Meister der Legende der Heiligen Godelieve

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Außenseite des Godelieve-Altares

Als Meister der Legende der Heiligen Godelieve[1] oder auch Meister der Godelieve-Legende[2] (ndl.) Meester van de Godelieve-Legende[3] wird ein mittelalterlicher Maler von Tafelbildern aus dem Flandern des letzten Viertels des 15. Jahrhunderts bezeichnet. Der namentlich nicht bekannte Künstler erhielt seinen Notnamen nach seinen Bildern für einen mehrteiligen Flügelaltar[4], der das Leben und die Wunder der in Flandern verehrten Heiligen Godelieve darstellt. Das Werk von ca. 1470 oder 1480 war wahrscheinlich ein Auftragswerk einer Handwerkergilde[5] in Brügge für die dortige Liebfrauenkirche, wo es in einer Kapelle bis zum Ende des 18. Jahrhunderts aufgestellt war. Heute wird der vollständig erhaltene Altar in New York im Metropolitan Museum of Art aufbewahrt[6].

Stil[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl der Stil des Meisters der Legende der Heiligen Godelieve der Arbeitsweise anderer zeitgenössischer Maler wie dem Meister der (Brügger) Ursula-Legende nahesteht, ist doch ein Unterschied in der Kunstfertigkeit zu erkennen und der individuelle Stil des Meisters etwas flacher und weniger ausgebildet.[7]

Werke (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Haupt- und namensgebende Werk des Meister der Legende der Heiligen Godelieve ist sein Flügelaltar (Polyptychon):

Weiter werden dem Meister durch Stilvergleich folgende Werke zugeordnet:

  • Beweinung (Lamentatio) (Van der Straeten Triptychon.) Onze-Lieve-Vrouwekerk, Brügge
  • Kreuzigung (Triptychon). Real Cartuja de Miraflores, Burgos
  • Das Leben und die Wunder des Heiligen Jakobus. Indianapolis Museum of ArtInv. Nr. 24.3
  • Beweinung (Grablegung). Museo Nazionale di S. Matteo, Pisa[8]
  • Passionstriptychon. Museo Diocesano, Vitoria

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Englisch Master of the Saint Godelieve Legend, E. Panofsky: Early Netherlandish Painting: Its Origins and Character. Cambridge, Mass., 1953, Band 1, S. 447
  2. z. B. E. Panofsky: Altniederländische Malerei. Ihr Ursprung und Wesen. Köln 2001, S. 350
  3. s. z. B. E. Haverkamp-Begemann: De Meester van de Godelieve-Legende, een Brugs Schilder uit het Einde van de XVe Eeuw. In: Bulletin Musées Royaux des Beaux-Arts de Belgique, 4.1955, S. 185. S. 194–198
  4. M. Ainsworth, K. Christiansen (Hrsg.): From Van Eyck to Bruegel, Early Netherlandish Painting in the Metropolitan Museum of Art(The Metropolitan Museum, Ausstellungskatalog September 1998 January 1999), New York 1999 S. 125–28
  5. Master of the Saint Godelieve Legend. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Online-Ausgabe Oxford University Press, Stand 2002, aufgerufen April 2010
  6. Metropolitan Museum of Art, New York, John Stewart Kennedy Fund, 1912 (12,79)
  7. vgl. dazu Master of the Saint Godelieve Legend. In: Art Encyclopedia. The Concise Grove Dictionary of Art. Online-Ausgabe Oxford University Press, Stand 2002. Aufgerufen April 2010.
  8. F. Bologna. Un'opera del maestro della leggenda di St. Godelieve. Musées Royaux des Beaux-Arts Bulletin 5 1956, S. 33

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Abbildungen der Außenseite und der Innenseite (Sonntagsseite) des Godelieve-Altares (mit englischer Beschreibung) Metropolitan Museum