Mahmud I. (Seldschuk)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Nasir ad-Dunya wa-d-Din Mahmud I. (DMG Nāṣir ad-Dunyā wa-’d-Dīn Maḥmūd I.; † November 1094) war 1092–1094 Sultan der Großseldschuken.

Als sein Vater, Sultan Malik-Schah I., im November 1092 in Bagdad starb, brach ein Krieg um dessen Nachfolge aus und mehrere lokale Herrscher machten sich selbständig. So lösten sich die Rum-Seldschuken unter Kilitsch-Arslan I. und in Syrien Mahmuds Onkel Tutusch vom Reich.

Der erst vier- oder fünfjährige Mahmud wurde in Bagdad zum neuen Sultan ausgerufen, doch de facto ging die Macht von seiner Mutter, der qarachanidischen Prinzessin Tarkan Chatun, aus, die Nizam al-Mulks Rivalen Tadsch al-Mulk auf ihre Seite bringen konnte.

Der eigentliche Thronfolger und älteste Sohn Malik-Schahs, Berk-Yaruq, wurde von Terken-Chatun unter Arrest gestellt. Allerdings wurde er von den Anhängern des ermordeten Großwesirs Nizam al-Mulk wieder befreit und zum Sultan ausgerufen. Im Januar 1093 siegte Berk-Yaruq bei Borudscherd über Mahmuds Truppen und belagerte anschließend Isfahan. Gemäß der daraufhin geschlossenen Vereinbarung wurde Mahmud mit den Regionen Fars und Isfahan belehnt, während Berk-Yaruq den großen Rest regierte.

Im September oder Oktober 1094 verstarb Terken-Chatun und Mahmud I. erlag im November den Pocken.

VorgängerAmtNachfolger
Malik Schah I.Sultan der Großseldschuken
1092–1094
Berk-Yaruq