Methoni (Messenien)

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Gemeindebezirk Methoni
Δημοτική Ενότητα Μεθώνης
(Μεθώνη)
Methoni (Messenien) (Griechenland)
Methoni (Messenien) (Griechenland)
Basisdaten
Staat: Griechenland Griechenland
Region: Peloponnesf6
Regionalbezirk: Messenien
Gemeinde: Pylos-Nestor
Geographische Koordinaten: 36° 49′ N, 21° 42′ OKoordinaten: 36° 49′ N, 21° 42′ O
Höhe ü. d. M.:
Fläche: 97,072 km²
Einwohner: 2.598 (2011[1])
Bevölkerungsdichte: 26,8 Ew./km²
Code-Nr.: 440503
Gliederung: f12f126 Ortsgemeinschaften
Website: http://www.pylos-nestor.gr (Auf Griechisch)
Lage in der Gemeinde Pylos-Nestor und im Regionalbezirk Messenien
Datei:DE Methonis.svg
Datei:DE Methonis.svg
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Methoni (griechisch Μεθώνη (f. sg.), auch Modon, Modoni, Mothone oder altgr. Methone, bei Homer Pedasos) ist eine kleine griechische Hafenstadt in Messenien am südwestlichen Ende der Peloponnes mit heute etwa 2598 Einwohnern (Stand 2011). Bis Ende 2010 war Methoni eine selbständige Gemeinde, nach Eingemeindungen seit 1997 als Stadtgemeinde (dimos). Zum 1. Januar 2011 wurde Methoni ein Gemeindebezirk der neuen Gemeinde Pylos-Nestor (zur weiteren Untergliederung siehe dort).

Geschichte

Methoni wird bereits in Homers Ilias als Pedasos erwähnt. Die Polis war in der Antike wegen ihres natürlichen Hafens eine bedeutende Hafenstadt. Sie wurde zusammen mit Pylos im Zweiten Messenischen Krieg bis 620 v. Chr. als letzte gegen Sparta von den Messenern gehalten, war anschließend aber bis 370 v. Chr. unter der Herrschaft Spartas. 431 v. Chr. versuchten die Athener erfolglos die Stadt zu erobern.

Während der römischen Bürgerkriege befestigte Marcus Antonius Methoni stark, doch Marcus Vipsanius Agrippa eroberte sie noch vor der Schlacht von Actium. Der römische Kaiser Trajan erklärte Methoni Anfang des 2. Jahrhunderts n. Chr. zur freien Stadt. Während der byzantinischen und der 1124 beginnenden venezianischen Herrschaft wurde die Stadt mit mächtigen, noch heute sehr gut erhaltenen Stadtmauern versehen. Methoni und die an der Ostseite des Fingers gelegene Festung Koroni dienten zu der Zeit als die „beiden Augen Venedigs“ auf der Peloponnes und waren wichtige Stützpunkte für den Schiffsverkehr. 1498 eroberten die Osmanen die Stadt, von 1686 bis 1715 war Methoni noch einmal kurz unter der Herrschaft von Venedig. In dieser Phase bauten die Venezianer die Landseite der Festung mit modernen Bastionen aus, wobei die Arbeiten nicht abgeschlossen waren, bevor sie die Peloponnes räumten. Im Griechischen Unabhängigkeitskrieg wurde die Stadt 1825 verwüstet, aber 1827 durch französische Truppen befreit und an das Königreich Griechenland übergeben. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Festung von der deutschen Wehrmacht als Stützpunkt genutzt und durch Bombardierung der Streitkräfte der Alliierten schwer beschädigt.

Der moderne Ort Methoni wurde nach Aufgabe der Festung etwas weiter landeinwärts errichtet. Es herrscht ein beschaulicher Tourismus.

Sehenswürdigkeiten

Festung, Hafen und moderner Ort von Methoni, ganz links der Burtzi

Hauptsehenswürdigkeit ist die ehemalige Stadt mit ihren noch gut erhaltenen Stadtmauern und Toren, die zur Landseite hin vorgelagerte moderne Festung (etwa Barockzeit) und die Ruinen in der Stadt. Ein besonderes Wahrzeichen ist der Burtzi genannte, am Südende des Kaps gelegene Meeresturm mit seiner markanten Kuppel. Dieser Turm wurde als eigene kleine Festung mit Tor und Mauer angelegt. Er diente als Landmarke an der Hafeneinfahrt, als Wachturm und wohl auch letzte Zufluchtstätte.

Im ehemaligen Stadtgebiet verdienen folgende Objekte Beachtung:

  • Haus mit Steinpyramide als Dach (wiederaufgebaut)
  • zwei Türkische Bäder mit erhaltenen Kuppeln, Details der Fußbodenheizung
  • eingemauerte Markuslöwen der Venezianer
  • Tor Richtung Burtzi
  • Kirchenruine mit Stumpf eines Minaretts
  • griechisch-orthodoxe Kirche

Literatur

  • Şerban Marin: The Venetian Chronicles and an Episode of the Venetian Expansionism in Romania. The Capture of Modon and Coron, Venedig 2014. (academia.edu)

Weblinks

Commons: Methoni – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Ergebnisse der Volkszählung 2011 beim Nationalen Statistischen Dienst Griechenlands (ΕΛ.ΣΤΑΤ) (Excel-Dokument, 2,6 MB)
  2. [1] Verklärung Christi Kirche