Mokilesische Sprache
Mokilesisch | ||
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Gesprochen in |
Mikronesien, Mokilatoll, Pohnpei Inseln | |
Sprecher | ca. 1500 | |
Linguistische Klassifikation |
Austronesisch
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Sprachcodes | ||
ISO 639-3 |
mkj |
Die Mokilesische Sprache ist eine mikronesische Sprache, die in Mikronesien gesprochen wird. Sie stammt vom Mokilatoll. Sie wird von 1500 Menschen gesprochen, nur 500 von diesen leben auf dem Mokilatoll.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mokilesisch stammt vom Mokilatoll, die meisten Sprecher verließen dieses jedoch Richtung Westen auf die Pohnpei Inseln und Teile der USA. Beide Inseln sind Teil der Karolinen nördlich von Papua-Neuguinea. Die Inseln wechselten mehrmals die Besitzer. Spanier, Deutsche, Japaner und US-Amerikaner waren Herren der Inseln, bevor sie Teil von Mikronesien wurde.
Bevölkerung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mokilese wird von 1500 Sprechern gesprochen. Die Mehrheit, 1050 leben in Mikronesien. Der Rest ist über die USA verstreut (Lewis, Simons, & Fennig, 2013).
Einteilung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mokilese ist Teil der Austronesischen Sprachfamilie. Mokilesisch hat ungefähr 79 % Gemeinsamkeit mit Pingelapessich und 75 % mit der Sprache Pohnapeian (Lewis, Simons, & Fennig, 2013).
Lehnwörter
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Wörter, die vor dem Zweiten Weltkrieg aus dem Spanischen übernommen wurden:
- ‘‘pwohla’’ – bola – Ball
- ‘‘mihsa’’ – misa – Messe (Religiös)
Wörter, die vor dem Zweiten Weltkrieg aus dem Deutschen übernommen wurden:
- ‘‘dois’’ – Deutschland
- ‘‘mahk’’ – Mark (Währung)
Wörter, die vor dem Zweiten Weltkrieg aus dem Englischen übernommen wurden:
- ‘‘sehpil’’ – table – Tisch
- ‘‘jip’’ – ship – Schiff
- ‘‘kepden’’ – captain – Kapitän, Hauptmann
- ‘‘ama’’ – hammer – Hammer
- ‘‘pilahwa’’ – flour, bread – Mehl, Brot
- ‘‘roam’’ – rum – Rum
- ‘‘ju’’ – shoe – Schuh
- ‘‘ehl’’ – Hell – Hölle
- ‘‘krihn’’ – green – Grün
- ‘‘inj’’ – inch – Inch
- ‘‘dainj’’ – dance – Tanz
Worte, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Englischen übernommen wurden:
- ‘‘delpwohn’’ – telephone – Telefon
- ‘‘kias’’ – gasoline – Benzin
- ‘‘klohraks’’ – bleach – Bleiche
- ‘‘kirajiweid’’ – graduate – Absolvent
- ‘‘koangkiris’’ – congress – Kongress
Materialien
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Es gibt kaum Dokumentationen über diese Sprache. Ein Lexikon existiert (Harrison & Albert, 1977) und eine Grammatik (Harrison & Albert, 1976). Die Quellen dieser Bücher wurden in den 1960er Jahren gesammelt und die Sprache unterliegt stetigem Wandel. Fernsehsender oder Radiosendungen in dieser Sprache existieren nicht.
Bedrohung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Mokilesisch ist eine bedrohte Sprache. Mit jeder Generation nimmt die Zahl der Sprechenden ab. Die jüngere Generation zieht es vor, Pohnpeianisch und Englisch zu lernen. Es gibt nicht eine einzige Schule, die diese Sprache lehrt (Lewis, Simons, & Fennig, 2013).
Quellen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Encyclopædia Britannica. (2014). Caroline Islands (archipelago, Pacific Ocean) -- Encyclopædia Britannica. http://www.britannica.com/EBchecked/topic/96488/Caroline-Islands
- Harrison, S. P., & Albert, S. Y. (1976). Mokilese Reference Grammar. Honolulu: University Press of Hawaii.
- Harrison, S. P., & Albert, S. Y. (1977). Mokilese-English Dictionary. Honolulu: University Press of Hawaii.
- Hezel, F. X. (1992). The Expensive Taste for Modernity: Caroline and Marshall Islands. from Micronesian Seminar: http://micsem.org/pubs/articles/historical/frames/exptstmodfr.htm
- Poll, D. (23. Juli 2013). Mokilese language use, status and importance. (K. D. Harrison, Interviewer) Abgerufen am 11. Februar 2014 auf http://www.endangeredlanguages.com/lang/4672/samples/8393
- Rehg, K. L., & Bender, B. W. (1990). JSTOR: Oceanic Linguistics, Vol. 29, No. 1 (Summer, Lexical Transfer from Marshallese to Mokilese: A Case of Intra-Micronesian Borrowing 1990), Seiten. 1–26. Oceanic Linguistics, 29(1), 1-26. JSTOR:3623202
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Lewis, M. Paul (ed.), 2009. Ethnologue: Languages of the World, Sixteenth edition. Dallas, Tex.: SIL International. Online-Version: http://www.ethnologue.com/.