5 % zu den stark paraffinhaltigen Erdölen.[3]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinz Boigk: Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-91271-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Landau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. S. W. R. Aktuell, S. W. R. Aktuell: Was passiert mit der Erdölförderung durch "Pferdekopfpumpen" in Landau? Abgerufen am 16. Januar 2023.
  2. 9. Erdölförderung in Nußdorf. Abgerufen am 30. Mai 2020.
  3. a b Heinz Boigk: Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland. 1. Auflage. Ferdinand Enke Verlag, Stuttgart 1981, ISBN 3-432-91271-4, S. 211–214.
  4. Erdöl und Erdölgas in der Bundesrepublik Deutschland S. 316–323 (bis 1975)
  5. Jahresbericht "Erdöl und Erdgas in der Bundesrepublik Deutschland" (ab 1980). Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), abgerufen am 27. Mai 2020.


Koordinaten: 49° 12′ 41,6″ N, 8° 8′ 22″ O