Mikrokreditfonds Deutschland

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Mit dem Mikrokreditfonds Deutschland möchte die Bundesregierung für Kleinstunternehmen und Gründungen den Zugang zu Kapital verbessern. Der Fonds hat ein Volumen von 100 Mio. Euro aus dem Bundeshaushalt sowie aus dem Europäischen Sozialfonds. Zum Aufbau eines flächendeckenden Mikrokreditangebots in Deutschland wurde Ende 2009 die GLS Gemeinschaftsbank beauftragt, die mit Mikrofinanzinstituten und dem Deutschen Mikrofinanz-Institut kooperiert. Dieses Institut hat bis Ende 2012 64 Mikrokredit-Finanzierer akkreditiert, bei denen es sich überwiegend um private Organisationen und gemeinnützige Einrichtungen der Gründungsförderung handelt.[1] Bis 2015[veraltet] sollen über 15.000 Mikrokredite vergeben werden.

Der Fonds fördert den entsprechenden Aufbau von Mikrofinanzinstituten. Außerdem sichert er die Mikrokredite ab, so dass die GLS Bank die Kreditempfehlungen der Mikrofinanzinstitute umsetzen kann.

Geschichte

Im Jahr 2000 wurde der erste Mikrokreditfonds aufgelegt, getragen durch GLS Bank, das Land Brandenburg und Projekt Enterprise. Es folgten ähnliche Mikrokreditfonds in fünf weiteren Regionen. Die lokalen Projekte wurden 2004 durch die Gründung des Deutschen Mikrofinanzinstitutes sowie des bar Mikrofinanzfonds gebündelt. KfW, Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) und Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie investierten in den GLS Mikrofinanzfonds, umfirmiert in Mikrofinanzfonds Deutschland. Zwischen 2005 und 2009 wurden mehr als 5000 Kredite vergeben. Das Kreditvolumen betrug mehr als 3 Mio. Euro; die Ausfallquote betrug 2,8 % in Relation zu den Kredittilgungen. 2009 schrieb das BMAS den neuen Mikrokreditfonds Deutschland aus, um die Kreditvergabe deutlich auszuweiten.[2] Im Jahr darauf war die Erhöhung der Anzahl der Mikrofinanzinstitute von 10 auf über 40 geplant, 35 wurden erreicht. Es wurden 1750 Kredite gewährt.[3] Am 6. April begann eine neue Aufnahmerunde für interessierte Organisationen zur Kreditvergabe ab Ende 2011.[4] Im Jahr 2011 wurde mit der Volksbank Mittelhessen auch erstmals eine Bank zum Mikrofinanzinstitut.[2] Der Mikrokreditfonds läuft zunächst bis zum Jahr 2015.[2][veraltet]

Aktivitäten des Fonds

Der Fonds erwirtschaftet Erträge, aus denen die Kostenerstattungen für die GLS-Bank für die Koordinierung des Programms, die Kostenerstattungen für die Kreditvergabe sowie die Kreditausfälle ausgeglichen werden, so sie nicht im Rahmen einer Haftungsregelung von den Mikrofinanzinstituten getragen werden. Er bezahlt Gratifikationen und Stückentgelte an die Mikrofinanzinstitute und fordert von ihnen bei Kreditausfällen vorrangig Haftungszahlungen (First-Loss-Haftung). Erst darüber hinaus tritt der Mikrokreditfonds in die Haftung ein.[5]

Einzelnachweise

  1. akkreditierte DMI Mikrofinanzierer, Zugriff am 15. Dezember 2012
  2. a b c BMAS : Richtiges Instrument zur richtigen Zeit (Memento vom 1. Juli 2011 im Internet Archive), 7. Februar 2011, Zugriff am 19. Februar 2011
  3. Historie, Zugriff am 24. November 2011
  4. So werden Sie Mikrofinanzinstitut, Zugriff am 5. April 2011
  5. Foerderdatenbank: Detailansicht Mikrokreditfonds Deutschland, Zugriff am 15. Dezember 2012

Weblinks