Marinehafen Muskö

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Schweden Marinehafen Muskö
HMS Sundsvall vor Tunneleingang, 1968

HMS Sundsvall vor Tunneleingang, 1968

Land Schweden Schweden
Namen Musköbasen, Muskö örlogsbas
Gemeinde Haninge
Koordinaten: 58° 58′ 47″ N, 18° 3′ 50″ OKoordinaten: 58° 58′ 47″ N, 18° 3′ 50″ O
Eröffnet 1950–1969
Eigentümer verpachtet an Kockums AB und Muskövarvet AB
Personalstärke <100
Ehemals stationierte Truppenteile
4. Kriegsmarineflottille Schweden
Marinehafen Muskö (Stockholm)
Marinehafen Muskö (Stockholm)

Lage im Schärengarten südlich von Stockholm

Der Marinehafen Muskö ist ein – während des Kalten Krieges geheimer – Flottenstützpunkt auf der gleichnamigen Insel an Schwedens Ostküste. Die Anlage wurde im Gegensatz zu den U-Boot-Bunkern der deutschen Marine im Zweiten Weltkrieg unterirdisch angelegt. Im Oktober 2019 hat die Schwedische Marine bekannt gegeben, den Stützpunkt zukünftig wieder als Kommandozentrale nutzen zu wollen.[1]

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Anlage ist über den 3 km langen und 70 m unter dem Wasser verlaufenden Muskö-Tunnel mit dem Festland verbunden. Für den Ausbau der Basis wurden 1,5 Millionen Tonnen Fels weggesprengt. Alleine die Versorgungstunnel sind über 20 km lang. Die komplett unterirdische Anlage verfügt über drei Trockendocks für Zerstörer und U-Boote, Treibstoff- und Munitionslager, sowie Küche, Werkstätten, Notstromaggregate und Truppenunterkünfte.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Da konventionelle Marinestützpunkte durch Aufklärungsflugzeuge, Spione an Land oder von U-Booten leicht auszuspähen waren, suchte die schwedische Marine nach einem Weg, ihre wichtigsten Kriegsschiffe vor Aufklärung und Kernwaffenangriffen zu schützen. Ein unbekannter Stützpunkt, welcher aus der Luft, vom Wasser und an Land nicht sichtbar ist, erfüllte jene Erwartungen. So wurde im Archipel der Schäreninseln die Insel Muskö untertunnelt. Von 1950 bis zur Fertigstellung 1969 wurde der Stützpunkt stetig ausgebaut. Die sowjetische Marine versuchte immer wieder den Stützpunkt zu finden und auszukundschaften. Nach einem Regierungsbeschluss 2004 wurde die Schwedische Marine der Ostküste auf Karlskrona konzentriert, womit die Muskö-Basis an Bedeutung verlor. Im Folgejahr wurde sie an die Privatunternehmen Kockums AB und Muskövarvet AB verpachtet.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Musköbasen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. World's largest underground Naval Base reactivated. 3. Oktober 2019, abgerufen am 30. Oktober 2019 (amerikanisches Englisch).