Menhire im Thümmlitzwald

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Menhire im Thümmlitzwald
Menhir I im Thümmlitzwald
Menhir I im Thümmlitzwald
Menhire im Thümmlitzwald (Sachsen)
Menhire im Thümmlitzwald (Sachsen)
Koordinaten Thümmlitzwald IKoordinaten: 51° 9′ 58,3″ N, 12° 49′ 55″ O, Thümmlitzwald II
Ort Grimma, Sachsen, Deutschland
Menhir II im Thümmlitzwald

Die Menhire im Thümmlitzwald sind zwei vorgeschichtliche Menhire im Thümmlitzwald bei Grimma im Landkreis Leipzig. Menhir II ist mit 5 m der höchste Menhir Sachsens und einer der höchsten in Deutschland.

Die beiden Menhire befinden sich im Thümmlitzwald südöstlich von Grimma. Menhir I wurde zu DDR-Zeiten unter der Bezeichnung „Ernst-Thälmann-Stein“ vor eine Schule umgesetzt, nach der deutschen Wiedervereinigung aber an seinen ursprünglichen Standort zurückgebracht. Er steht dort nahe einem Bach in einer Senke. Nicht weit steht der sogenannte „Lochstein“, ein mittelalterlicher Grenzstein. Menhir II befindet sich nahe der höchsten Erhebung des Thümmlitzwalds. Direkt neben ihm liegt eine natürliche Felsplatte mit dem Namen „Teufelsstein“.

Der Menhir besteht aus Braunkohlenquarzit. Er ist unregelmäßig geformt, plattenartig und besitzt eine sattelförmige Spitze. Er hat eine Höhe von 110 cm, eine Breite von 100 cm und eine Tiefe von 40 cm. Auf einer der Schmalseiten weist er ein eingemeißeltes P oder F auf.

Der Menhir besteht aus Braunkohlenquarzit. Er ist unregelmäßig geformt und besitzt eine stumpfe Spitze, die an der Nordecke spitz zuläuft, wodurch sie das Aussehen eines Vogelschnabels erhält. Der Stein hat eine Höhe von 500 cm, eine Breite von 130 cm und eine Tiefe von 100 cm. Bei der Aufnahme durch Waldtraut Schrickel in den 1950er Jahren war der Menhir umgekippt und in zwei Teile zerbrochen. 1981 wurde er wieder aufgerichtet und die beiden Bruchstücke mittels Beton wieder verbunden.

  • Hans-Jürgen Beier: Die megalithischen, submegalithischen und pseudomegalithischen Bauten sowie die Menhire zwischen Ostsee und Thüringer Wald (= Beiträge zur Ur- und Frühgeschichte Mitteleuropas. Band 1). Wilkau-Haßlau 1991, S. 71.
  • Johannes Groht: Menhire in Deutschland. Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt/Landesmuseum für Vorgeschichte, Halle (Saale) 2013, ISBN 978-3-943904-18-5, S. 369–371, 381–382.
  • Horst Kirchner: Die Menhire in Mitteleuropa und der Menhirgedanke (= Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der Geistes- und Sozialwissenschaftlichen Klasse. Jahrgang 1955, Nr. 9). Wiesbaden 1955, S. 188.
  • Waldtraut Schrickel: Westeuropäische Elemente im Neolithikum und in der frühen Bronzezeit Mitteldeutschlands. Teil 1. Katalog Leipzig 1957, S. 73–74.