Menhir von Güsten

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Menhir von Güsten Speckseite, Guddenstein
Der liegende Menhir von Güsten
Der liegende Menhir von Güsten

Der liegende Menhir von Güsten

Menhir von Güsten (Sachsen-Anhalt)
Menhir von Güsten (Sachsen-Anhalt)
Koordinaten 51° 47′ 53,2″ N, 11° 36′ 47,7″ OKoordinaten: 51° 47′ 53,2″ N, 11° 36′ 47,7″ O
Ort Güsten, Sachsen-Anhalt, Deutschland

Der Menhir von Güsten (auch Speckseite oder Guddenstein genannt) ist ein umgesetzter und zu einem Denkmal umfunktionierter Menhir in Güsten im Salzlandkreis in Sachsen-Anhalt.

Lage und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über den ursprünglichen Standort des Steins gibt es unterschiedliche Angaben. Horst Kirchner verortete ihn südlich des Bahnhofs von Güsten. Wahrscheinlicher ist jedoch ein Standort 300 m nordwestlich des Bahnhofs. Dort ist in einem Messtischblatt der Flurname „Speckseite“ vermerkt. Er wurde später umgesetzt und befindet sich nun im Norden von Güsten im Zwickel zwischen der Friedhofstraße und der Walter-Munke-Straße.[1][2] 5,6 km südlich befindet sich ein weiterer Menhir: die Speckseite.

Der Menhir besteht aus Quarzit. Seine Höhe beträgt 370 cm, die Breite 140 cm und die Tiefe 58 cm. Er ist plattenförmig und stark zerklüftet. Es sind Überreste von ehemals eingetriebenen Nägeln und von drei Schildern zu erkennen. Er diente wohl einige Zeit als aufrecht stehendes Denkmal, wurde später allerdings flach auf ein Bett aus kleineren Steinen gelegt.[3] Vor dem Menhir ist heute eine Steintafel aufgestellt, auf welcher der Name der Stadt vom Namen des Steins abgeleitet wird:

Auf Eises Rücken kam er zu uns
In grauer Vorzeit ein Opferstein
gab er unserm Ort den Namen.
Gudenesstein
Guddenstein Guzsten Güsten
970              1278      1373

Vorgeschichtliche Funde aus der Umgebung des Steins sind nicht bekannt. Die einzigen Reste stammen aus dem Mittelalter.[2]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Heinrich Becker: Die Speckseite bei Aschersleben. In: Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde. Band 22, 1889, S. 391 (Online).
  • Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 415, 453–454.
  • Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke. Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse, Jahrgang 1955, Nr. 9, Wiesbaden 1955, S. 183.
  • Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. Veröffentlichungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Dresden, Band 5, VEB Bibliographisches Institut, Leipzig 1957, S. 36–37.
  • Britta Schulze-Thulin: Großsteingräber und Menhire. Sachsen-Anhalt • Thüringen • Sachsen. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2007, S. 80.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Menhir von Güsten – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Johannes Groht: Menhire in Deutschland. S. 453–454.
  2. a b Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil I. Katalog. S. 36.
  3. Johannes Groht: Menhire in Deutschland. S. 453.