Marschlinger Hof 7 (Quedlinburg)

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Ruine vom Marschlinger Hof 7, Weingarten 15–16, im Hintergrund die Marktgrundschule (rotes Gebäude); Foto 2011

Das Gebäude Marschlinger Hof 7 im sachsen-anhaltischen Quedlinburg war ein unter Denkmalschutz stehendes Fachwerkhaus aus dem 17. Jahrhundert.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wohnhaus befand sich in der Altstadt von Quedlinburg an der Einmündung der Straße Weingarten auf die Straße Marschlinger Hof und war damit ein Teil des UNESCO-Weltkulturerbe.

Architektur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haus gehörte in Teilen zu den ältesten Bauten in Quedlinburg und war straßenbildprägend.[1] Das Gebäude war im Denkmalverzeichnis der Stadt eingetragen. Es hatte ein schlichtes, aber hohes Krüppelwalmdach und war teilweise verputzt. Im Wesentlichen entstand es in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.[2] Im 19. Jahrhundert erfolgte eine Veränderung der Fassade.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das früher als Wohnhaus genutzte Gebäude beherbergte bis Anfang der 1990er-Jahre eine Schusterei. Durch den starken Bevölkerungsrückgang nach der Zeit der Wende stand dieses Gebäude seit Mitte der 1990er Jahre leer.[3]

Gegen 23 Uhr des 13. April 2011 geriet das leerstehende Gebäude in Brand. Durch die typische Haus-an-Haus-Bauweise der Quedlinburger Innenstadt griff das Feuer auf die ebenfalls leerstehenden Häuser Weingarten 16 und 15 über. Trotz des Feuerwehreinsatzes von über 100 Feuerwehrkräften aus acht Orten brannten die Dachstühle nieder und auch die oberen Etagen wurden teilweise zerstört. Das Technische Hilfswerk sicherte die Gebäude. Die Brandursache konnte nicht geklärt werden. Im November und Dezember 2012 wurden schließlich alle drei Gebäude abgerissen. Auf dem Gelände ist zusammen mit dem Nachbargebäude Marschlinger Hof 6 eine Wohnanlage für Betreutes Wohnen durch die Lebenshilfe Quedlinburg errichtet worden,[4] die im November 2016 eingeweiht wurde.[5]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Polizei schließt Brandstiftung nicht aus. In: Mitteldeutsche Zeitung. 15. April 2011, abgerufen am 25. Juli 2021.
  2. Landesamt für Denkmalpflege Sachsen-Anhalt (Hrsg.): Denkmalverzeichnis Sachsen-Anhalt. Band 7: Falko Grubitzsch, unter Mitwirkung von Alois Bursy, Mathias Köhler, Winfried Korf, Sabine Oszmer, Peter Seyfried und Mario Titze: Landkreis Quedlinburg. Teilband 1: Stadt Quedlinburg. Fliegenkopf, Halle 1998, ISBN 3-910147-67-4, S. 181.
  3. Detlef Anders, Kerstin Beier: Fachwerkhäuser werden Raub der Flammen. 15. April 2011, abgerufen am 23. Juni 2021.
  4. Gerd Alpermann: Schandfleck verschwindet. Hrsg.: Mitteldeutsche Zeitung. Quedlinburg 26. Juli 2012 (Online [abgerufen am 10. November 2017]).
  5. Petra Korn: Projekt in Quedlinburg: Neues Leben in altem Haus. In: mz-web.de. 26. November 2016, abgerufen am 29. August 2018.

Koordinaten: 51° 47′ 28″ N, 11° 8′ 26,3″ O