Llambi Gegprifti

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Llambi Gegprifti (* 1942 in Pogradec) ist ein ehemaliger albanischer Politiker der Partei der Arbeit Albaniens (PPSh).

Biografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf dem 6. Parteitag der PPSh im November 1971 wurde Gegprifti zum Kandidaten des Zentralkomitees (ZK) der PPSh gewählt.

Im Zuge der Absetzung langjähriger einflussreicher militärischer Führer wie Verteidigungsminister Beqir Balluku, Vize-Verteidigungsminister und Chef des Generalstabes Petrit Dume sowie des Chefs der Politischen Hauptverwaltung der Streitkräfte Hito Çako im Juli 1974 wurde er selbst Vizeminister für Verteidigung. In dieser Funktion befasste er sich insbesondere mit den wirtschaftlichen Ressourcen und dem Management der Streitkräfte. Damit gehörte er neben Hekuran Isai, Pali Miska und Qirjako Mihali zu einer neuen Führungsgeneration innerhalb der Partei.[1]

Im Juni 1975 wurde er als Nachrücker zum Kandidaten des Politbüros der PPSh gewählt. Diese Funktion hatte er bis zur Auflösung der PPSh im Juni 1991 inne. 1978 wurde er erstmals Abgeordneter der Volksversammlung (Kuvendi Popullor) und gehörte dieser in der neunten bis zur elften Wahlperiode an.

Als im April 1980 die Benennung eines Nachfolgers von Verteidigungsminister Mehmet Shehu anstand, der weiterhin Ministerpräsident blieb, wurde Gegprifti trotz seiner Funktion als Vizeverteidigungsminister nicht zum Verteidigungsminister ernannt, sondern der bisherige langjährige Innenminister Kadri Hazbiu. Diese Ernennung erging aufgrund der Entscheidung des Ersten Sekretärs der PPSh Enver Hoxha und Shehu, die das wichtige Verteidigungsministerium nicht den jüngeren Vizeministern Gegprifti, Nazar Berberi, Maliq Sadushi oder Veli Llakaj anvertrauen wollten.[2]

Am 15. Januar 1982 erfolgte jedoch seine Berufung zum Minister für Industrie und Bergbau in der ersten Regierung von Ministerpräsident Adil Çarçani. Diese Funktion hatte er jedoch nur bis zum 23. November 1982 inne. Zwischen 1986 und 1987 war er erstmals Vorsitzender des Exekutivkomitees des Volksrates des Kreises Tirana.[3]

Vom 20. Februar 1987 bis zum 2. Februar 1989 war er erneut Minister für Industrie und Bergbau in der dritten Regierung Çarçani. Im Anschluss war er bis 1990 erneut Vorsitzender des Exekutivkomitees des Volksrates des Kreises Tirana.

1993 wurde gegen Gegprifti und neun weitere ehemalige hochrangige Funktionäre (Muho Asllani, Besnik Bekteshi, Foto Çami, Hajredin Çeliku, Vangjel Çërrava, Lenka Çuko, Qirjako Mihali, Pali Miska und Prokop Murra) Anklage wegen Bereicherung an öffentlichen Geldern erhoben.[4] Wegen dieser Straftaten kam es schließlich durch ein Gericht in Tirana zu folgenden Verurteilungen zu Freiheitsstrafen: Mihali und Gegprifti jeweils acht Jahre, Miska und Çuko jeweils sieben Jahre, Çami, Çeliku und Bekteshi jeweils sechs Jahre sowie Çërrava, Murra und Asllani jeweils fünf Jahre.[5][6]

Im Juli 1996 wurde gegen Gegprifti, Çuko und Irakli Vero sowie andere erneut Anklage erhoben wegen deren Tätigkeiten als 1. Sekretäre der PPSh im Kreis Tirana, Lushnja und Fier.[7][8] Im September 1996 verurteilte das Gericht Gegprifti zu 20 Jahren, Vero zu 16 Jahren und Çuko zu 15 Jahren Freiheitsstrafe. Die sechs weiteren Angeklagten erhielten ebenfalls Freiheitsstrafen zwischen 15 und 20 Jahren.[9] Das Oberste Gericht Albaniens bestätigte diese Verurteilungen im November 1996.[10]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Louis Zanga: Changes In Albanian Leadership Signify Struggle For Succession To Power. (Memento vom 17. November 2012 im Webarchiv archive.today) 24. November 1975.
  2. Louis Zanga: Ministerial Reshuffle in Albania. (Memento vom 22. November 2012 im Webarchiv archive.today) 8. Mai 1980.
  3. History of Tirana
  4. UA 435/93 - Albania: legal concern: Muho Asllani, Besnik Bekteshi, Foto Cami, Hajredin Celiku, Vangjel Cerrava, Lenka Cuko, Llambi Gegprifti, Qirjako Mihali, Pali Miska, Prokop Murra. (Memento vom 27. Juli 2012 im Webarchiv archive.today)
  5. Fred Abrahams: Human rights in post-communist Albania. Human Rights Watch, Helsinki, ISBN 1-56432-160-6, 1996, S. 36.
  6. Kathleen Imholz: CAN ALBANIA BREAK THE CHAIN? THE 1993-94 TRIALS OF FORMER HIGH COMMUNIST OFFICIALS. (Memento vom 6. Mai 2014 im Internet Archive)
  7. ATA NEWS: Former Communist Officials Summoned For Hearing. 22. Januar 1996.
  8. ATA NEWS: NINE SENIOR EX-COMMUNISTS FACE TRIAL. 29. Juli 1996.
  9. ATA NEWS: MINIMAL SENTENCE FOR NINE FORMER SENIOR PLA OFFICIALS. 29. September 1996.
  10. ATA NEWS: SUPREME COURT DOES NOT CHANGE DECISION FOR GENOCIDE-3 LOW INSTANCE TRIAL. 5. November 1996.