Leipziger Baumwollspinnerei

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 23. Juli 2010 um 16:56 Uhr durch Spinnerin (Diskussion | Beiträge) (Kategorie:Ehemaliges Unternehmen (Textilindustrie) erg.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Auf dem Werksgelände der alten Baumwollspinnerei

Die Leipziger Baumwollspinnerei ist ein 10 Hektar großes Werksgelände am Rande des Leipziger Stadtteils Lindenau. Teile davon werden heute als Galerien und Ateliers sowie gastronomisch genutzt.

Die 1884 gegründete Firma entwickelte sich binnen eines Vierteljahrhunderts zur größten Baumwollspinnerei Kontinentaleuropas. Nach ihrer Gründung im Jahre 1884 wuchs im Westen von Leipzig eine regelrechte Fabrikstadt mit über 20 Produktionsgebäuden, Arbeiterwohnungen, Kindergärten und einer Erholungssiedlung heran. 1907 hatte die Fabrik ihre größte Ausdehnung erreicht. Auf rund 100.000 m² wurde mit 240.000 Spindeln Baumwolle verarbeitet. Bis zu 4.000 Menschen haben hier bis 1989 im Drei-Schichtbetrieb gearbeitet, bis die Produktion nach der Wiedervereinigung eingestellt wurde.

Handwerker, Freiberufler, Menschen mit dem Wunsch nach individuellem Wohnen und vor allem Künstler auf der Suche nach bezahlbaren und atmosphärischen Arbeitsräumen siedelten sich anschließend auf dem Areal an. Viele Künstler, die der sogenannten „Neuen Leipziger Schule“ zugerechnet werden, waren die Pioniere dieser Revitalisierung. Inzwischen sind über die Hälfte aller Flächen wieder vermietet.

Auf dem Gelände haben sich zehn Galerien (u. a. ASPN, b2, Dogenhaus, Eigen+Art, Galerie Filipp-Rosbach, Galerie Kleindienst, Laden fuer Nichts, maerzgalerie), das gemeinnützige Kunstzentrum Halle 14 und rund 100 Künstler (z. B. Neo Rauch, Matthias Weischer, Tilo Baumgärtel) niedergelassen. Auch Modedesigner, Architekten und Drucker haben sich in der Baumwollspinnerei angesiedelt, ebenso wie eine Goldschmiede, eine Keramikwerkstatt, ein Filmklub, eine Porzellanmanufaktur, ein Künstlerbedarfshandel und gastronomische Einrichtungen.

Sonstiges

Die Baumwollspinnerei hat mehrere Gleisanschlüsse der Bahnstrecke Leipzig-Plagwitz–Leipzig-Lindenau besessen. Die Gleise sind dort teilweise noch vorhanden.

Commons: Baumwollspinnerei (Leipzig) – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 51° 19′ 40,3″ N, 12° 19′ 11,1″ O