Martha Remmert
Martha Remmert (* 4. August 1853 in Grossschwein (bei Glogau, Niederschlesien); † 24. Januar 1941 in Neuses bei Coburg) war eine deutsche klassische Pianistin, Musikpädagogin, Dirigentin und Musikschriftstellerin.
Ihren ersten Klavierunterricht erhielt Martha Remmert von ihrer Mutter und dem Hauslehrer der Familie.[1] In Glogau nahm sie von 1860 bis 1865 Klavierunterricht bei Ludwig Meinardus und 1865 und 1866 bei Wilhelm Tappert, einem Schüler von Theodor Kullak.[1] Wohl gegen den Willen der Eltern ging Martha Remmert um 1867 zum Klavierstudium nach Berlin zum genannten Theodor Kullak und zu Carl Tausig.[2] Dort wohnte sie bei ihrer Großmutter Friederike Späth. Als die Großmutter 1871 starb, versuchten die Eltern Martha zur Aufgabe ihres Studiums zu bewegen. Auf Fürsprache von Anton Rubinstein, den sie in Berlin kennengelernt hatte, unterstützte die Großfürstin Elena Pawlowna Martha Remmert finanziell in ihrer Ausbildung. Sie konnte so bis 1871 ihre Ausbildung in Berlin fortsetzen.[1] Ab 1871 setzte sie dann ihre Klavierstudien bei Franz Liszt zunächst in Weimar und dann in Budapest fort.[2]
Von 1873 bis um 1900 baute sie sich als Solistin und Kammermusikerin eine erfolgreiche internationale Pianistenkarriere auf. Sie unternahm Konzerttourneen, die sie unter anderem durch Deutschland, das Baltikum, Russland und nach Griechenland, Ägypten und in die Türkei führten.[2]
Ab etwa 1900 engagierte sich Martha Remmert mehr im institutionalisierten Musikleben. Sie suchte hier die künstlerischen und pädagogischen Ansätze von Franz Liszt fruchtbar zu machen. Im Jahr 1900 gründete sie in Berlin die „Franz Liszt-Academie“, an der Musiker breitgefächert ausgebildet wurden. Sie selbst übernahm die Leitung dieser Akademie.[2] 1905 gründete sie die Franz Liszt-Gesellschaft und leitete diese nachweislich bis 1929. In dieser Funktion veranstaltete sie zahlreiche Musikfeste.[2] Sie wirkte in dieser Zeit als Dirigentin, Komponistin und Musikschriftstellerin.[2]
Quellen
- Silke Wenzel (Hochschule für Musik und Theater Hamburg, MUGi): Martha Remmert. 2008, abgerufen am 8. Dezember 2018.
- Dieter Nolden (Sophie-Drinker-Institut): Martha Remmert. 2015, abgerufen am 8. Dezember 2018.
- Deutsche Biographie: Martha Remmert. Abgerufen am 8. Dezember 2018.
Weblinks
- Digiporta (Heinrich Engelmann): Porträt von Martha Remmert. Abgerufen am 8. Dezember 2018.
Einzelnachweise
Personendaten | |
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NAME | Remmert, Martha |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche klassische Pianistin, Musikpädagogin, Dirigentin und Musikschriftstellerin |
GEBURTSDATUM | 4. August 1853 |
GEBURTSORT | Grossschwein (bei Glogau, Niederschlesien) |
STERBEDATUM | 24. Januar 1941 |
STERBEORT | Neuses bei Coburg |