Monastir (Tunesien)

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Die islamische Festung (Ribat) in Monastir

Monastir المنستير, DMG al-munastīr v. lat.: monasterium; frz.: monastère; vergl. Kloster/Münster) (20 km südlich von Sousse, 162km südlich von Tunis) ist eine Küstenstadt in Tunesien im Süden des Golfs von Hammamet. Sie hat 71.546 Einwohner (2004).

Geschichte

Monastir gehört neben Kairouan und Sousse zu den ersten in Ifriqiya gegründeten arabischen Siedlungen und wurde auf den Ruinen der alten phönizisch-römischen Stadt Ruspina erbaut.Die Festung (Ribat) von Monastir ist auf Befehl des Abbasiden-Kalifen Harun ar-Raschid im Jahr 796 als Schutz gegen Angriffe der byzantinischen Flotten am Mittelmeer errichtet worden und galt mit dem Ribat von Sousse als die bedeutendste Festigung entlang der tunesischen Küste (Sahel). Lokalhistorischen Nachrichten aus dem frühen 10. Jahrhundert zufolge war der Aufenthalt in diesem Ribat - genannt als al-qaṣr al-kabīr = die Große Festung - besonders verdienstvoll: ein dreitägiger Postendienst in Monastir garantierte jedem einen Platz im Paradies.Denn schon der Prophet Mohammed soll - allein lokalen, nordafrikanischen Überlieferungen zufolge - gesagt haben, Monastir sei eines der Tore zum Paradies: bāb min abwāb al-ǧanna. Die Festung galt somit unter den Kämpfern und Asketen gleichermaßen als eine Art Wallfahrts- und Meditationsort zu religiösen Anlässen, wie dem 'aschura-Fest und im Fastenmonat Ramadan.

Im Obergeschoss des südöstlichen Flügels war eine kleine Moschee mit einem Mihrab untergebracht. Heute werden diese Räumlichkeiten als Museum mit Exponaten aus der Region und aus Kairouan genutzt.

Monastir ist die Geburtsstadt des ehemaligen tunesischen Präsidenten Habib Bourguiba, zu dessen Ehren eine Moschee (Dschâmi' Burqîba) und ein Mausoleum (Turbat Âl Burqîba) errichtet wurden und dessen ehemaliger Palast sich an der Straße zum Flughafen, welcher ebenfalls seinen Namen trägt, befindet.

Heute ist Monastir eine wichtige Universitätsstadt (z. B. Medizinische Fakultät). Ein Fünftel ihrer Bevölkerung sind Studenten. Mit Sousse und Sfax entwickelte sich die Stadt mit ihrem Hafen zum Umschlagplatz des Olivenölhandels. Seit der Mitte der 60-er Jahre ist es eines der wichtigsten Zentren der Touristikbranche in Tunesien.

Söhne und Töchter der Stadt

Städtepartnerschaft

Transport

Die Stadt besitzt einen internationalen Flughafen.

Literatur

  • Alexandre Lézine: Le ribat de Sousse, suivi de notes sur le ribat de Monastir. Tunis 1956.
  • Heinz Halm: Nachrichten zu Bauten der Aġlabiden und Fatimiden in Libyen und Tunesien. In: Die Welt des Orients 23 (1992) 129ff.
  • The Encyclopaedia of Islam. New Edition. Bd. VII.S.227-229. Leiden. Brill 1993. ISBN 9004094199

Weblinks

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