MII (Videoformat)

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MII-Videogerät im Enter-Museum

Das MII-Videoformat wurde von Panasonic entwickelt. Es wurde als professionelles System in Videoproduktionen eingesetzt. Da es nicht so bekannt und dadurch günstiger war, wurde es insbesondere von nichtkommerziellen Fernsehsendern genutzt. Das System ist eine Konkurrenz zu Betacam von Sony, welches wesentlich bekannter ist. Sony und Panasonic haben bei den unterschiedlichen Formen der Magnetbandaufzeichnung miteinander konkurriert.[1]

Historie und Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das MII-System ist eines der letzten analogen Videosysteme. Die Halbinch-Videocassette konnte sich in der Konkurrenz behaupten. Das Band hat einen dreifachen Metallschutz und ist dadurch robust. Im Gegensatz zu Betacam konnte es lange Videosequenzen bis 90 Minuten problemlos aufzeichnen. Die technische Qualität ist professionell, weshalb es unter Fachpersonal im Broadcasting beliebt war. Das Komponent-Aufzeichnungsverfahren konnte Farben in einer dichten Intensität darstellen, da das Bild farblich in zwei verschiedenen Spuren aufgenommen wurde. Technisch wurde in insgesamt sechs verschiedenen Tracks aufgezeichnet: zwei Audiospuren, eine Kontrollspur, eine Timecode Spur, eine Chroma Spur (R-Y und B-Y) und die Luminanzspur (Y).[2]

Farbsystem[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als analoges Videosystem kommt beim MII-Format die additive Farbmischung zum Einsatz. Der Aufbau analoger Farbsignale ist aufwändig, da sie im Zeilensprungverfahren aufgebaut werden. Über Testsignale werden die Primär- und Komplementärfarben kontrolliert.[3] Mittels eines Oszilloskopes werden die Signale beim Schnitt kontrolliert. Die im Gerät dargestellten Oszillogramme unterliegen festen Parametern, um die Signalsteuerung und Eingangspegel anzupassen.[4] Das MII-System wurde vorwiegend im europäischen PAL und amerikanischen NTSC-Fernsehsystem verwendet. Durch die Konkurrenz zwischen den analogen Broadcastingsystemen wurde die Entwicklung der digitalen Formate vorangetrieben und der Weg zum nonlinearen Schnitt geebnet.[5]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Birgit Mandl: Der Umstieg von linearer zu nonlinearer Schnitttechnik in Fernsehstudios. 2. Februar 2009, abgerufen am 3. Juli 2021.
  2. Pamela Vizner Oyarce: The last beats of analog: The MII videotape. Hrsg.: Moving Image and Sound. University of Huddersfield Research, UK 29. November 2012.
  3. W. Hartwich: Farbtestsignale. Hrsg.: Philips Fachbücher. Band III. Deutsche Philips GmbH, Hamburg 1969, S. 16–25.
  4. F. Moehring: PAL-Farbfernsehtechnik. C. F. Winter'sche Verlagshandlung, Prien / Chiemsee 1967, S. 164–167.
  5. VIDEOAKTIV_history: 1992-1996. Abgerufen am 4. Juli 2021.