Japanische Hasel

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Japanische Hasel

Illustration zur Mandschurischen Hasel (Varietät Corylus sieboldiana var. mandshurica)

Systematik
Eurosiden I
Ordnung: Buchenartige (Fagales)
Familie: Birkengewächse (Betulaceae)
Unterfamilie: Haselnussgewächse (Coryloideae)
Gattung: Haseln (Corylus)
Art: Japanische Hasel
Wissenschaftlicher Name
Corylus sieboldiana
Blume

Die Japanische Hasel[1] oder Japanische Haselnuss[2] (Corylus sieboldiana) ist ein Strauch aus der Familie der Birkengewächse. Das Verbreitungsgebiet liegt in Japan, Korea, der Mandschurei und im Amur-Gebiet.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Früchte und Blätter von Corylus sieboldiana, Jirisan, Korea.

Die Japanische Hasel ist ein 5 Meter hoher Strauch mit behaarten Trieben. Die Blätter haben einen 1,5 bis 2,5 Zentimeter langen Stiel. Die Blattspreite ist 5 bis 10 Zentimeter lang, verkehrt eiförmig bis länglich elliptisch, lang zugespitzt mit meist abgerundeter Basis und doppelt gesägtem Blattrand. Die Nerven sind behaart. Junge Blätter haben häufig mittig einen roten Fleck. Die männlichen Kätzchen stehen einzeln oder in Gruppen von zwei bis sechs, die männlichen Blüten haben rote Staubblätter. Die Nüsse wachsen in Gruppen von zwei oder drei. Sie sind konisch, etwa 1,5 Zentimeter lang und von einer zu einer engen Röhre zusammengewachsenen, oben mit kurzen, ganzrandigen Zähnen versehenen, borstigen Hülle bedeckt.[3]

Die Chromosomenzahl beträgt 2n = 22.[4]

Verbreitung und Standort[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verbreitungsgebiet liegt in der gemäßigten Zone Asiens, im südlichen Sibirien und im Amur-Gebiet in Russland, in der Mongolei, in zahlreichen Provinzen Chinas, auf der Koreanischen Halbinsel und auf den japanischen Inseln Hokkaidō und Honshū.[5] Sie wächst in artenarmen und kühlfeuchten Wäldern auf trockenen bis frischen, sauren bis schwach alkalischen, sandig-humosen Böden an sonnigen Standorten. Die Art ist wärmeliebend und meist frosthart.[3]

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Japanische Hasel (Corylus sieboldiana) ist eine Art aus der Gattung der Haseln (Corylus) in der Familie der Birkengewächse (Betulaceae). Sie wird der Sektion Corylus, Untersektion Siphonochlamys zugeordnet. Sie wurde 1851 von Carl Ludwig Blume erstbeschrieben.[5]

Es werden mehrere Varietäten unterschieden, wobei nur zwei anerkannt sind:

  • Corylus sieboldiana var. sieboldiana, die nur in Japan auftritt.
  • Die Mandschurische Hasel (Corylus sieboldiana var. mandshurica (Maxim.) C.K.Schneid.) mit rundlichen bis verkehrt eiförmigen Blättern, herzförmiger Basis und teilweise gelappten Blattrand. Der Blattstiel wird etwa 2,5 Zentimeter lang, die Fruchthülle erreicht eine Länge von 5 Zentimeter und ist braun behaart. Das Verbreitungsgebiet der Varietät liegt in Japan, Korea, der Mandschurei und im fernöstlichen asiatischen Russland.[3] Die Varietät wird als Corylus mandshurica Maxim. auch als eigene Art angesehen.[6]
  • Die früher noch unterschiedene Varietät Corylus sieboldiana var. brevirostris C.K. Schneid.[7] wird heute als Synonym der Varietät Corylus sieboldiana var. sieboldiana angesehen.[8]

Verwendung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Japanische Hasel wird nur sehr selten forstwirtschaftlich genutzt. Sie wird wegen ihrer Früchte als Zierpflanze verwendet und dient auch als Bienenweide.[3]

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Andreas Roloff, Andreas Bärtels: Flora der Gehölze. Bestimmung, Eigenschaften und Verwendung. Mit einem Winterschlüssel von Bernd Schulz. 3., korrigierte Auflage. Eugen Ulmer, Stuttgart (Hohenheim) 2008, ISBN 978-3-8001-5614-6, S. 223.
  • Steve Cafferty: Kosmos-Atlas Bäume der Welt. Franckh-Kosmos, Stuttgart 2008, ISBN 978-3-440-10983-0, S. 138.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutscher Name nach Steve Cafferty: Kosmos-Atlas Bäume der Welt
  2. Deutscher Name nach Roloff et al.: Flora der Gehölze
  3. a b c d Roloff et al.: Flora der Gehölze, S. 223
  4. Corylus sieboldiana bei Tropicos.org. In: IPCN Chromosome Reports. Missouri Botanical Garden, St. Louis
  5. a b Corylus sieboldiana. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 29. Januar 2012 (englisch).
  6. Liguo Fu, Nan Li, Thomas S. Elias, Robert R. Mill: Corylus mandshurica. In:Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.): Flora of China. Volume 4: Cycadaceae through Fagaceae. Science Press / Missouri Botanical Garden Press, Beijing / St. Louis 1999, ISBN 0-915279-70-3, S. 288 (englisch).
  7. Corylus sieboldiana var. brevirostris. In: Germplasm Resources Information Network (GRIN). United States Department of Agriculture, abgerufen am 29. Januar 2012 (englisch).
  8. Corylus sieboldiana. In: The Plant List. Royal Botanic Gardens, Kew and Missouri Botanical Garden, abgerufen am 29. Januar 2012 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Japanische Hasel (Corylus sieboldiana) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien