Álfheimr

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Lichtelfenheim)
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Álfheimr, auch Albenheim (altnordisch álfheimr „Welt der Alben“), ist in der nordischen Mythologie der Ort, an dem der Wanengott Freyr von den Göttern ein Zahngeschenk erhalten hatte.[1] Die Zahngabe ist ein Geschenk anlässlich des ersten Zahnes eines Kindes. Da der Ort in der Reihe der Götterwohnorte erwähnt wird, ist es naheliegend, darin den Wohnort Freyrs zu sehen.[2]

Snorri Sturluson bezeichnet in der Prosa-Edda Álfheimr hingegen als Heimat der Lichtalben (ljósálfar). Räumlich liegt für ihn der Ort im Himmel im Gegensatz zur Heimat der Dunkelalben tief in der Erde.[3]

Die Verbindung zwischen Wanen und Alben ergibt sich aus der chthonischen Natur beider.[4] Die Trennung in eine Licht- und eine Dunkelalbenwelt durch Snorri ist offenbar christlich motiviert, sie ist jedoch schon in der zweiseitigen Natur der Alben, die in enger Beziehung zum Fruchtbarkeitskult und seinem Tod-und-Wiederkehr-Mythos stehen, enthalten.[5]

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. Lieder-Edda: Grímnismál. Strophe 5. (Zitation der Lieder-Edda nach Arnulf Krause: Die Götter- und Heldenlieder der Älteren Edda. Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 978-3-15-050047-7)
  2. Jan de Vries: Altgermanische Religionsgeschichte. 2. Aufl., 1957, § 471 – Vergleiche auch Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X, S. 13, der hinter diese Aussage ein Fragezeichen dafür setzt, dass sie letztlich nicht gesichert ist.
  3. Snorri Sturluson: Prosa-Edda, Gylfaginning. Kapitel 17 (Zitation der Prosa-Edda nach Arnulf Krause: Die Edda des Snorri Sturluson. Philipp Reclam jun. Verlag, Stuttgart 1997, ISBN 978-3-15-000782-2)
  4. Jan de Vries: Altgermanische Religionsgeschichte. 2. Aufl., 1957, § 471
  5. Vergleiche Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie (= Kröners Taschenausgabe. Band 368). 3., völlig überarbeitete Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X, S. 81 f., 244.